Keiler-Bike Marathon – Das Rennen meines Lebens?

Was für ein Rennen…

Wach wurde ich heute früh durch den Platzregen, der über Aschaffenburg niederging. Das geht ja gut los, dachte ich.
Auf dem Weg nach Lohr sah es aber so aus, als ob das Wetter besser werden würde. Und so gingen wir, die „Spessart-Biker“, bei trockenen Verhältnissen an den Start. Kurz vorher fuhren wir noch ein paar Meter zum Aufwärmen. Dabei fing ich mir wohl irgendwie einen Plattfuss ein. Das bemerkte ich zunächst nicht…
Schnell noch ein paar Fotos vorm Start, einen Abschiedskuss, und schon rollte ich mit 810 weiteren Bikern dem Auto beim neutralisierten Start hinterher.
Da dachte ich mir, irgendetwas fühlt sich hier komisch an. Meine Befürchtungen bestätigten sich: Schei..e – hinten einen Platten. Das war nach ungefähr 500 Metern. Also fuhr ich nach rechts raus und wollte es nicht glauben. Das komplette Feld fuhr an mir vorbei. Ich war dem Spott und den mitleidigen Blicken seitens der anderen Fahrer ausgesetzt.
Was tun? Aufgeben? Nein!
So wechselte ich den Schlauch und hetzte dann dem Peloton hinterher. Die Aktion kostete mich ungefähr 12 Minuten. (Die ziehe ich für mich von meiner gefahrenen Zeit ab… 😉 )
Alleine und mit „etwas“ Verspätung fuhr ich nach der „Einfahrrunde“ endlich über die Startlinie. Es ging nur bergauf und ich versuchte zumindest das Schlussfeld einzuholen. Dabei kam ich schon fast an meine Grenzen. Die Oberschenkel brannten, mein Puls raste und es begann zu regnen. Hier dachte ich mir: jetzt fährst du zurück und lässt das Rennen sausen.
Da kam mir ein Biker mit irgendeinem Totalschaden schiebender Weise entgegen und rief mir zu: „Auf! Die holst Du ein“. Ok, dachte ich mir – Musik an und los!
Und tatsächlich, schon nach kurzer Zeit holte ich die Schlusslichter ein. Die nächsten eineinhalb Stunden war ich nur am Überholen. Das war irgendwie cool und beflügelte mich. Ich war froh, nicht aufgegeben zu haben. So machten mir auch der Regen und der Schlamm auf der Strecke nichts aus. Nach 3 Stunden und 40 Minuten auf meiner Uhr kam ich im Ziel an. (Eigentlich nach 3 Stunden und 28 Minuten… 😉 ) und war glücklich. Was für ein Rennen!
Zur Veranstaltung kann ich nur sagen, dass ich mich auf nächstes Jahr freue. Gut organisiert, beste Verpflegung und eine traumhafte Strecke! Diese fahre ich bestimmt mal einfach so als Tagestour ab.

Die Daten:

Fahrzeit: 03:27:10
Gesamtzeit: 03:40:36
Kilometer: 56,41 km
Durch. Geschw.: 16,34 km/h
Max. Geschw.: 52,56 km/h
Höhenmeter: 1444 m
Rad: Stevens Glide ES
Soundtrack: Talla und Clubnight

Das Höhenprofil:

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Ein paar Fotos:

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Auf der Strecke

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Zielankunft

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Glücklich – ein Held am Sonntag

gute_beine.jpg
Schlammpackung – soll gegen Muskelkater helfen… 😉

Mehr Fotos gibt es in unserem Spessart-Biker-Fotoalbum. Ein Dankeschön an die Fotografen Diane und Thomas.

Das nächste Renntermin ist auch sicher: biebergrund-bike-marathon.

In diesem Sinne –
keep on biking!

*edit*
Das habe ich ganz vergessen – das offizielle Ergebnis:
Startnummer: 422
Zeit: 3:41:03
Platzierung Altersklasse: 215 von 346
Platzierung Gesamt: 427 von 811
(Das bedeutet: 383 Fahrer(innen) überholt! 🙂 ) 

7 Gedanken zu „Keiler-Bike Marathon – Das Rennen meines Lebens?

  1. Ich kann den Ärger verstehen, vergeht mit der Zeit 😉 Ich hatte auch schon mal Pech beim Keiler. Ich hoffe nicht, dass das das Rennen Deines Lebens gewesen war, war doch erst das zweite. Deswegen gehe ich davon aus, dass Du es beim nächsten Mal ordentlichen krachen lässt. Nur eine Bitte: Fahre Dich nicht im Gebüsch warm.
    Mein Fazit: Saubere Leistung!

  2. Da hast Du natürlich Recht. Und ich habe jetzt zum ersten mal so richtig gemerkt, zu was der menschlich (spez. meiner) Körper fähig ist! Das erste mal habe ich die 100% meiner max. Herzfrequenz erreicht!
    Gebüsch ist in Zukunft ein Tabu!
    Rossbach – ich komme! 😉

  3. War ja ein geiles Rennen, wenn man das so liest 🙂
    Einen Platten hatte ich noch nie beim Rennen, hoffentlich bleibt das so! Mein nächstes Rennen ist nämlich schon am Sonntag!!!
    so long -Ralph-
    ps.ich werde Dich in meine Linkliste mit aufnehmen

  4. Hallo Ralph,
    da drück ich Dir mal fest die Daumen, damit es Dir nicht so ergeht wie mir! Toitoitoi! Und viel Erfolg!
    Bist übrigens jetzt auch bei mir verlinkt.
    Grüße

  5. Respekt- sowas ist ärgerlich! Da möchte man am liebsten das Bike liegen lassen… Freut mich für Dich dass Dein Durchhalten belohnt wurde und Du einen doppelten Erfolg feieren konntest!

  6. Danke.
    Es war wirklich in erster Linie der Sieg über mich und den Gedanken, aufzugeben. 😉
    Ich hätte mich hinterher zu Tode geärgert, wenn ich aufgegeben hätte…

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