An die Nordsee mit dem Team 500+

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    (Keine Ahnung, ob ich das hier angeben muss oder nicht.)

Es war wieder Zeit für eine lange Radtour – eine richtig lange Radtour. 😉

Seit letztem Jahr weiß ich, dass ich Distanzen über 500 Kilometer innerhalb von 24 Stunden auf dem Sattel zurücklegen kann. Dazu braucht es aber ein gutes Team – und das hat sich im Team 500+ gefunden.
Bereits kurz nach der Ankunft im letzten Jahr am Königssee und dem üblichen „sowas mache ich nie mehr“, begannen die Planungen für dieses Jahr. Das Ziel stand relativ schnell fest. Nach dem Süden sollte diesmal der Norden an der Reihe sein – also die Nordsee. Der Zielort sollte Neuharlingersiel sein.

Zu Beginn fanden sich 10 Fahrer und die Planung lief auf Hochtouren. Hotel, Strecke, Aufgabenverteilung – alle Punkte wurden abgearbeitet. Die Tour stand.

Wie das so ist, mussten im Vorfeld drei Fahrer ihre Teilnahme canceln. Wir waren also nur noch zu siebt. Trotzdem wollten wir fahren.

Es gab noch einen Schreckensmoment – der Bus, den wir bei einer namhaften Autovermietung gemietet hatten, wurde uns quasi bei der Abholung am Vortag der Tour gestrichen und es gab keinen Ersatz. Das ganze Unternehmen geriet ins Schwanken. Keine andere der bekannten Firmen konnte uns weiterhelfen. Außer dem Aschaffenburger Verleiher Schüßler. Schnell und unkompliziert stellten sie ein passendes Fahrzeug zur Verfügung. Danke dafür!

Der Bus konnte also am Vorabend beladen werden und alles war bereit.

Der Start war für 03.00 Uhr vereinbart. Für mich bedeutete das: Aufstehen um 01.00 Uhr, „Frühstück“, anziehen und um ca. 02.30 Uhr zum Treffpunkt radeln. Ich fand ein paar Stunden Schlaf und wachte pünktlich auf. Übrigens war ich alleine zu Hause. Meine Familie war schon am Vortag nach Neuharlingersiel gereist. Schließlich waren Pfingstferien und wir wollten ein paar Tage gemeinsam nach der Tour an der Nordsee verbringen.
Ich quälte also das Müsli in mich rein und checkte auf einer App das Wetter und Regenradar. F..k!!! Was sollte denn das sein? Ein Gewitter bewegte sich auf uns zu…
Egal, mit etwas Glück könnten wir vor dem Unwetter davon fahren. Ein lauter Donnerschlag riss mich aus meinen Gedanken… Muss ja nix bedeuten… Um 02.30 Uhr öffnete ich die Haustüre und wollte los. Ein Windstoß und Starkregen drängten mich in das Haus zurück. Das durfte doch nicht wahr sein! Über einen Messenger besprachen wir, den Start um 45 Minuten nach hinten zu schieben. Das Unwetter zog tatsächlich sehr rasch durch. Es hörte auf zu regnen. Allerdings reichte die relativ kurze Fahrt zum Startpunkt aus, dass ich schon völlig durchnässt war.

Die Anderen waren alle wie vereinbart am Start und die Motivation stieg wieder. Ein kurzes Startbild und los ging es. Regen war nun erst mal nicht mehr zu erwarten.


Die glorreichen Sieben – gut gelaunt am Start.

Es ging hügelig durch den Kahlgrund und es dämmerte – herrlich. Wir waren zügig unterwegs und relativ schnell wurde klar, dass ein Teammitglied das Tempo nicht mitgehen konnte. Immer wieder mussten wir auf ihn warten. So konnte das nicht weitergehen. Wir waren ja jetzt schon hinter unserem Zeitplan. Wir besprachen, dass wir unser Tempo weiterfahren würden und der Rückenschmerzgeplagte sich alleine zur ersten Verpflegung durchschlagen sollte. Dort würde er in den Bus steigen und mitfahren.

Kurz bevor wir den Verpflegungstand wieder verließen, kam der Nachzügler an. Soweit alles gut. Wir setzten unsere Fahrt fort, er fuhr wie geplant im Bus weiter.

An dieser Stelle möchte ich mich bei unserem Busfahrer und „Pfleger“ Robert bedanken. Er kümmerte sich wirklich rührend um uns. Bei jeder unserer Ankünfte an den Verpflegungspunkten standen unsere Kisten und etwas zu Trinken bereit. Sogar frische Erdbeeren und Kirschen kaufte er unterwegs für uns. Ebenso sorgte er für Sitzgelegenheiten und nahm uns auch sonst alles „Nebensächliche“ ab. So kam ich zum Beispiel an der vierten Verpflegung an und wusste nicht, wo ich mein Rad abstellen sollte. Ich war völlig rat- und planlos. Robert sah das und nahm mir das Rad ab. Und ohne seinen Einsatz wäre die Beschaffung des Ersatzbusses wohl schiefgegangen. Also – tausend Dank, Robert!

Leider hatten wir heuer drei Pannen unterwegs – dreimal „platt“.

Das lag sicher auch an der nicht ganz optimalen Streckenführung. Wir legten einige Kilometer auf Radwegen zurück. Das ist mit dem Rennrad nicht immer die beste Wahl. Splitt, Scherben, Schotter – das alles vertragen die dünnen Reifen nicht wirklich gut.
Da die Streckenplanung in meinen Aufgabenbereich gefallen war, stresste mich die Routenführung sehr. Ich hatte Bedenken, dass die anderen sauer auf mich waren. Aber bei einer Strecke in dieser Länge in unbekannten Regionen lassen sich solche Abschnitte nicht wirklich vermeiden. Zumal eine Bearbeitung in den gängigen Portalen nicht mehr möglich war. Entweder streikte deren Server oder mein Rechner. Im Großen und Ganzen war die Route im Nachhinein ganz ok gewesen – nicht optimal, aber halt ok.

Was wir aber alle unterschätzt hatten war das Profil der Tour. Es waren zwar weniger Höhenmeter als letztes Jahr, aber durch die Mittelgebirge, die auf unserem Weg lagen, waren die ersten 300 Kilometer sehr unrhythmisch zu fahren und zogen Etliches an Körnern. Es gab einige fiese Rampen zu überwinden. Dafür hielt das Wetter. Das Knie eines verbliebenen Fahrers hielt leider nicht. Er musste bei ca. 380 Kilometern abbrechen und ebenfalls in den Bus. So mussten wir die letzten 160 Kilometer zu fünft bestreiten. Das war nur mit eiserner „Führungswechseldisziplin“ möglich. Alle zwei Kilometer wurde vorne im Wind gewechselt. Der kam nun nämlich meist von vorne. Zudem frischte es mit einbrechender Nacht merklich auf. Die Temperatur fiel in den einstelligen Bereich.

An diese Phase habe ich nicht mehr viele Erinnerungen. Ich war im Tunnel. Die Konzentration reichte gerade noch fürs Fahren (dafür brauchte ich nicht gerade wenig). Der Rest verschwamm um mich herum…


Gezeichnet von den Strapazen, unvorteilhaft getroffen, aber authentisch… 

Aber irgendwie kamen wir durch. Nach fast 23 Stunden (brutto) kamen wir tatsächlich am Ziel an. Robert und die zwei anderen erwarteten uns auf dem Deich.

Was fühlt man bei so einer Ankunft? Ich glaube in erster Linie Erleichterung. Und Kälte… Und Müdigkeit…


Finisher!


Das komplette Team 500+ 2019.

Die Siegesfeier fiel etwas kürzer aus… Es war einfach zu kalt. Alle wollten nur noch unter die warme Dusche.

Ich rollte zur Ferienwohnung, in der meine Familie war, und die anderen ins Hotel.
Diane öffnete mir die Tür und sagte: „Man, du siehst fertig aus. Geht es dir gut?“
Ich weiß nicht mehr, was ich antwortete… Aber die Dusche war geil. Und das Bett auch…

Am nächsten Tag wurde ich freudig von meinen Kindern geweckt. Die hatten schon einen ersten tollen Tag am Strand verbracht und hatten viel zu erzählen.

Später traf wir uns mit dem kompletten Team zur inzwischen obligatorischen Bootsfahrt.

Wir statteten der Insel Spiekeroog einen Besuch ab. Erst gingen wir essen und erkundeten danach auf unseren geplagten Beinen die Insel. Zurück in Neuharlingersiel trennten sich unsere Wege. Ich verbrachte den restlichen Tag mit der Familie.

Wir blieben noch zwei Tage während der Rest der Truppe mit dem Zug nach Hause reiste.

Es war wieder ein besonderes Erlebnis mit Euch – danke Team 500+. Aber so etwas mache ich sicher nicht mehr!
Wobei die Planungen für 2020 schon wieder laufen. Der Termin steht schon einmal. Osten, Westen? Mal schauen. Hauptsache am Tag danach können wir eine Schiffsfahrt unternehmen!

Keep on Cycling!

Mountainbike Kurzurlaub mit dem Sohnemann

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(Keine Ahnung, ob ich das hier angeben muss oder nicht.)

Das Hilschberghaus – 2016 Basis unseres Vereinsausflugs. Heuer wurde es wieder Ausgangspunkt für zwei Touren auf dem Felsenweg. Diesmal aber nicht mit Freunden oder Vereinskollegen, sondern mit meinem Sohn.

In den Pfingstferien wollten wir, wie letztes Jahr, eine Zwei-Tages-Tour fahren. Als Ziel wählten wir aber nicht den Spessart, sondern die Pfalz. Man muss ja auch mal über den Tellerrand hinausschauen. Den Felsenweg fand ich für unser Vorhaben ideal, da er rund um das Örtchen Rodalben führt und man die Etappen jederzeit verlängern bzw. verkürzen kann. Die imposanten Felsformationen am Weg machen die Strecke noch interessanter. Ich buchte uns also für eine Nacht im Hilschberghaus ein, welches ich in bester Erinnerung hatte.

Gleich nach dem wir unser Zimmer bezogen hatten, und ein deftiges (was anderes gibt es da nicht) Mittagessen zu uns genommen hatten – Leberkäse und Saumagen – starteten wir die erst Tour.

Da der Felsenwanderweg direkt am Hilschberghaus vorbei führt, stiegen wir direkt in den Trail ein. Das besondere ist nämlich, das der Felsenweg praktisch auf der gesamten Strecke, bis auf wenige Ausnahmen, auf einem Singletrail verläuft. Genial. Und da wir unter der Woche unterwegs waren, hatten wir den Weg meist für uns alleine. Das ist übrigens wichtig, denn Mountainbiker sind hier bestenfalls geduldet und Konflikte mit Wanderern sollten tunlichst vermieden werden. Die wenigen Begegnungen mit Fußgängern verliefen bei uns aber alle sehr freundlich ab. Das lag bestimmt auch am „Kinderbonus“. Felix fuhr sich viel Respekt auf der nicht ganz einfachen Strecke ein.

Wir legten des Öfteren eine kleine Pause ein, um spannende Erkundungen abseits des Weges durchzuführen.

Natürlich fuhren wir nicht den ganzen Weg, sondern nur einen Abschnitt. Für einen Achtjährigen war die Strecke schon ganz schön anspruchsvoll – vor allem mit einem „Starrbike“. Auch die mentale Komponente darf man nicht unterschätzen, da man eigentlich immer konzentriert sein musste. Doch Felix machte seine Sache wirklich gut.

Nach etwas über 16 Kilometern kamen wir erschöpft, aber glücklich wieder an unserer Unterkunft an.

Das Spielen auf dem Spielplatz fiel heute aus – warum bloß? 😉

Nach der Dusche gab es wieder etwas Deftiges! Saumagen! Felix fand es lecker – sehr zu meinem Erstaunen. Erschöpft fielen wir bald ins Bett und ließen lesend den Tag ausklingen.

Am zweiten Tag begrüßte uns erneut die Sonne. Nach dem Frühstück machten wir uns alsbald wieder auf die Stollenreifen. Dieses Mal wollten wir die andere Talseite erkunden. Dort warteten die bekanntesten Highlight des Weges auf uns – die Bärenhöhle und der Bruderfelsen.

Auch kleine Höhlen luden zu einer kurzen Rast ein. Ansonsten war es wie am ersten Tag: Trails, Trails, Trails.

An der Bärenhöhle legten wir eine längere Rast ein und bestiegen auch das Dach der Höhle.

Das war sehr imposant und eindrücklich. Auf der Weiterfahrt gab es immer wieder schöne Ausblicke auf Rodalben.

Leider rutschte Felix an einer Stelle so unglücklich vom Weg in die Brennnesseln, die es dort zu Hauf gab, dass sofort jegliche Motivation erloschen war. Wir beschlossen, die Tour bis zu den Bruderfelsen fort zu führen, und dann auf kürzestem Weg zurück zur Basis zu pedalieren.

Das war aber absolut in Ordnung. Wir mussten am Nachmittag ja auch noch nach Hause fahren.

Aber nicht ohne ein deftiges Abschlussessen… 😉

Vom einsamen Wald in den Stau auf der A3 – so ist das halt… Aber die Zeit in der Pfalz war echt super und wir freuen uns schon auf weitere gemeinsame Touren.

Allerdings wird das Rad von Felix nun ein Upgrade bekommen: Eine Federgabel. Er nimmt das Mehrgewicht für das Plus an Komfort gerne in Kauf. Und da wir viel auf Trails unterwegs sind macht das auch Sinn.

Keep on Biking!