Abschiedstour über die Salmaser Höhe und die Thaler Höhe

Bereits am Morgen nach der Stoffelberg-Trail-Trophy brach ich kurz nach 7 Uhr zu meiner letzten Tour im Urlaub auf. Das Ziel dieses Mal: Die Salmaser Höhe (1.254m), ein Gipfel und Bergrücken zwischen Missen und dem Alpsee/Immenstadt.

Wer im Internet nach den Begriffen Mountainbike, Immenstadt und Salmaser Höhe sucht, findet tatsächlich einige Routenbeschreibungen für das Gebiet. Mir fiel der Berg schon einige Male bei den Abfahrten von Diepolz nach Missen auf. Er befindet sich von dort gesehen eine „Reihe“ hinter dem Kühberg.

Ich passte eine Routenbeschreibung an meine Bedürfnisse an und fuhr bei herrlichem Wetter und mit bester Laune los.


Am Horizont ist die Salmaser Höhe zu sehen.

Die Tour war mit ca. 30 Kilometern und 1.000 Höhenmetern geplant. Ich fuhr mit etwas Zeitdruck, da wir am Mittag noch auf dem Hochgrat wandern wollten. Aber anhand der Daten sollte das eigentlich machbar sein, dachte ich mir. Bis Missen blieb ich auf der Straße, um Zeit zu sparen.

Über Wiederhofen und Bachschwanden begann ich den Anstieg in Richtung Gipfel. Ich war flott unterwegs, bis mich ein platter Reifen am Hinterrad stoppte. Bereits bei der letzten Familientour zum Eichhörnchen Wald hatte sich ein Steinchen durch einen Stollen im Mittelsteg gebohrt und den Schlauch beschädigt. Den Schlauch hatte ich gewechselt, den Mantel (ein abgefahrener Rocket Ron) nicht. Das war ein Fehler! Genau durch das selbe Loch hatte sich wieder so ein kleiner, fieser, spitzer Stein gebohrt – Volltreffer… Ich flickte den Schlauch (einen neuen wollte ich nicht opfern), entfernte erneut den Stein aus dem Loch und hoffte, dass das nicht nochmal passieren würde. Um es kurz zu machen: Der Schlauch hielt durch. Allerdings verlor ich Zeit durch diese Aktion – Zeit die ich eigentlich nicht hatte.

Kurz hinter der Hirnbein Alpe wurde der Weg steil – unfahrbar steil.

Senkrecht zu den Höhenlinien kämpfte ich mich gut 200 Höhenmeter schiebender Weise den Berg hinauf. Das war so nicht geplant und die Zeit rannte mir davon. Kurz vor dem Gipfel erfreute mich wieder ein fast nicht zu überquerendes Gatter, doch dann war der Weg zum Gipfel frei.

Ich rastete kurz und genoss die tolle Aussicht auf die Umgebung, wie zum Beispiel den Alpsee oder die Nagelfluhkette.

Nun wurde die Zeit wirklich knapp – ich fuhr weiter. Die Trails auf dem Bergrücken waren weitgehendst fahrbar, auch wenn es ein paar Schiebepassagen (hauptsächlich bergauf) gab. Und natürlich wurde ich auch hier von diversen Stacheldrahtzäunen und bikerunfreundlichen Gattern ausgebremst.

Die fahrbaren Abschnitte machten aber echt viel Spaß, und es gab in der Tat Hinweise darauf, dass ich mich auf einer „offiziellen“ Bikeroute befand.

Auf dem ganzen Bergrücken begegnete mir außer einem Mountainbiker mit seinen zwei Kindern, kurz vor der Siedelalpe, niemand. Auf der „Passhöhe“ am Schlettermoos zwischen Missen und Immenstadt wechselte ich auf die Straße zurück. Über Knottenried und Diepolz hetzte ich zurück nach Mähris. Ursprünglich wollte ich hier noch einen kleinen Umweg einbauen, doch dafür fehlte mir nun wirklich die Zeit. Gegen 11 Uhr war ich auf dem Hof zurück und nach einer Dusche starteten wir zur Familienwanderung. Geschafft. 🙂

Fazit zur Tour und überhaupt:

Das war mit Abstand die beste Solo-Tour des Urlaubs. Natürlich gab es auch hier einige Kritikpunkte, denn das Allgäu ist zum Mountainbiken nur bedingt tauglich. Es gibt einfach zu viele „Flow-Breaker“ in Form von Weidezäunen und -gattern. Die Region ist Milchvieh-Land und die Weiden werden prinzipiell mit Stacheldraht eingezäunt. Wie ich schon an anderer Stelle sagte – das macht aus Sicht der Bauern durchaus Sinn. Für uns Mountainbiker wird das aber zur Nerven- und Geduldsprobe. Wer sich darauf einlässt kann aber durchaus landschaftlich schöne Touren fahren. Im vorigen Jahr hatte ich das Rennrad dabei, und dafür ist die Region wirklich perfekt!
Nichtsdestotrotz werde ich nächstes Jahr wieder das Mountainbike mitnehmen, denn dass wir unseren Familienurlaub erneut hier verbringen werden steht schon fest. 🙂

Keep on Biking!

Stoffelberg-Trail-Trophy

Am Abend nach der Familientour zum „Eichhörnchen Wald“ fand sich noch ein bisschen Zeit für mich. Die Kinder waren mit ihren Freunden auf dem Hof verabredet, Diane entspannte auf der Terrasse mit Grünten-Blick und ich erkundete endlich die Trails auf und um den Stoffelberg. Auf dieser Runde nahm ich wirklich jeden Trail mit, der mit dem Mountainbike Sinn machte. Es waren ein paar Perlen dabei, aber auch Nieten – und natürlich wieder jede Menge Weidegatter… 😉

Fast war der Urlaub vorbei, doch eine Tour wollte ich unbedingt noch machen…

Keep on Biking!

Kühberg – oder „Unterwegs im Land der tausend Weidegatter“

Die zweite Solo-Tour im Familienurlaub führte mich auf den Kühberg – ein „Bergmassiv“ auf das man vom Hauchenberg bzw. vom Bergbauermuseum blickt. Schon seit letztem Jahr dachte ich darüber nach, dort eine Tour zu fahren.

Der Start erfolgte wieder direkt vom Ferienhof aus.

Zunächst fuhr ich auf der Rodelpiste nach Niedersonthofen runter, um auf der gegenüberliegenden Talseite wieder hinauf zu fahren.

Ich folgte den offiziellen (Asphalt-) Radrouten. Später wechselte ich auf Wanderwege. Auch bei dieser Tour wurde schnell klar – ich befand mich im Weideland. Auf kürzester Strecke galt es schon einige Weidegatter zu überwinden. Aber das war ich ja nun schon gewohnt.

Dafür entdeckte ich einen Secret-Spot im Wald, der sogar mit einigen gebauten Elemente aufwartete.

So wirklich viel schien dort nicht mehr los zu sein, und die Bauten machten teilweise keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck.

Ich drehte eine Runde auf den Chickenways und setzte meinen Weg dann fort. So viel Zeit hatte ich nämlich gar nicht – für den Abend war Regen gemeldet und aus Westen zogen dunkle Wolken auf.

Hinter Knottenried fuhr ich auf dem Rücken des Kühbergs entlang. Hier oben gab es einige nette flowige Trails, die natürlich wieder von mehreren Weidenzäunen durchzogen waren.

Als der Weg wieder bergab führte drehte ich um. Ich hatte den Gipfel des 1.035 Meter hohen Berges wohl schon passiert und hinter Missen zog die Regenwand heran.

Tatsächlich gab es noch ein Trail-Highlight auf dieser Tour – den Wanderweg hinab nach Börlas. Kurz – aber sehr schön und nett zu fahren.

Von Börlas bis Diepholz fuhr ich die mir bestens bekannte Straße. Da es aber immer noch nicht regnete und ich noch Lust auf Erkundung hatte, bog ich in Diepholz in Richtung Höfle-Alpe ab.

Knackige 21% wollten auf dem Weg zu der Alpe bezwungen werden.

Dahinter wartete ein schöner Trail auf mich, der ohne Weidegatter sicher noch schöner gewesen wäre. 😉

Mit den ersten Regentropfen kam ich zurück auf den Hof. Geschafft – ich war trocken geblieben.

Keep on Biking!

Die Hauchenberg- und Stoffelberg-Tour

Das Allgäu ist ja unter anderem bekannt für den ausgezeichneten Käse, der hier produziert wird. Übrigens gibt es ganz besonders leckeren Käse in der kleinen Bergkäserei Diepolz. Wir nahmen hier an einer Führung durch die Käserei teil. Nach der Führung deckten wir uns ordentlich mit Käse ein, den wir während der Führung verkosten durften. Wer also in der Ecke ist, sollte hier mal vorbeischauen. Eventuell verknüpft man das mit einem Besuch des Bergbauernmuseum in Diepolz. Es liegt direkt neben der Käserei und ist besonders – aber nicht nur – für Kinder interessant.

Aber was hat das eigentlich mit dieser Mountainbike Tour zu tun?

Nun, zum einen liegen Museum und Käserei am Fuße des Hauchenbergs. Zum anderen wird einem bei der Tour nachhaltig verdeutlicht, woher der Käse eigentlich kommt…

Nach unserer Wanderung auf das Hahnenköpfle fand sich noch die Zeit für eine kurze Tour für mich. Schon lange wollte ich das Gebiet direkt am Ferienhof mit dem Mountainbike erkunden. Direkt oberhalb liegt der Höhenzug des Hauchenberg und der Gipfel des Stoffelberg. Ich zog mich also schnell um und sprang auf das MTB.

Auf der Karte hatte ich mir vorher eine ungefähre Runde überlegt. Ich fuhr ohne GPS-Track. Den Kartenausschnitt hatte ich aber mit dem Smartphone fotografiert und konnte mich so unterwegs immer wieder orientieren. Mein erstes Ziel war der Gipfel des Hauchenberg und der sich dort befindende Aussichtsturm „Alpkönigblick“.

Das Abendlicht zauberte die Perfekte Stimmung für so eine Tour.

Ich folgte dem 5er Weg und bezwang den Berg sozusagen von hinten. Schon auf dem Hinweg machte sich eine Besonderheit des Allgäus bemerkbar: Weidergatter! Wie schon weiter oben erwähnt wird im Allgäu leckerer Käse produziert. Aber dafür braucht es Kühe – viele Kühe. Und die sind im Sommer auf den Weiden. Es gibt wohl keine Wiese, die nicht als Weide genutzt wird. Der Allgäuer umzäunt seine Weide gerne mit Stacheldraht, was aus Sicht der Bauern auch durchaus Sinn macht. Für Biker ist das aber die „Hölle“. Man kann eigentlich keinen Kilometer abseits von Straßen fahren (egal ob Trail, Singeltrail oder Forstweg) ohne nicht mindestens auf ein Weidegatter zu stoßen. Die Durchlässe sind für Wanderer optimiert, nicht für Radfahrer. Und so bleibt einem nichts anderes übrig, als das Rad über das Gatter oder den Stacheldraht zu heben. Flow geht anders. Biken ist im Allgäu ein Ganzkörper-Workout! 😉

Dafür ist es dort schön – das entschädigt für die Strapazen.

Ein paar nette Trails fand ich auf der Tour auch. Nur der Flow fehlte halt. Auf dem obigen Foto wäre übrigens der Turm zu sehen, wenn da nicht die Tanne im Vordergrund wäre.

Ich erklomm den 20 Meter hohen Turm und genoss die Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen – ein Traum.

Allmählich wurde es spät, und ich sparte mir den Trail über den Bergrücken. Ich hatte keine Lust auf eine Schiebe- und Hebeorgie. Ich wollte ja noch auf den Stoffelberg. Und so fuhr ich ein Stück zurück und querte den Bergrücken etwas unterhalb.

Unverhofft fuhr ich hier noch einen netten Trail. Für den Stoffelberg blieb dann nicht mehr viel Zeit, so dass ich den Gipfel ausließ und nur auf dem Stoffelbergweg unterwegs war.

Die Südseite des Berges gehört zum Grund des Ferienhofes, auf dem wir „urlaubten“. Auch hier gab es einige Weidezäune zu überqueren. Davon abgesehen war der Weg aber echt ganz nett.

Rechtzeitig zum Abendbrot und vor der Dunkelheit war ich zurück.

Fazit zur ersten Tour:

Das Allgäu ist perfekt zum Rennradfahren. Zum Mountainbiken ist es nicht ganz so toll wegen der vielen Weiden. Das wusste ich aber bereits von dem Allgäucross, den ich vor ein paar Wochen unweit von hier startete. Wenn man weiß auf was man sich einlässt, kann man aber dennoch schöne Touren fahren. Übrigens verlaufen die sogenannten, offiziellen, Mountainbiketouren in der Region auf verkehrsarmen Nebenstraßen. Die wissen schon warum… 😉

Keep on Biking!