Ride – der Eisbär

Vorweg: Das war eine wirkliche tolle und gelungene Veranstaltung!

Der Link zum Event: Ride – der Eisbär

Der Bericht zum Event in der Mainpost

Allerdings kamen am Sonntagmorgen doch leise Zweifel bei uns auf, als das Außenthermometer des Autos zeitweise -18°C anzeigte.

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Minus 17,5°C – und das war nicht der kälteste Punkt auf der Hinfahrt!

Am Start waren es bereits lauschige -16°C. 😉
Schnell holten wir (Björn, Hannes und ich) unsere Startunterlagen und das Begrüßungsgeschenk, einen Schal den man auch als Mütze tragen kann, ab. Dann montierten wir die Startnummern und mussten uns auch schon für den Start bereit machen.

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Kurz vor dem Start – die letzten Vorbereitungen laufen.

Um kurz nach neun erfolgte der Startschuss für die 75km Strecke, in der wir gemeldet waren, und für die 100km-Strecke.
Zuerst verlief die Strecke relativ unspektakulär am Main entlang. Hier konnten wir uns ziemlich weit vorne platzieren. Ab Dettelbach wurde die Strecke anspruchsvoller.
Eigentlich verlief die gesamte Strecke auf ca. 80% geschlossener Schneedecke, nur selten von schneefreien Stücken auf Straßen unterbrochen.
Vor Wiesenbronn konnten wir eine größere Lücke nach hinten reißen.
Am Schwanberg musste ich dem hohen Tempo Tribut zollen und meinerseits etwas abreißen lassen. Oben erfuhr ich, dass wir die 1. Verpflegungsstelle in Wiesenbronn verpasst hatten. Sch…e!
Ich musste mir erst mal einen Riegel reindrücken und einen Schluck aus meiner zweiten Trinkflasche, die ich im Rucksack temperatursicher verstaut hatte, nehmen. Der Inhalt meiner Flasche am Rad war leider schon auf den ersten 10 km eingefroren. 🙁
Björn, der oben auf mich gewartet hatte, fuhr weiter, während ich noch kurz pausieren musste. Hannes, der übrigens auf einem Crossrad(!) fuhr, war auch schon weg. Ab hier war ich also auf mich alleine gestellt. Ich holte meinen MP3-Player raus und rockte los. Die Abfahrt vom Schwanberg war aufgrund des Schnees nicht einfach, verlief aber ohne Sturz. Der Schwanberg war der einzige nennenswerte Berg auf der gesamten Strecke.
Das Fahrerfeld war nun so weit zerrissen, dass ich bis zur 2. Verpflegungsstelle praktisch völlig alleine fuhr, was mich aber nicht weiter störte.

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Herrliches Winterpanorama…

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soviel Zeit musste sein!

Allerdings fragte ich mich jetzt immer öfter, wann denn die 2. Verpflegungsstation kommen würde. So langsam steuerte ich auf einen Hungerast zu. Kurz nach Hüttenheim in den Weinbergen war es soweit und ich musste anhalten und einen weiteren Riegel essen und etwas trinken. Meine „Akkus“ waren leer. Das war nach ungefähr 55km.
Frisch gestärkt fuhr ich weiter. Nach einem Kilometer kam ich nach Bullenheim und zur 2. Verpflegungsstelle. Toll, wenn ich das gewusst hätte…
Hier traf ich auch Björn und Hannes wieder. Sie kamen ungefähr 5-10 Minuten vor mir an.
Ich trank einen heißen Tee und stopfte diverse Dinge in rekordverdächtigem Tempo in mich rein. Keine Ahnung, was das alles war. Ich glaube Nutellasandwich, Käse-Salamisandwich, Kuchen, Kekse, …
Von der Gulaschsuppe und Erbsensuppe nahm ich lieber Abstand.
In einer Halle war auch ein „Wärmeraum“, ein mit Plane abgetrennter Bereich, der von einem Heizbrenner beheizt wurde. Hier trafen wir auch die Entscheidung, das Björn und Hannes vorfahren sollten. Ich hätte ihr Tempo nicht mehr halten können und wollte auch noch kurz die Annehmlichkeiten der Verpflegungsstelle genießen.
Ich trank noch ein Becher eines Isogetränks vom Fass, und machte mich wieder auf den Weg. Diese Pause war echt wichtig gewesen, da meine „Akkus“ wieder vollständig geladen waren. Leider hatte ich nun aber ziemlich lange mit kalten Händen zu kämpfen. Am ersten kleinen „Anstieg“ war dieses Problem behoben. 😉
Das letzte Stück verging ziemlich schnell und auf einmal stand ich im Ziel in der Turnhalle in Sickershausen.
Yeah – geschafft! Und in einer Zeit, die ich eigentlich nicht erwartet hatte!
Björn und Hannes warteten schon. Auch hier kamen sie 5-10 Minuten vor mir an.
Auf die Pastaparty verzichteten wir, aber einen heißen Tee nahm ich dankbar an. Schnell ließen wir noch ein Gruppenbild von uns machen und fuhren zu unseren Autos zurück.

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Tja, das war er, der Eisbär…

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Fazit:

  1. Meine Marathonpremiere habe ich für mich erfolgreich beendet. Das lässt mich etwas entspannter auf mein geplantes Debüt in Frammersbach im Sommer blicken.
  2. Auf meine beheizbare Einlegesohle will ich im Winter nicht mehr verzichten.
  3. Der Handschuh, in dem ich keine kalten Hände bekomme (wenn auch nur kurzfristig) muss wohl erst noch erfunden werden.
  4. Nächstes Jahr bin ich wieder in Kitzingen am Start.
  5. Spikes weden im Allgemeinen überbewertet – es geht auch ohne.

Hier die Daten:

Fahrzeit brutto: 04:45:07
Fahrzeit netto: 04:06:37
Kilometer: 71,8 km
Durch. Geschw.: 17,47 km/h
Max. Geschw.: 36,00 km/h
Höhenmeter: 761 m
WP: 16 Punkte
Soundtrack: Machinehead u.ä.

Das Höhenprofil:

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Keep on biking!

4 Gedanken zu „Ride – der Eisbär

  1. Klasse wars, Herr Nachbar! Und schöne Fotos hamse da jemacht, vor allem das Panorama vom Weinberg. Eisbär 2010, wir kommen.

  2. Pingback: Lieblingsteile #2 | MTB- und Rennrad-Blog für Spessart und Umgebung

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