SURM 2024

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15.09.2024

SURM – das steht für „Schwarzwald Ultra Radmarathon“. Das war mein gewähltes Cycling Event (oder auch Rennen) im letzten Jahr.
Ich hatte lange nach einem Rennen gesucht, das mir 2024 reinpassen würde. Für den SURM sprach des Datum, das faire Startgeld und die relativ überschaubare Anreise.
Die Eckdaten der langen Strecke mit 239 Kilometern und 4.210 Höhenmetern erschienen als machbar, auch wenn ich inzwischen zwar immer noch viel, aber nicht mehr so lange wie früher, auf dem Rad sitze.
Ich fand eine Unterkunft in Alpirsbach und buchte mir ein Zimmer im Hotel Rössle.
Ich trainierte nicht speziell für das Event und hatte kaum Fahrten, die die 100 Kilometermarke deutlich überschritten.
Eine davon war kurz vorher mit meinem Freund aus Grundschultagen Martin von Zuhause aus auf den Feldberg (Taunus) und wieder zurück. Eine Tour, die ich schon seit langem auf meiner Agenda hatte und letztes Jahr endlich umgesetzt wurde. 😉
Danke dafür, Martin. 🙂

Nun aber zurück aus dem Taunus in den Schwarzwald.

Alles in allem fühlte ich mich ganz gut vorbereitet und freute mich auf diesen, für mich neuen, Marathon. Etwas schockte mich allerdings die Meldung kurz vorher, dass wegen einer Straßensperrung auf den Kandel die Strecke über 20 Kilometer länger werden würde… Ok, dafür würden es etwas weniger Höhenmeter werden. Naja, 260 Kilometer würde ich ja wohl auch schaffen.

Ich reiste also samstags mit dem Auto an und bezog mein Zimmer im Hotel.

Danach unternahm ich einen kleinen Spaziergang durch den Ort und holte meine Startunterlagen. Auch das Carboloading kam nicht zu kurz.

Die Pastaparty ließ ich mir nicht entgehen und auch ein Nachttisch durfte nicht fehlen.

Danach befestigte ich die Startnummer am Rad und ging soignieren.

Die Wetteraussichten für den nächsten Tag waren ganz gut. Etwas Regen in der Nacht, aber ab dem Start eigentlich trocken. Etwas frisch sollte es am frühen Morgen sein.

Die Nacht war erholsam und das Frühstück ließ keine Wünsche offen. Außer mir waren natürlich noch weitere Radsportler*innen im Hotel und am frühen Buffet herrschte zu so früher Stunde bereits ein mehr oder weniger munteres Treiben.

Um kurz vor 7 Uhr war es dann soweit und ich reihte mich in den Startblock ein. Das Starterfeld für die große Runde war überschaubar und wie immer machte ich mir Gedanken, ob außer mir nur echte „Cracks“ an der Startlinie standen…

Einklicken und losfahren – das übliche Prozedere. Die ersten 5 Kilometer ging es in zügigem Tempo bergab. Ich bereute meine Kleidungswahl nicht:
Etwas dickere Handschuhe, Armlinge, warmes Unterhemd, Trikot, Weste, Windjacke, warme kurze Bib, Knielinge und Überschuhe.

Die Strecke war schön und sehr abwechslungsreich. Meist waren wir auf kleineren Straßen mit wenig Verkehr unterwegs. Aber es war ja auch noch früh am Tag. Beim SURM sind die Straßen wie bei den meisten Radmarathon Veranstaltungen nicht gesperrt, was sich später noch als etwas unangenehm herausstellen würde. Aber noch war alles palletti.

Nicht schlecht staunte ich, als ich diesen Teilnehmer auf einem Einrad einholte – was es nicht alles gibt…

In Bad Peterstal erreichten wir die erste Verpflegung. Dort, wie an allen anderen Verpflegungen auch, war alles bestens organisiert. Von belegten Brötchen über Riegel und Obst bis zu den beliebten Waffeln reichte das Angebot. Auch die Getränkeauswahl war top. Dafür schon einmal einen Daumen hoch!

Inzwischen wurde es etwas wärmer, was nicht zuletzt auch an der Vielzahl der Anstiege lag.

Die Landschaft war jedenfalls toll – auch dafür gibt es die volle Punktzahl.

Allerdings kamen wir jetzt zu dem Abschnitt der Umleitung. Diese führte durch das nicht ganz unbekannte Glottertal. Schlagartig nahm der Verkehr zu und PKWs, Wohnmobile, Reisebusse und Motoräder teilten sich mit uns Marathonisti, nicht zur Freude aller, die Landesstraße 112. Bis zum Abzweig zum Kandel blieb das eigentlich so.
Aber ich gewöhnte mich daran. Das wäre mein einziger Kritikpunkt, aber schon in diesem Jahr war die Straßensperrung wohl wieder aufgehoben und die Strecke verlief wie ursprünglich ausgeschrieben.

An der Verpflegung am Kandel, übrigens ein „Deadend“ auf der Strecke, machte ich Bekanntschaft mit dem Besenbus. Dieser parkte allerdings nur dort. Ich hatte noch genug Zeit, bevor es „ernst“ werden würde.

Auf der selben Straße, die wir hoch kamen, fuhren wir wieder ein Stück zurück. Am Abzweig bogen wir nach links, wieder auf die LS112 ab. Wieder nahm der Verkehr zu und trübte etwas die Freude an dem tollen Panorama.

Inzwischen hatte ich auch ganz gut zu kämpfen, durchbeißen lautete jetzt die Devise.

Nach 11 Stunden und 33 Minuten hatte ich es geschafft. Tatsächlich standen noch „Fans“ am Ziel, die wohl auf ihre Angehörigen warteten. Aber auch alle anderen wurden noch bejubelt und beklatscht. 🙂

Jetzt musste ich mich etwas sammeln…

Der SURM war echt harte Arbeit gewesen, aber ich war froh, teilgenommen zu haben und stolz, dass ich es geschafft hatte.

Meinen Erfolg feierte ich im Hotel mit einem feinen Essen. Ich verbrachte noch eine Nacht in Alpirsbach, um am Montag ausgeruht nach Hause fahren zu können.

Fazit: Wenigstens einen Radmarathon 2024 erfolgreich absolviert. Der SURM ist eine tolle Veranstaltung und ich finde, eine Teilnahme lohnt sich – insbesondere wenn das Glottertal wieder aus der Streckenführung gestrichen ist.

Keep on Cycling!

Die neue Spessart RTF

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07.04.2024

Endlich gibt es im Spessart wieder eine RTF!
Die letzte Spessarträubertour fand im Jahre 2020 statt. Meine letzte Teilnahme dabei war tatsächlich schon 2013
Dankenswerterweise organisierte der RSC Aschaffenburg in Kooperation mit Stenger-Bike dieses Jahr die Spessart RTF.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und mit ca. 500 Teilnehmern wurden die Erwartungen der Veranstalter bestimmt übertroffen. Das lag sicher, an dem für den frühen Zeitraum im Jahr, tollen Wetter. Vielleicht auch daran, dass die erste Durchführung ohne Teilnahmegebühr stattfand. Auf alle Fälle wurde deutlich, dass es ein großes Interesse an solchen Ausfahrten gibt.

Nun zu meinem kurzen Bericht.
Bei gemütlichen 16°C fuhr ich um 7.30 Uhr bei mir zu Hause mit dem Rad los. Ich war angesichts der Wettervorhersage optimistisch leicht bekleidet. Leider sank die Temperatur auf dem Weg zum Start in Hösbach auf frische 8°C ab.

Die Anmeldung ging dank der neuen BDR App wieder sehr schnell. Ich traf am Start noch zwei Bekannte und zu dritt fuhren auf der langen Strecke schnell los, um endlich warm zu werden.

In dieser Konstellation blieben wir bis zum Ende zusammen und erzielten dank guter Zusammenarbeit einen ganz ordentlichen Schnitt für das Streckenprofil.

Es gab drei Verpflegungsstationen auf der Strecke und das Angebot war ok – Kuchen, Riegel, Bananen, Gels und Getränke. Die letzte Station war allerdings wegen der nicht erwartet hohen Teilnehmerzahl bereits total geplündert, als wir dort ankamen. Aber von da waren es ja nur noch 30 Kilometer bis ins Ziel, die schafften wir auch so noch.

Bis auf diesen letzten Abschnitt hielt sich der Verkehr in Grenzen. Die Engländer Hochstraße an einem Sonntagmittag bei schönem Wetter gehört jetzt nicht zu meinen liebsten Strecken im Spessart…

Aber alles in Allem war es eine tolle RTF und ich freue mich jetzt schon auf die künftigen Durchführungen.

Keep on Cycling!

Die RTF Ilbenstadt

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17.03.2024

Willkommen im neuen Jahr… Wenn auch etwas spät. 😉

Das erste Highlight des Jahres aus radsporttechnischer Sicht war meine Teilnahme an der RTF in Ilbenstadt. Das dürfte mit eine der ersten Rundfahrten des Jahres sein.
Da ich dieses Jahr schon einige Kilometer abgespult hatte, sollte die längste der drei RTF-Strecken mit ca. 115 Kilometern und ca. 918 Höhenmetern (Veranstalterangaben) kein Problem für mich darstellen. Außer den RTF-Strecken wurden noch eine CTF und ein GR (Gravelride) angeboten.
Über die neue „BDR Touren“-App meldete ich mich bereits im Vorfeld bei der Veranstaltung an. Das funktionierte problemlos und verkürzte das ganze Anmeldeprozedere vor Ort erheblich.

Ich fuhr also am Sonntagmorgen, kurz nach 7 Uhr, mit dem Auto nach Ilbenstadt. Nach knapp 40 Minuten war ich schon dort und fand schnell einen Parkplatz. Kurz musste ich überlegen, für welche Handschuhe ich mich entscheiden sollte, und ob ich lieber mit Windjacke oder nur mit Windweste starten sollte. So früh war es nämlich noch recht frisch, sollte jedoch im Tagesverlauf wärmer werden. Ich wählte die dünneren Handschuhe und die Weste.
Nachdem ich nun startklar war, rollte ich zum Startort am Sportplatz Ilbenstadt.

Wie schon gesagt, ging die Anmeldung dank der Digitalisierung sehr unkompliziert und ich bekam meine Rückennummer und die Stempelkarte ohne Wartezeit. Vor allem die lästige Zettelwirtschaft mit schriftlich auszufüllendem Anmeldebogen entfiel – sehr angenehm. Die Rückennummer war schnell befestigt und los ging es.

Ich war die ganze Tour weitgehendst solo unterwegs. Die Gruppen, zu denen ich unterwegs aufschloss, waren etwas zu langsam für mich.

Das war aber nicht weiter schlimm, 115 Kilometer kann ich ganz gut alleine bewältigen. 😉
Und das Höhenprofil der Runde war jetzt auch nicht wirklich angsteinflößend.

Nur für ein kurzes Stück, in der Nähe der Burg Münzenberg, gesellte sich ein „Local“ zu mir, mit dem ich bis zur ersten Verpflegung gemeinsam fuhr und etwas plauderte.
Da er aber nicht im Rahmen der RTF fuhr, stoppte er nicht an dem Servicepoint. Ich hingegen hielt an, holte mir meinen ersten Stempel, trank und aß etwas. Nicht, dass ich das nach den ersten 35 Kilometern schon nötig gehabt hätte… 😉

Übrigens habe ich mir die Burg Münzenberg gemerkt, sie scheint ein schönes Ausflugsziel mit den Kindern zu sein. Das aber nur am Rande.
Mein Halt an dem Kontrollpunkt währte nur kurz und ich schwang mich bald wieder auf den Sattel.
Auch den zweiten Servicepoint hatte ich zügig erreicht. Die Fahrt hierher war abwechslungsreich und ich genoss das Radeln in mir unbekannter Gegend.

Relativ bald nach dem zweiten Kontrollpunkt wartete ein Anstieg in Michelnau. Dort kam eine große Gruppe von hinten angerast. Dieses Grupetto hatte ich schon an der Verpflegung anrauschen gesehen, als ich gerade wieder losfuhr. Mit dabei etliche Trikots des „Sebamed Racing Team“. Ich versuchte in den Windschatten zu kommen und mich einige Kilometer mitziehen zu lassen. Schnell war ich im anaeroben Bereich…
Nach 15 Kilometern, an einem größeren Anstieg, konnte ich das Tempo nicht mehr mitgehen und musste reißen lassen.
Wieder auf mich alleine gestellt absolvierte ich den Abschnitt bis zur dritten und letzten Kontrollstelle am Glauberg. Dort gab es neben der Verpflegung und dem Stempel eine wunderschöne Aussicht auf die Umgebung.

Auch wäre dort das Keltenmuseum zu besichtigen gewesen, hätte ich mehr Zeit gehabt. Ein weiterer Punkt, den ich mir für einen Familienausflug im Geiste notierte.

Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Ziel. Unterwegs realisierte ich, dass ich eine Fahrzeit von unter 4 Stunden erreichen könnte, wenn ich nun etwas „reinschwitzen“ würde. Ich gab mir alle Mühe und tatsächlich drückte ich nach 03:59:30 auf die Stopptaste am Garmin! Yeah! 🙂
Das entsprach einem Nettoschnitt von 28,6 km/h – ganz gut für mich, quasi solo und Mitte März.
(Auf Strava Flyby stalkte ich allerdings einen Schnitt von 33 km/h bei den Seba Med Jungs und Mädels… Respekt!)

Im Ziel ließ ich mir dann eine Rindswurst, ein Stück Kuchen und einen Kaffee schmecken, bevor ich mich auf den Heimweg machte.

Das war ein sehr schöner Sonntag gewesen und ich bedanke mich ganz herzlich bei dem Team des RC Ilbenstadt. Daumen hoch!!!

Ein gelungener Saisonauftakt! 🙂

Für das Jahr 2024 habe ich mir ein paar weitere Veranstaltungen heraus gesucht, bei denen ich an den Start gehen möchte. Eine davon wird der SURM sein. Darauf freue ich mich schon sehr, habe aber auch ein bisschen Respekt. Eine viertägiges Trainingslager in den Dolomiten wird helfen… 😉
Hinzu kommen noch ein paar RTFs und Marathons hier in der Gegend. Nicht zu vergessen die Familientouren, die geplant sind. Also wird es auch heuer einiges zu berichten geben.

Jetzt wünsche ich erst einmal ein frohes Osterfest!

Keep on Cycling!

Pfingsten fährt man in Bimbach!

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28.05.2023

Pfingsten fährt man in Bimbach! Dieser Slogan galt viele Jahre auch für mich und war so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz.

Die letzten Jahre konnte ich leider aus diversen Gründen nicht in Bimbach fahren, so dass meine letzte Teilnahme tatsächlich 2018 war – und das mit den Kindern auf der kleinen Familienstrecke… 😉
Der letzte Marathon dort für mich lag noch ein Jahr weiter zurück, also 2017

Aber heuer sollte es mal wieder sein. Ich war gespannt, wie ich mich auf der langen Strecke schlagen würde. Besonders die Höhenmeter flößten mir ein gewisses Unbehagen ein!

Aus Zeitgründen fiel eine Übernachtung in der Rhön aus und ich stand schon um 3 Uhr in der Früh auf. Ich wollte mit der zweiten Startgruppe um 6 Uhr losfahren.

Irgendwie vertrödelte ich dann aber doch die Zeit und ich machte mich kurz nach 6 Uhr alleine auf den Weg.

Lange blieb ich nicht alleine, denn es fanden sich relativ schnell immer wieder Gruppen zusammen. Zumindest am Anfang war das so.

Die Streckenführung war neu für mich und unterschied sich grundlegend von den Routen, die mir noch bekannt waren. Es wurde im, statt gegen,den Uhrzeigersinn gefahren. Früher wartete gleich am Anfang die Ebersburg mit 18% Steigung als Scharfrichter auf die Teilnehmer, jetzt musste man sich fast bis zum Ende auf „Hochprozentiges“ gedulden. Der „Große Nickus“ wurde als das neue Highlight mit 18% beworben – als einer der letzten Anstiege. Na dann Prost! 😉

Im Vorfeld hatte ich lange hin und her überlegt, mit welchem Rad ich starten wollte. Entweder mit dem leichten Stevens Comet, oder mit dem schwereren, dafür sehr komfortablen Specialized Roubaix. Ich entschied mich für den Komfort. Zumal ich auch die neuen Laufräder ausfahren wollte. Und die Übersetzung am Roubaix ist etwas bergfreundlicher als am Comet.

Das war eine gute Entscheidung, denn es stellte sich heraus, dass es kaum einen Anstieg gab, bei dem der Steigungsmesser, zumindest abschnittweise, nicht über die 10%-Marke kletterte.

Zur Veranstaltung selbst kann ich, wie nicht anders erwartet, nur Gutes sagen. Tolle Stimmung, beste Verpflegung unterwegs und auch das Wetter hat gepasst.

Das Höhenprofil zerrte ganz schön an den Reserven. Langsam wurde klar, dass ich meine geplante Zeit nicht erreichen würde. Gleich hinter dem vorletzten Verpflegungspunkt wartete der Große Nickus auf uns Teilnehmer. So spät mit so vielen Kilo- und Höhenmetern war das eine echte Herausforderung und es gab einige Fahrer, die ihr Rad an den steilsten Stücken schoben. Ich schaffte es gerade so, die Kurbel in so einem Tempo herumzuwuchten, dass ich nicht das Gleichgewicht verlor und umfiel… 😉
Eigentlich hatte ich den Nickus als letzten Anstieg abgespeichert, aber es kamen noch einmal zwei Zacken. Ich hätte auch gut jetzt aufhören können. Am letzten Kontrollpunkt hielt ich mich nur noch ganz kurz auf, ich wollte jetzt endlich ins Ziel.
Ich freute mich auf die letzten 30 Kilometer, die laut Veranstalter fast nur noch bergab verlaufen sollten. So war es auch, aber leider herrschte so ein heftiger Gegenwind, dass das nochmals richtige Arbeit war. Und leider fand sich hier auch keine Gruppe mehr – ich war als Einzelkämpfer unterwegs.
Zwei Stunden später als insgeheim gehofft war ich dann nach fast 12,5 Stunden gegen 18.30 Uhr im Ziel. Puh – geschafft.

Auf dem Festplatz war noch gut was los. Zum Glück traf ich noch die Leute vom Alpecin Stand an. Sie waren zwar gerade am Abbau, aber ich konnte dennoch die Tasche in Empfang nehmen, die ich bei einem Preisrätsel auf Instagram gewonnen hatte.

Die hochwertige Tasche war randvoll gefüllt mit tollen Pflegeprodukten, Trinkflaschen und Handtüchern. Danke dafür! 🙂

Ich sammelte mich etwas und überlegte, wie ich nun weitermachen würde. Ich entschied mich für einen schnellen Rückzug, bevor der Mann mit dem Hammer kommen würde. Ich fühlte mich nämlich noch relativ fit, von einer leichten Grundmüdigkeit abgesehen. Das lag sicher daran, dass ich den ganzen Tag aufgepasst hatte, nicht zu „überpacen“ – so gut das eben möglich war.

In der Tankstelle in Bimbach versorgte ich mich mit kühlen Getränken und fuhr dann nach Hause. Ein langer Tag ging zu Ende.

Ich hatte die Strecke bewältigt – wenn auch nicht ganz in der erhofften Zeit. Aber egal, es war wieder einmal ein tolles Erlebnis an Pfingsten in Bimbach zu radeln! Nächstes Jahr geht es aus terminlichen Gründen nämlich leider nicht.

Keep on Cycling!

Der Mountainbike Marathon in Pfronten

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23.07.2022

Endlich wieder Rennluft schnuppern! Darauf habe ich lange gewartet. Bereits 2020 hatte ich mich für den Marathon in Pfronten angemeldet.

Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung damals abgesagt. Ich ließ den Startplatz auf 2021 übertragen. Auch da wurde aus bekannten Gründen das Rennen abgesagt.
Aber dieses Jahr fand der Marathon statt! Ich freute mich schon sehr darauf – auch wenn meine Form nicht so gut war wie 2020…
Allerdings war ich auch nicht gänzlich untrainiert und war so guter Dinge, die 76 Kilometer und 2.600 Höhenmeter zu schaffen. Vielleicht sogar in einer Zeit so um die 4,5-5 Stunden – sollte ja technisch einfach sein, die Strecke.

Das schöne an dem Rennen ist, dass er für einen Marathon in den Alpen sehr günstig für uns liegt. Und dass er samstags stattfand, spielte uns auch in die Karten…

Diane begleitete mich spontan und nahm ihr Gravelrad mit, um während meines Rennens eine Runde in den Allgäuer Alpen zu drehen. Ausserdem würde sie die Heimfahrt am Samstagnachmittag übernehmen, wofür ich sehr dankbar war.

Freitags reisten wir also an. Unsere Ankunft in Pfronten war eine Punktlandung. Kurz vor 20 Uhr stand ich an der Anmeldung, an der bis 20 Uhr die Startunterlagen ausgegeben wurde. Somit würde der Samstagmorgen etwas entspannter verlaufen, zumal der Start eh erst um 9.30 Uhr stattfinden würde.

Danach checkten wir in unserer Unterkunft, dem Birkenhof, ein und gingen noch etwas essen. Das Maestros ist sehr zum empfehlen.

Nach einer ruhigen Nacht und einem leckeren Frühstück, bei dem es an nichts mangelte, rollte ich zum Start. Zuvor begutachtete ich allerdings noch die Räder der Teilnehmer der Klapprad WM, die im Rahmen des Marathons ebenfalls in Pfronten stattfand. Einige der Teilnehmer hatten nämlich auch im Birkenhof genächtigt. Was es nicht alles gibt…

Zehn Minuten vorm Start stand ich im überschaubaren Starterfeld der Extrem-Strecke. 101 Teilnehmer waren gemeldet, so hatte ich gestern Abend erfahren. Es kamen mir allerdings sehr viel weniger vor. Tatsächlich waren es nur 84. Eine erlesene Truppe also… Das machte mich etwas nervös – Letzter würde ich ungern werden.

Diane kam noch schnell angerollt, um mir Glück und Erfolg zu wünschen und um ein Startfoto zu schießen.

Mit einem Böllerschuss wurden wir auf die Runde geschickt. Das Wetter war so semi-gut. Nachts hatte es geregnet, kurz vor dem Start aber aufgehört.

Ziemlich zügig ging es auf den ersten Kilometern bis zum ersten Anstieg auf den Breitenberg voran.

Ein erster Anstieg über einen Wiesentrail zwang mich zum ersten Mal aus dem Sattel. Zu steil, zu matschig und weiter oben zu geröllig. Zum Glück war ich nicht der einzige, der schieben musste, und es war auch nur ein kurzes Stück. Dann ging es stetig bergan. Es begann etwas zu regnen, aber das war gar nicht so schlimm. Ich war eher froh über die Abkühlung.
Sehr gespannt war ich, wie ich mit meinem neuen Rad zurechtkommen würde. Zwar hatte ich es im Spessart schon getestet, aber noch nicht in den Bergen. Die Übersetzung 34-52 reichte locker aus. Über das relativ leichte Gewicht war ich ebenfalls froh.

Bis zur ersten Verpflegung auf dem Breitenberg brauchte ich gut 1,5 Stunden. Das war länger als erwartet. Das lag aber daran, dass mehrere Schiebestücke folgten. Der Berg war einfach zu steil für mich – und andere.

Kurz Flasche auffüllen, etwas Essbares zwischen die Zähne schieben und das Jäckchen überziehen, um auf der folgenden Abfahrt nicht auszukühlen – schon ging es weiter.

Zuvor wurde ich dank meines Spessart-Biker-Trikots angesprochen, wo ich denn genau herkommen würde. Der andere Fahrer kam aus Bad Kissingen und wir quälten uns einige Kilometer gemeinsam den Breitenberg hinauf. Allerdings fuhr er an der Verpflegung schneller weiter als ich und ich sah ihn die nächsten Kilometer nicht wieder.

Das sehr dünne Fahrerfeld war nun zerrissen, und ich war viel alleine unterwegs.

Erst am Anstieg zum nächsten Berg, dem Edelsberg, fuhr ich wieder auf andere Starter auf. Auch den Bad Kissinger traf ich wieder und wir fuhren (und schoben) wieder ein Stück gemeinsam. An der zweiten Verpflegung stärkten wir uns und starteten gemeinsam den weiteren Weg.

Am Einstieg zur nächsten Abfahrt schmierte mir das Vorderrad etwas weg und ich fiel im Zeitlupentempo um. Schnell eilten mir die hier postierten Helfer der Bergwacht bei, die wohl an dieser etwas „technischeren“ Stelle damit rechneten. Gott, war das peinlich… Ich sah zu, schnell weiter zu fahren. Im Augenwinkel sah ich, dass sich mein Begleiter mit den Bergwachtlern unterhielt. Ich wollte nur weg. Es war das letzte Mal, dass ich ihn sah. Die Abfahrt war schnell und einfach auf einem Schotterweg und ich gab Gas. Ein Stück ging es bergab an der Vils entlang. An der dritten Verpflegung schnappte ich mir nur ein Gel und füllte die Flasche erneut. Inzwischen war das Wetter ganz gut. Die Sonne kam raus, aber es war nicht zu heiß. Gut, denn der Anstieg ins „Himmelreich“ auf dem Kienberg war schon schweißtreibend genug. Es war eigentlich nur ein kleiner Knubbel im Höhenprofil, in echt allerdings ziemlich steil und kräftezehrend. Die folgende Abfahrt zwang mich erneut ein kurzes Stück aus dem Sattel. Ein Abschnitt war mir einfach zu steil und grobschottrig. Das Hardtail und ich kamen an unsere Grenzen…

Bald rollte es aber wieder und ich befand mich nun auf der Strecke, die ich morgens schon gefahren war – nur in entgegengesetzter Richtung. Der zweite Anstieg auf den Breitenberg wartete. An der vierten Verpflegung füllte ich wieder die Flasche auf und aß etwas. Es waren nun 4 Stunden und 20 Minuten vergangen. Mein zeitliches Ziel würde ich nicht mehr erreichen, das Ziel aber schon. Ich fühlte mich immer noch ganz gut.

Der finale Anstieg wartete nun. Gut eine Stunde brauchte ich für das zweite Mal auf den Breitenberg. Nun wurde es tatsächlich nochmal richtig heiß. Die Breitenberg-Trommler auf halben Weg sorgten für etwas Abwechslung und zusätzliche Motivation. Ihr Rhythmus entsprach meiner Trittfrequenz.

Endlich war ich oben. An Verpflegung Nummer 1, die noch nicht abgebaut war, gönnte ich mir einen letzten Griff in die Manner-Waffeln und ein paar Schlucke Iso-Getränk. Die Bergfahrt in der Sonne hatte durstig gemacht. Nun folgte nur noch die rasante Abfahrt und ein paar flache Kilometer zurück ins Ziel, analog zum Start der Runde am Morgen.

Ich gab alles und bei 5 Stunden und 34 Minuten blieb die Uhr für mich im Ziel stehen. Eine Stunde mehr, als ich bei meinen positivsten Einschätzung geplant hatte. Und ungefähr zwei Stunden mehr als der Schnellste auf der Strecke brauchte…

Ich war trotzdem happy mit dem Erreichten. Immerhin Platz 10 in meiner Altersklasse!

Ok – 10er von 14… 😉

Diane hatte eine Stunde mit dem Foto in der Hand im Ziel auf mich gewartet… Jetzt gönnten wir uns eine Bratwurst und die Gratis-Pasta und dann fuhr mich meine liebe Frau nach Hause. Kuss & Danke!

Mein Fazit: Tolle Veranstaltung, die mir richtig Spaß machte. Nach Möglichkeit stehe ich nächstes Jahr wieder am Start, aber dann mit etwas weniger Kilos auf den Rippen! 😉

Keep on biking!