Der HVB Citylauf am 03.05.2013

Bereits zum 18. Mal fand in Aschaffenburg der HVB Citylauf statt. Da ich im letzten Herbst meine Lust am Laufen wiederentdeckte, pickte ich mir einige Ziele für dieses Saison heraus. Unter anderem eben den Citylauf, an dem ich zum ersten Mal teilnehmen wollte. Idealerweise findet der Lauf in Aschaffenburg statt und der Start liegt nicht weit von meinem Studio, das eine perfekte Basis darstellte. Ein paar Mitglieder, Trainer und auch Vereinsmitglieder nutzten mein Angebot, hier die Wechselklamotten zu deponieren und sich nach dem Lauf duschen zu können.
Aber zurück zum Lauf. Die Strecke führt in den Hauptläufen über fünf Runden um die Innenstadt von Aschaffenburg – insgesamt macht das 7,9 Kilometer. Vor den Hauptläufen starten die Schüler in verschiedenen Klassen. Diese laufen eine Runde, was 1,6 Kilometern entspricht.
Die Hauptläufe sind in vier Klassen unterteilt:

18:30 Uhr: D-Lauf für Einsteiger /-innen mit zu erwartenden Endzeiten über 45 Minuten
19:25 Uhr: C-Lauf für erfahrene Hobbyläufer /-innen mit zu erwartenden Endzeiten zwischen 38 und 45 Min. (Finisher aus 2012 mit einer Zeit von < 40:00 Min. werden von unserer Online-Anmeldung fest dem C-Lauf zugeordnet)
20:10 Uhr: B-Lauf für ambitionierte Läufer /-innen (inkl. Unterfrankenwertung der Damen) mit zu erwartenden Endzeiten zwischen 32 und 38 Min. (Finisher aus 2012 mit einer Zeit von < 38 Min. werden von unserer Online-Anmeldung fest dem B-Lauf zugeordnet)
20:47 Uhr: Elite-Lauf Damen, alle Starterinnen mit einer zu erwartenden Endzeit unter 30 Min. (ausgenommen sind die Damen, die in der Unterfrankenwertung starten; siehe B-Lauf)
20:50 Uhr: A-Lauf Leistungsklasse Männer und Elite männlich mit einer zu erwartenden Endzeit < 32 Min. (Finisher aus 2012 mit einer Zeit von < 32 Min. werden von unserer Online-Anmeldung fest dem A-Lauf zugeordnet)

Ich hatte mich für den C-Lauf eingetragen. Unter 45 Minuten zu bleiben schien mir ein realistisches Ziel nach meinen Erfahrungen bei der Goldbacher Wintercrosslaufserie. Zur Vorbereitung lief ich seit Januar monatlich ca. 80-90 Kilometer. Allerdings verzichtete ich auf Intervalltraining und andere gezielte Trainigseinheiten, sondern lief nach Lust und Laune. Oft absolvierte ich Waldläufe, heutzutage „Trailrunning“ genannt. 😉
Die Anstiege bei diesen Läufen waren meiner Meinung nach Intervalltraining genug. Selten lief ich komplett auf Asphalt. Nur einmal bei einem langen Lauf über 20 Kilometer und am Mittwoch vor dem Citylauf bei einem Testlauf, um zu sehen, was geht. Bei diesem Lauf benötigte ich für 7,9 Kilometer knapp über 41 Minuten. Somit war ich beruhigt – Sub 45 sollte kein Problem darstellen.
Für den Wettkampftag hatte ich eine Vertretung für mich im Studio organisiert, damit ich mich ganz auf den Lauf und das drumherum konzentrieren konnte. Die Stimmung beim HVB Citylauf ist immer super, und dieses Jahr schien sogar das Wetter ideal zu sein. Nicht zu warm und nicht zu kalt und vor allem: kein Regen. In den letzten Jahren regnete – bzw. stürmte – es eigentlich spätestens zu den Hauptläufen immer. Nachdem ich meine Startunterlagen abgeholt hatte und mich umgezogen hatte, schaute ich zunächst kurz dem D-Lauf zu, bei dem eine Vereinskollegin mitlief. Übrigens lief hier der älteste Teilnehmer mit: 89 Jahre hatte der Kerl schon auf dem Buckel – Respekt!
Dann mussten wir uns schon zum Start für unseren Lauf aufstellen. Zu dritt gingen wir relativ weit vor, da bei über 1.000 Startern ein Stau nach dem Startschuss zu erwarten war. Nervös (ich war 3 Mal kurz vorher pinkeln) warteten wir auf das Signal. Dieses verzögerte sich etwas, da noch relativ viele Läufer aus dem D-Lauf auf der Strecke waren.
Aber dann ging es los. Und wie! Gleich einer Viehherde stürmte das Feld los. Ich fühlte mich stark und schnell. Bloß nicht überpacen dachte ich mir. Bei der ersten steilen Kurve staute sich die Menge und ich konnte einen kurzen Blick auf die Pulsuhr werfen. Ohje – 95% HRmax. Ich fühlte mich aber noch gut. Dann musste ich mich ersteinmal auf die Strecke konzentrieren da es eng wurde und ich auf dem Bürgersteig rannte, auf dem jetzt Metallpfosten auftauchten denen es auszuweichen galt – sie hatten eine gefährliche Höhe. Außerdem sah ich, das einige Läufer weiter vorne die Einfassung mit Flatterband verfehlten und außerhalb der eigentlichen Strecke unterwegs waren. Es herrschte ein Mordsgedrängel, ständig trat mir jemand von hinten auf die Füße und ich musste aufpassen, wo ich hinlief. Dann kam der „Anstieg“ in der Sandgasse. Ich legte einen kurzen Bergsprint hin, um in eine Lücke zu laufen. Kurzer Blick auf die Uhr – ohje, 97%. Aber ab da war es dann nicht mehr so eng auf der Strecke. Ich versuchte nun, meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und stellte fest, dass mein derzeitiges Tempo für mich zu hoch war. Ich nahm etwas raus, aber der Puls sank nicht wirklich. Also beschleunigte ich wieder etwas und dachte mir: bloß nicht kotzen…
Nach zwei Kilometern dachte ich ernsthaft übers Aufgeben nach. So geht das nicht weiter… Ich versuchte wieder, etwas langsamer zu laufen und die Stimmung an der Strecke zu genießen. Das ging aber nicht. Zum einen lief ich mit MP3-Player (ich weiß…) zum anderen sah ich nicht wirklich was, da mir der Schweiß in die Augen rann und ich aufpassen musste, dass ich nicht meine Kontaklinsen verlor. So rannte ich vor mich hin. in Runde 3 und 4 fand ich wieder etwas zu mir. Ich war sicher, unter 45 Minuten zu bleiben.

Also was muss ich mich so verausgaben?
Aber vielleicht schaff‘ ich ja unter 40?
Wieviele Runden habe ich schon?
Hoffentlich verpasse ich nicht den Abzweig ins Ziel!
Ich muss gleich kotzen!
Oh, das Kind da am Streckenrand hat ein Eis – das hätte ich jetzt auch gerne!
Was habe ich Durst!
Letze Runde? Letzte Runde! Gib alles!!!

Am Ende des Roßmarkts sah ich auf meine Zeit. Weniger als einen Kilometer und knapp über 32 Minuten! Ich bleib unter 40 Minuten – juhu! Am Gericht peitschten mich Zenon und Clarissa an und ich gab nach der verflixten Steilkurve noch mal richtig Gas. Endspurt! Jetzt sah ich auch ein Studiomitglied am Streckenrand, das mich anfeuerte. Ich hatte mich in den vorherigen Runden also nicht getäuscht, als ich dachte dass mich da jemand anfeuerte… Völlig im Tunnel überquerte ich das Ziel. Blick auf die Uhr: 38 Minuten und ein paar Zerquetschte! Yes.
Im Ziel traf ich dann meine zwei Mitläufer aus dem Studio. Einer vor mir, eine hinter mir. Wir holten schnell unsere Finisher-Shirts und gingen unter die Dusche, um den A-Lauf nicht zu verpassen.
Inzwischen hing auch meine offizielle Zeit aus: 38:09. Das hatte ich nicht erwartet. *freu*

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Beißen, beißen, beißen!!!

Jetzt lege ich aber erstmal eine Laufpause ein. Ein Läufchen pro Woche, um nicht aus der Übung zu kommen, um mich dann im Herbst gezielt auf den Halbmarathon vorzubereiten. Unter zwei Stunden heißt hier mein Ziel. Vielleicht auch etwas schneller… 😉

Keep on running!

PS: Gott, was habe ich Muskelkater von den lächerlichen 8 Kilometern…

4 Gedanken zu „Der HVB Citylauf am 03.05.2013

  1. Jahr für Jahr wird es besser und schneller, was aber nicht heißen soll – leichter 🙂 Glückwunsch du hast Potential! und lauf lieber 2 mal die Woche, sicher ist sicher 🙂

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