Unvernünftig, unvernünftig, unvernünftig – dieser Gedanke begleitete mich auf der heutigen Trainingsrunde. Diese wurde eine der langsamsten meiner Rennradkarriere. Eigentlich wollte ich nur noch ein paar lockere Höhenmeter machen, ohne Ambitionen. Für „flach“ war es mir zu windig und für schnell war ich von den vorangegangenen Einheiten zu müde. Aber noch ein weiterer Grund bremste mich mehr, als mir lieb war. Schon bei der Auffahrt zum Engländer schoss es mir durch den Kopf: Das ist keine gute Idee! Je höher ich kam, desto mehr Schnee lag. Aber die Straße war leider nicht trocken, und an manchen Stellen funkelte es verdächtig. Ich beschloss, nicht den selben Weg zurückzufahren, sondern über Vormwald und den Kahlgrund mein Glück zu versuchen. Das Gefälle auf der Strecke ist nicht so steil und die Straße verläuft in Südlage – da sollte die Gefahr von Glatteis nicht ganz so groß sein. Aber zunächst erreichte ich das „Skigebiet“ am Engländer und machte ein paar Fotos, um das herreliche Wetter und den Spessart-Winter festzuhalten. Dann begann ich mit der Abfahrt. Mein Plan ging leider nicht auf – die Straße war pitschepatsche nass und ich hatte panische Angst vor einer Eisplatte. Bald schmerzten meine verkrampften Hände vom Angst-Bremsen. Dazu kam Spritzwasser von unten. Super Idee, dachte ich mir. So konnte ich die Abfahrt leider nicht genießen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich verkrampft und ausgekühlt in Sommerkahl an. Endlich ging es bergauf, da wurde mir schnell wieder warm. Nun waren die Straßenverhältnisse wieder unproblematisch und ich sah zu, dass ich schnell heim unter die Dusche kam. Trotz meiner stellenweisen Angst als Begleiter überwogen die positiven Gefühle und die Freude über den herrlichen Wintertag. Allerdings stelle ich fest: Es ist einfach noch kein richtiges Rennrad-Wetter. 😉
Keep on biking!