Die magische Marke ist gefallen

Am Freitag war schon mal ganz knapp dran, aber da lief mir die Zeit wieder einmal weg. Heute standen die Zeichen eigentlich auch nicht so gut. Eine unruhige, dafür aber kurze Nacht und nicht allzu prächtiges Wetter minderten meine Lust auf körperliche Betätigung gewaltig. Rennradfahren schied völlig aus, auf Mountainbiken hatte ich auch keine rechte Lust. Auf dem Ergometer saß ich erst gestern und das wollte ich heute nicht schon wieder. Da blieb nur Laufen. Ich wusste, wenn ich erst einmal unterwegs bin, kommt auch die Lust zu Laufen – also los. Zeit hatte ich heute ausreichend, also wollte ich endlich die 20-Kilometer-Marke knacken. Am Freitag reichte es nur für 17,5 Kilometer, die absolvierte ich relativ locker. Dafür hatte ich eine definierte Strecke mit mehreren Runden ausgesucht. So fällt es mir leichter, die vorgegebene Strecke einzuschätzen. Und sollte ich nicht mehr können, bestünde die Möglichkeit, nach jeder Runde abzubrechen.
Am Freitag umrundete ich den Bischberg also viermal. Heute wollte ich diese Runde fünfmal laufen. Zusammen mit Hin- und Rückweg würde ich auf über 20 Kilometer kommen. Gleich zu Beginn stellte ich fest, dass ich heute etwas schwere Beine hatte. So war ich auf der ersten Bischberg Umrundung gleich langsamer als am Freitag – da war ich anfangs relativ flott unterwegs und wurde mit jeder Runde etwas langsamer. Trotzdem war ich am Ende immer noch ziemlich fit.
Bis Kilometer 15 hatte ich heute auch keine Probleme und freute mich auf meinen ersten 20er überhaupt. Auf die Zeit wollte ich gar nicht achten – es ging nur ums durchhalten. Dann kam ich an den Punkt, an dem ich auf die fünfte Runde abbiegen musste – bei Kilometer 17. Die letzten zwei Kilometer musste ich schon etwas kämpfen und ich wurde immer langsamer. Dennoch bog ich auf die letzte Runde ab und wartete auf so etwas wie ein „Runner’s High“ – leider vergeblich. Diese Runde wurde zu einer Willensprüfung. Ein Fuß vor den Anderen – ein Fuß vor den Anderen – ein Fuß vor den Anderen – … So betete ich mir das vor. Die Beine wurden immer schwerer, die Schritte immer kürzer und richtig hoch bekam ich die Füße auch nicht mehr. Erste Anzeichen von Krämpfen machten sich bemerkbar – bloß das nicht! Aber abbrechen kam nicht in Frage. Der letzte Anstieg lag irgendwann hinter mir (KM 19) – beim Radfahren freut man sich da auf die Abfahrt. Beim Laufen muss man halt – laufen. Und zwar noch 2,5 Kilometer. Eigentlich ein Klacks. Ich zweifelte allerdings, ob ich diesen Klacks aus eigener Kraft schaffen würde… Zu allem Überfluss erwischte mich nun auch noch ein Hagelsturm auf den letzten Kilometern. Aber ich schleppte mich nach Hause. So fertig war ich schon lange nicht mehr. Aber ich hatte es geschafft. Knapp über 21 Kilometer – Halbmarathondistanz! Yes!!! Und das auf Asphalt. Jetzt weiß ich, dass ich den Aschaffenburger Halbmarathon im Oktober schaffen werde – gut, an der Zeit muss ich noch etwas arbeiten. 😉 Unter zwei Stunden möchte ich eigentlich schon bleiben… 😉

Nach 2:09:59 drückte ich völlig erledigt vor der Haustür auf die Stopptaste.
Das weitere Tagesprogramm sah aus wie folgt: Duschen, Essen, Nickerchen, Arbeit. Jetzt geht es mir schon wieder ganz gut. Nur die Beine spüre ich noch etwas… Morgen lege ich wohl einen Ruhetag ein… 😉

Keep on running!

6 Gedanken zu „Die magische Marke ist gefallen

  1. Glückwunsch, klasse Leistung! Bis zum Oktober ginge da ganz sicher auch die volle Distanz!? Man(n) braucht doch Ziele 😉

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