Die Meraner Runde – 253 Kliometer & 9865 Höhenmeter

Erster Tag

Schloss Matschatsch (878m) – Meraner Hütte (1960m) http://www.meranerhuette.it

Nach einer kurzen Nacht und einer zu Beginn regnerischen Autofahrt starteten wir am Schloss Matschatsch bei Kaltern gegen 8.30 Uhr. Das Wetter war wirklich super. Nachdem wir uns umgezogen hatten und die Räder zusammengebaut hatten, ging es einige Asphaltserpentinen auf dem Mendelpass den Berg hinauf.

Vor dem Einsatz

Nach kurzer Zeit erreichten wir den Abzweig auf den Eppaner Höhenweg. Was für ein toller Trail! Fast alle Stellen waren fahrbar, und die Schiebestücke hielten sich in Grenzen. Der Höhenweg verlief fast ausschließlich im Wald, aber an einigen Stellen hatten wir eine fantastische Aussicht ins tief liegende Tal.

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der Eppaner Höhenweg

Leider mussten wir wieder ins Tal herunter und es durchqueren. Dies gestaltete sich insbesondere für mich besonders schwierig. Auf einem Klettersteig ging es mehrere hundert Meter hinab. An einer Stelle musste ich mich mit einer Hand an einem Stahlseil festhalten, während ich mit der anderen mein Rad tragen musste. Ich stellte schon hier fest, dass ich mein Rad lieber fahre, statt es durch die Gegend zu wuchten.

Abstieg
beschwerlicher Abstieg nach Andrian

Nun gut, irgendwann war diese Schufterei vorbei und es ging auf einer lustigen Schotterabfahrt nach Andrian hinein. Hier überquerten wir den Fluss Etsch, durchfuhren den Ort Terlan, wo wir unsere Getränkevorräte für den nächsten Anstieg auffüllten. Auf einer kaum befahrenen Passstrasse ging es mehre hundert Höhenmeter von 250 m auf zunächst 1100 m hinauf. Bei über 30°C begann die Auffahrt. Sie fiel mir glücklicherweise nicht allzu schwer.

serpentinen
der Weg nach Moelten

schlange
wilde Tiere am Straßenrand

Relativ spät für unseren Tourenplan kamen wir in Frassineto an. Um halb vier aßen wir dort zu Mittag. In einer kleinen Kneippe gab es erst mal eine große Portion Spaghetti. Wir mussten nun überlegen, wie es weitergehen sollte. Vor allem wo wir übernachten würden. Wir peilten die Meraner Hütte auf Meran 2000 an. Aber das wären noch gut 900 hm. Es gab zwar noch ein bis zwei Hütten unterwegs, jedoch war es nicht sicher, ob wir dort übernachten hätten können. Aber zuerst fuhren wir weiter nach Mölten. Nach einer etwas nervenaufreibenden Wegsucherei, die Ausschilderung war mehr als dürftig, erreichten wir die erste Hütte. Fehlanzeige. Keine Übernachtungsmöglichkeiten. Es wurde nun allmählich spät.

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auf dem Weg zum Moeltner Kaser

Wir entschieden uns für die Weiterfahrt zum Moeltener Kaser. Leider gab es auch hier keine Übernachtungsmöglichkeiten. Zurück oder weiter? – das war nun die Frage. Ca. 2 Stunden wären es noch bis zur Meraner Hütte. Es war 18.00 Uhr. Wir entschieden uns für die Weiterfahrt.
Bis 20 Uhr sollte das eigentlich zu schaffen sein. auf dem Europäischen Fernwanderweg E5 kämpften wir uns weiter. Hier fanden wir dann auch das Highlight des Tages – die Abfahrt zur Meraner Hütte. Ein super Singletrail, bestimmt 2 km lang, mit fantastischer Kulisse und bis auf ein Ministück komplett fahrbar.

Singletrail bei Meran 2000
Singletrail bei Meran 2000

So erreichten wir unser Ziel doch noch. Auf der Meraner Hütte bezogen wir ein Dreimannzimmer und stärkten uns mit Gemüsesuppe, Schnitzel und Weizenbier!
Den ersten Tag hatte ich also überstanden!
Die Daten der Etappe:
Fahrzeit: 6:02:00
Kilometer: 47,52
Durch. Geschw.: 7,88 km/h
Max. Geschw.: 46,7 km/h
Höhenmeter: 2475 m
Starthöhe: 878m
Zielhöhe: 1960m

Höhenprofil:

Höhenprofil Tag 1

Zweiter Tag

Meraner Hütte (1960m) – Plan / Pfelders im Passeiertal (Pfeldererhof 1650m) http://www.pfelders-pfeldererhof.it

Um 6.30 Uhr war die Nacht herum. Ab 7 Uhr gab es Frühstück und wir wollten bei Zeiten aufbrechen. Schließlich stand für den heutigen Tag eine stramme Strecke auf dem Plan. Wir wollten es bis über das Eisjöchl schaffen. Stark motiviert und frisch gestärkt begaben wir uns um 8.30 Uhr auf den Weg.

Meranerhuette
die Meraner Hütte

Panorama

Über das Skigebiet Meran 2000 gelangten wir nach Schenna.

downhill
auf dem Weg nach Schenna

Passer
der Fluss Passer unterhalb von Schenna

Von dort fuhren wir auf einem Waalweg runter zur Passer. Wir hatten somit ca. 1300 hm vernichtet. Auf dem Radweg an der Passer fuhren wir bis St. Martin. Dort machten wir Mittag und füllten die leeren Kohlehydratspeicher mit Spaghetti und Kaiserschmarrn und die Trinkflaschen mit Apfelsaftschorle auf. Der Plan war jetzt, auf dem Meraner Höhenweg bis nach Pfelders zu fahren und von dort den Aufstieg zur Stettiner Hütte zu beginnen. Dies gelang uns so leider nicht.
Wir vergeudeten viel Zeit und Kraft mit der Suche nach dem Einstieg zum Meraner Höhenweg, ohne wirklich Strecke zu machen. Unter anderem mussten wir einige Höhenmeter die Räder durch den Wald schleppen, was sich auf mich irgendwie deprimierend auswirkte. Bei Christel waren wir dann auf dem richtigen Weg, wurden allerdings von ein paar anderen Bikern auf einen Umweg nach Ulfas geschickt. Auch hier verloren wir einiges an Zeit mit Schieberei. Dafür kamen wir allerdings nochmals in den Genuss eines einsamen Waalwegs.

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Waalweg bei Ulfas

Unser Ziel, heute noch auf das Eisjöchl zu steigen, rückte in unerreichbare Ferne. Und bei Ulfas mussten wir uns tatsächlich Gedanken machen, ob wir es bis Pfelders schaffen könnten. Es kam jetzt nochmals ein ziemlich langes Schiebe- und Tragestück durch den Wald. Hier war ich dann doch ganz schön erschöpft. Gerade noch rechtzeitig kamen wir in Pfelders an. Am ersten Hotel wurden wir weggeschickt, am im Pfeldererhof bekamen wir ein Doppel- und ein Einzelzimmer. Hier verbrachten wir etwas luxuriöser die Nacht. Das spielte aber eigentlich keine Rolle. Duschen, essen, schlafen – darauf beschränkten sich unsere Aktivitäten an diesem Abend. Die Stimmung war leicht geknickt, weil wir unser Tagesziel nicht erreicht hatten, aber nach dem Essen wurde sie schon wieder besser.
Die Daten der Etappe:
Fahrzeit: 5:37:41
Kilometer: 54,81
Durch. Geschw.: 9,74 km/h
Max. Geschw.: 44,3 km/h
Höhenmeter: 1895 m
Starthöhe: 1960m
Zielhöhe: 1650m

Höhenprofil:

Höhenprofil Tag 2

Dritter Tag

Plan / Pfelders im Passeiertal (Pfeldererhof 1650m) – Tarscher Alm (1940m)

Pfelders
Blick aus unserem Hotelzimmer auf Pfelders

Bei wieder mal strahlendem Sonnenschein starteten wir in den Tag. Kurz vor 8.30 Uhr begannen wir die Auffahrt zum Eisjöchl. Von dieser Etappe hatte ich schon viel gehört und gelesen. Entsprechend aufgeregt ging ich die Sache an. Es warteten ca. 1300 hm auf uns. Das wenigste davon fahrbar. Bis zur Lazinser Alm fuhren wir durch das wunderschöne Passeiertal. Das waren schon mal 200 hm.

Lazinser Alm
Blick auf die Lazinser Alm und das Eisjöchl

Ab da fing dann aber der Spaß an. Die nächsten 3 Stunden kämpften wir uns zur Stettiner Hütte hinauf. Der Aufstieg war zwar anstrengend, aber bei den Verschnaufpausen konnte wir immer wieder die Blicke über das herrliche Tal und die dortige Bergwelt schweifen lassen.

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die Schufterei beginnt

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Achtung, Gegenverkehr!

Es begegneten uns einige Wanderer. Einige kamen uns entgegen, einige überholten uns. Die Reaktionen reichten von Anfeuern bis zu Mitleid. Aber der Umgang war immer nett und höflich. Im Extremfall verständnisloses Kopfschütteln. Überhaupt kam es auf der ganzen Tour zu keinen Auseinandersetzungen mit Wanderern. Wahrscheinlich haben die alle noch nicht das Buch von Manuel Andrack gelesen. Hoffentlich bleibt das auch so. Mit etwas gegenseitiger Rücksichtnahme sollten alle Konflikte zu umgehen sein. Und das bricht weder Wanderern noch Bikern einen Zacken aus der Krone!
Zurück zur Tour. Gegen Mittag erreichten wir die Stettiner Hütte.
Hier war durchaus etwas Betrieb. Viele Wanderer und viele Biker, die aber alle den Aufstieg über das Pfossental gewählt hatten. Meines Erachtens war unser Route aber die bessere, da die Abfahrt ins Pfossental fast durchgängig zu fahren war, während die Abfahrt ins Passeiertal sehr schwer bis unfahrbar gewesen wäre. Zumindest für mich. Auf der Sonnenterrasse fanden wir noch ein Plätzchen und wir aßen eine Flädlesuppe. Wegen der Elektrolyte und den Kohlehydraten. Allzulange konnten wir allerdings nicht rasten, da wir heute noch einen zweiten Anstieg zur Tarscher Alm vor uns hatten. Die Abfahrt vom Eisjöchl war grandios.

abfahrt vom eisjoechl
die Abfahrt vom Eisjöchl

Mehrere Kilometer fahrbare Singletrail warteten auf uns. Es herrschte zwar etwas Betrieb auf dem Weg, aber das war eigentlich kein Problem. Wie schon gesagt, Rücksichtnahme heißt das Zauberwort! Aber am Wochenende ist diese Abfahrt bestimmt nicht zu empfehlen.

singletrail

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Singletrailorgie am Eisjöchl

Vorbei am Eishof, jetzt auf Schotterpiste und durch unzählige Weidegatter erreichten wir Vorderkaser. Von hier geht es auf einer Straße weiter durch das Schnalstal. In Kompatsch angelangt, hatten wir gut 2400 hm vernichtet. Auf der Straßenabfahrt zeigte ich allerdings Nerven und konnte das Tempo der anderen nicht halten. Während sie locker Geschwindigkeiten über 70 km/h erreichten, war bei mir bei 60 km/h Schluss.
An der Etsch fuhren wir bis Tarres weiter. Über dem Tal wacht das Schloss von Reinhold Messner – Schloss Juval.
Zwischen Obstplantagen begann der Weg nach Tarres anzusteigen. Bei 39°C am Lenker war das eine echte Ochsentour. Wir erreichten Tarres gegen 17.00 Uhr. Wir überlegten kurz, bereits hier im Ort zu übernachten, und uns die restlichen 1100 hm zur Tarscher Alm für den nächsten Tag aufzuheben. Aber dann entschieden wir uns doch noch für die Auffahrt zur Alm. Dieser Anstieg gestaltete sich noch einmal sehr schweißtreibend. Aber zum Glück fuhren bzw. schoben wir auf gut ausgebauten Schotterwegen.

Tarscher Alm
Tarscher Alm

Und so kamen wir kurz vor 20 Uhr an der Alm an. Wir bekamen 3 Plätze im Lager, da die Zimmer bereits belegt waren.

Matrazenlager
unser Matrazenlager

Tarscher Hütte
Tarscher Alm

Da die Küche eigentlich auch schon zu war, entschieden wir uns dafür, erst nach dem Essen zu duschen, weil uns die Hüttenchefin schnell noch eine riesige Pfanne sehr leckerer Hirtennudeln zauberte. Das Lager teilten wir uns mit zwei anderen Bikern, die allerdings eine klassische Transalp fuhren. Und so hatten wir am Abend noch eine nette und lustige Gesprächsrunde, bevor wir schlafen gingen.
Die Daten der Etappe:
Fahrzeit: 6:12:27
Kilometer: 56,08
Durch. Geschw.: 9,03 km/h
Max. Geschw.: 56,0 km/h
Höhenmeter: 2640m
Starthöhe: 1650m
Zielhöhe: 1940m

Höhenprofil:

Höhenprofil Tag 3

Vierter Tag

Tarscher Alm (1940m) – Rabbijoch (2467m) / Haselgruber Hütte (2425m)

Der Tarscher Pass – mein Schicksals-Pass! Oder so ähnlich.
Um kurz vor 9 Uhr starteten wir nach einer ruhigen Nacht und einem nicht ganz so üppigen Frühstück (zumindest von der Auswahl) unseren Aufstieg zum Tarscher Pass. Direkt von der Hütte ging es mit Schieben los. Zunächst auf Schotterwegen. Musste wohl die Schwarze Piste sein, so steil ging es bergauf.

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schwarze Piste???

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Jetzt ging’s erst richtig los…

Später ging der Weg in einen sehr ausgesetzten Steig über. Eineinhalb Stunden schieben und tragen, dann hatten wir die Passhöhe auf 2517m erreicht.

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Geschafft! Der Tarscher Pass war bezwungen – oder?

Aber die Abfahrt vom Pass solle ja fast durchgängig fahrbar sein. Was soll ich sagen – nichts war es mit fahren. Der Weg war in einem sehr schlechten Zustand.

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Dieser Abstieg hat richtig Kraft gekostet!

Es folgte also eine weitere Stunde, in der ich mein Rad einen bescheidenen Weg herunter hievte. Fertig mit den Nerven, schließlich waren wir seit 2,5 Stunden unterwegs und ich saß noch nicht eine Minute auf meinem Bike und der Weg war sehr anstrengend, gönnte ich mir den Wunderbar-Riegel, den mir meine Liebste für einen solchen Fall eingepackt hatte. Die Schokolade wirkte Wunder und meine Stimmung hob sich augenblicklich. Ab jetzt konnten wir auch wieder fahren. Und zwar eine sehr rasante Abfahrt in Richtung Ultental.

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endlich wieder fahren

Hier vernichteten wir 1000 hm, bevor wir einen kurzen Anstieg, beginnend an der Wirtschaft Weiberhimmel, absolvieren mussten. Leider kann ich zu dieser Lokalität nichts sagen…. Über Pracupola fuhren wir nach San Nicolo. Auf der Hauptstraße legten wir nun einige Kilometer bis Sankt Gertaud zurück. Im Restaurant Edelweiss verdrückten wir noch mal eine Portion Spaghetti und füllten unsere Getränkevorräte auf.

Gasthof Edelweiss - Sankt Gertraud
Sankt Gertraud – Gasthof Edelweiss – lecker Spaghetti

Die aufziehenden Gewitterwolken drängten uns nun doch zu etwas Eile. Wir beschlossen das Rabbijoch anzugehen, trotz des evtl. Wetterumschwungs. Noch war es ja nicht richtig schlecht. Und so begannen wir bei ca. 1450 m unseren Weg zum Rabbijoch. Es lagen mal wieder gut 1000 hm vor uns. Auf einem gut fahrbaren Weg erreichten wir die letzte bewirtschaftete Alm, die wir Links liegen ließen.

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Hier wurde der Weg dann für mich unfahrbar, weil er zu steil wird. Aber um eine Kurve musste ich noch herum, damit die Leute in der Alm nicht mein „Scheitern“ sehen konnten. ;o)

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dunkle Wolken ziehen auf

Ab hier fing es dann auch leicht zu regnen an. Tendenz steigend. Egal, weiter ging es bergauf. Kurz darauf fing es auch zu donnern an. Das war das erste Mal, dass ich etwas Angst auf der Tour verspürte. Ein Gewitter im alpinen Gelände war das letzte, was ich erleben wollte.

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zu steil zum Fahren – die Münchner Jungs vor uns beim Schieben

Wir trafen zwei Jungs aus München mit ihren Bikes, als wir unsere Regenklamotten anzogen. Zusammen entschieden wir uns, bis zur letzten Hütte aufzusteigen um das evtl. Gewitter in dem dortigen Schuppen abwarten zu können. Der Schuppen war leider schon von einer Kuh besetzt. Das Gewitter verzog sich, aber der Regen blieb. Es waren nun auch nur noch ca. 100 hm bis zum Rabbijoch. Umkehren wäre blödsinnig und länger warten auch. Also starteten wir den letzten Anstieg bei Regen. Nach 20 Minuten erreichten wir den Übergang, und kurz darauf kamen wir bei der Haselgruber Hütte an.

Rabbijoch
geschafft – ich hatte das Rabbijoch bezwungen!

Wir hatten es geschafft. Zum Glück, denn nun regnete es sich ein. Aber egal, wir hatten ein Zimmer für uns, und die Hütte war wirklich sehr gemütlich und das Personal ausgesprochen freundlich. Und das Essen war das Beste, das es die letzten Tage gab. Als Vorspeise hatten wir Minestrone und ein Speckteller, zum Hauptgang gab es Polenta mit Rehgulasch und als Nachtisch sensationellen Apfelstrudel. Dazu trank ich diesmal 3(!) Weizenbier. Kurz nach uns trudelten dann auch die zwei Münchner ein, und später noch zwei weitere Biker. So war für Gesprächsstoff gesorgt und es wurde ein sehr netter Abend. Außer uns Radfahrern war noch eine Gruppe italienischer Wanderer auf der Hütte, die bis spät in die Nacht zechten. Tja, laut sind sie halt, die Italiener. Aber mit Ohropax war das dann auch erträglich. Dafür haben wir dann morgens beim Aufstehen etwas mehr Lärm gemacht. 😉
Die Daten der Etappe:
Fahrzeit: 3:31:00
Kilometer: 28,91
Durch. Geschw.: 8,22 km/h
Max. Geschw.: 47,3 km/h
Höhenmeter: 1880m
Starthöhe: 1940m
Zielhöhe: 2425m

Höhenprofil:

Höhenprofil Tag 4

Tag 5

Haselgruber Hütte (2425m) – Schloss Matschatsch (878m)

Tja, da war er nun, der letzte Tag. Und der begann mit der genialsten Abfahrt der ganzen Tour. Es hatte in der Nacht aufgehört zu regnen, und die Wege waren nicht allzu nass. Auf dem Programm stand jetzt die Abfahrt vom der Haselgruber Hütte und dann Kilometerfressen auf Asphalt zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Haselberger Huette
Aufbruch von der Haselgruber Hütte

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den anderen Bikern und los ging es auf den Trail der Trails! Bis auf wenige Stellen war der komplette Trail fahrbar. Es begegneten uns kaum Wanderer, und so war das der reinste Sinkflug auf Singletrails. Ein absoluter Holytrail!

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Auch der weitere Verlauf war sehr schön. Erst auf Schotter, dann auf Asphalt flogen die Höhenmeter nur so an uns vorbei. Von 2425 m auf 600 m in 25 km. Da war das Grinsen nur noch schwer aus dem Gesicht zu bekommen. Über den Mendelpass gelangten wir dann schließlich zurück zu unserem Ausgangspunkt.

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auf dem Weg zum Mendelpass

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An diesem Tag fuhren wir zwar relativ viel Asphalt, aber ich fand den Mendelpass auch sehr reizvoll. Auf der Passhöhe genehmigten wir uns noch ein letztes mal eine Portion Spaghetti und ich schob mir noch einen Apfelstrudel hinterher. Schließlich würden wir dann nach einer 10-minütigen Passabfahrt unser Auto erreichen. Die Abfahrt war dann noch mal ein ganz schöner Nervenkitzel für mich. Irgendwie fühle ich mich auf Abfahrten im Gelände wohler als auf der Straße. Tja, und dann erreichten wir unseren Ausgangspunkt, und die Tour war vorbei.

finisher
Geschafft!!!

Die Daten der Etappe:
Fahrzeit: 3:26:26
Kilometer: 65,32
Durch. Geschw.: 18,99 km/h
Max. Geschw.: 56,9 km/h
Höhenmeter: 975m
Starthöhe: 2425m
Zielhöhe: 878m
Höhenprofil:

Höhenprofil Tag 5

So, ich habe also mein Ziel erreicht und kann die Frage „In einem Jahr fit für einen Alpencross?“ mit einem Ja beantworten. Die Tour war ein ganz besonderes Erlebnis. Ich denke, ich werde noch lange davon zehren. Wir hatten keine größeren Pannen, von zwei Platten mal abgesehen. Wir hatten fast nur super Wetter, und die Stimmung im Team passte auch. An das Tragen und Schieben gewöhnte ich mich auch irgendwann, obwohl ich ganz klar sagen muss, dass mir fahren mehr Spaß bereitet. 😉
Aber wie geht es nun weiter? Was wird das Ziel für das Jahr 2009? Eine weitere Alpentour? Nord-Süd oder Ost-West? Ein Rennen? Mal schauen. Auf alle Fälle werde ich weiterhin viel Zeit auf dem MTB verbringen. Vor 3 Jahren hätte ich mir das nicht vorstellen können!

Die Runde auf Google Maps.

Und hier als Download für Google Earth.

Alle Fotos: Hier!

Keep on biking!

18 Gedanken zu „Die Meraner Runde – 253 Kliometer & 9865 Höhenmeter

  1. Glückwunsch – super Leistung, klasse Bericht, klasse Bilder!

    Und in einem Jahr bin ich hoffentlich mit von der Partie!

    Bis dahin erstmal wieder business as usual im Spessart. 😉

  2. „Und in einem Jahr bin ich hoffentlich mit von der Partie!“

    Da gehe ich mal stark davon aus!!!

    Bis dann!

  3. Hallo Thorsten,

    ich bin stolz dein Trainer zu sein.
    Ich freue mich auf deinen persönlichen Bericht.

    Bis hoffentlich morgen.
    Grüße
    Jochen

  4. Gratulation Thorsten!
    Das ist eine reife Leistung mit all den Höhenmetern. Schöner Bericht…
    Beim Durchlesen habe ich aber das Gefühl, dass es etwas viel Schiebe- und Tragekilometer waren. Klettersteige mit dem MTB 😉
    Spoony

  5. Danke!

    Das stimmt schon, das waren wirklich viele Schiebe- und Tragekilometer. Aber so muss das wohl sein, haben mir zumindest meine Mitfahrer versichert…. 😉

  6. Respekt und Anerkennung – geile Tour, ich zieh den Hut!
    Und dann noch nen tollen Bericht mit vielen Bildern hinterher geschoben – Kompliment.
    Macht mich nur noch kribbeliger, ich werds dann versuchen im September nach zu machen, allerdings trau ich mich das nicht auf eigene Faust und lass mich führen.
    Wie hat sich „unser“ Stevens denn im Härtetest geschlagen?
    Hast Du noch nen Tipp für die Ausrüstung? Was muss unbedingt mit, was war nicht so wichtig, hat Dir was gefehlt ? Bin für jeden Hinweis dankbar!

    Grüße

    Lilalu

  7. Danke für das Lob, LiLaLu!
    Das wird bestimmt auch super bei Dir! Übrigens hatten wir ja auch einen sehr erfahrenen „Guide“! Für Ihn war es der 15. AC. Wo geht Deine Tour entlang? Zur Ausrüstung muss ich sagen, dass ich wirklich alles gebaucht habe. Ich hatte mich dann doch noch für ein drittes kurzes Trikot entschieden. Muss man nicht haben, aber mich hat es am letzten Tag gefreut, ein frisches Trikot zu haben! Regenhose brauchte ich nicht, aber sollte man dabei haben. Auch die dicken Handschuhe blieben unbenutzt, aber machen dennoch Sinn für mich. Ansonsten hatte ich alles in Gebrauch. Bis auf die Ersatzteile natürlich. Hatte zum Glück kein Panne!
    Viel Spaß bei Deiner Tour und melde Dich mal wenn Du zurück bist. Weitere Fragen beantworte ich natürlich gerne.
    Achja, das Glide war ein Traum! 😉

  8. THORSTEN FADERL – Die Referenz in
    – Willensstärke
    – Ergeiz
    – MTB Blogger
    – Berichterstattung
    – Durchhaltevermögen
    – Hartnäckigkeit

    und was weiß ich noch alles. 🙂

    Glückwunsch , ich ziehe den Hut mit.

    Gruß aus dem Kahlgrund

    Markus

  9. Hallo Thorsten,

    ich fahre mit Alpenevent die Trans Alp Short 2 von Garmisch über Imst, Nauders,Narurns nach Girlan/Bozen. 282 Km in 4 Tagen, „nur“ 4100 HM.
    Was mich mal noch interessieren würde, ist wie Dein Hintern die Tour überstanden hat? Ich bin vorher noch nie 4 Tage am Stück solche Strecken gefahren, kriegt man als Berufstätiger halt zeitlich einfach nicht hin. Von der Kondition her mache ich mir weniger Sorgen, eher das ich nach 3 Tagen keinen Sattel mehr sehen kann, obwohl mein Sattel (611 SqLab) echt top ist. Es soll da ja so Cremes geben, keine Ahnung ob das hilft….?
    Und dann hätte ich noch ne Frage zum Glide: Welche „Drücke“ fährst Du denn in Gabel und Dämpfer, bei welcher Rahmengröße und Gewicht? Ich experimentere da noch fleißig rum und es würde mich einfach mal interessieren, wie andere das einstelle.

    Grüße

    Lilalu

  10. Hallo,

    dann sag ich erst mal GLÜCKWUNSCH und ich verspreche dir, es war nicht dein Letzter! Bei mir war das auch so, spätestens im nächsten Frühjahr schmiedest du schon wieder neue Pläne 😉

    Die Haselgruber Hütte hatten wir dieses Jahr auch auf dem Programm und auch wir sind die Schotterwege nach der Alm gelaufen! Mit dem Wetter hatten wir pech, denn nach 5 herrlichen Tagen mussten wir die Tour abbrechen. Aber da kannman nix machen – das sind die Alpen 😉

    Wünsche dir noch viel Spass und jede Menge Ideen für neue Abenteuer

    Gruß aus Sulzbach

    Gerald
    http://www.alpencross.biz

  11. @ Markus:
    Danke für die Blumen!
    Es wird Zeit, dass wir mal wieder zusammen fahren! Der Spessartweg 1 wartet auf uns! Und noch viele andere Touren…

    @ Lilalu
    Hallo,
    zumindest von den Kilometern ist Eure Tour etwas härter als unsere! 😉
    Ich hatte für meinen Hintern so ne kleine Tube Hirschtalgcreme mit Bepanthen von DM dabei. Da habe ich die ersten Tage abends etwas davon verwendet. Hatte aber keinerlei Probleme, als ich das Zeug nach dem 3. Tag weg lies. Ich kann Dir nur empfehlen, im Vorfeld mal so eine richtige lange Tour zu fahren – so 100km+! Eselsweg bietet sich da an. Da siehst Du dann, ob Du und Dein Sattel harmonieren. Zum Druck in der Gabel kann ich Dir nix sagen. Da habe ich die Händlereinstellung übernommen. Beim Dämpfer fahre ich glaub ich mit 8-9 Bar. Habe mich mir Rucksack und Kleidung draufgesetzt, und dann einen Sag von ungefähr 1 cm eingestellt. Ich mag es etwas härter. Hat sich ganz gut bewährt. Hatte ein Kamfgewicht von knapp 80 Kilo (inklusiveKlamotten und Rucksack und Getränke). Rahmengröße ist M. Ich denke mal die Einstellung ist aber Geschmackssache. Wenns passt, passt es.

    @ Gerald:

    Danke! Planung ab nächstem Frühjahr? Eigentlich beginne ich schon jetzt drüber nachzudenken… 😉
    Ich habe Euere Tour verfolgt und auch Euren Bericht gelesen. Wir hatten echt ein Reisenglück mit dem Wetter. Schade dass Ihr Eure Tour abbrechen musstet. Aber ich denke das war die einzig ware Entscheidung.

    Gruß
    Thorsten

  12. Hall,

    ich bin zufällig auf deine Seite gekommen und habe jetzt sage und schreibe 2,5h hier gelesen und gestöbert. Sehr schöner Bericht und wirklich „Hut ab“ vor deiner Leistung. Nach einem Jahr…

    Liebe Grüße,
    James.

  13. Danke 🙂

    Und Deinen Beitrag zur Rennmaus im Vergleich zu den anderen „Fachmännern“ finde ich richtig gut!!! 😉

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