Alpencross 2015 – Die Marvin-Route – Tag 6

Tag 6 (Donnerstag, 06.08.2015): Cles – Comano Paese

Der vorletzte Tag war gekommen. Erneut warteten ca. 60 Kilometer auf uns. Und es würde heiß werden. Wir sahen zu, dass wir früh los kamen – was bei dem gebotenen Frühstück allerdings schwer fiel. 😉

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Zunächst radelten wir auf Radwegen und Straßen aus Cles hinaus.

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Rechts von uns lagen die Brenta-Dolomiten und wir hatten immer wieder schöne Aussichten. Nach gut 11 Kilometern wechselten wir auf die „Dolomiti-Brenta-Bike„-Strecke. Heuer hatten wir uns für die Ostumfahrung des Brentamassivs entschieden, da wir nicht schon wieder über Madonna di Campiglio und den Bärenpass wollten. Die Ostumfahrung sollte etwas „lieblicher“ sein, wie uns ein Biker erzählte, den wir unterwegs trafen – mal schauen.

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Die Route verlief nun sehr abwechslungsreich in stetigem Auf und Ab auf netten Singletrails. Es war schon sehr warm und wir kamen ordentlich ins Schwitzen. Zum Glück waren wir viel im Schatten unterwegs, das machte die Sache etwas erträglicher. Der Trek bereitete uns viel Spaß, und wenn die Kinder mal alt genug sind, ist das sicher eine schöne Familientour. Fahrtechnische Herausforderungen gab es jedenfalls nicht.

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Doch die Hitze und das Auf und Ab kosteten mehr Körner als erwartet. Zudem gesellten sich langsam aber sicher wieder unsere „Freunde“, die Bremsen, zu uns. Am Wildbach Sporeggio legten wir eine kurze Pause ein, verzehrten einen Riegel, füllten die Flaschen mit dem Wasser des Wildbaches auf und ruhten kurz aus. Denn nun wartete der Anstieg nach Andalo auf uns. Eigentlich nur 550 Höhenmeter, aber im Roadbook stand etwas von extrem steilen Betonrampen. Und diese Rampen waren wirklich unverschämt steil. Der Schweiß floss in Strömen. Das zog natürlich wieder die Killer-Bremsen an. Und von denen gab es extrem viele und extrem große auf diesem Abschnitt. An Anstiegen fahren Diane und ich eigentlich immer getrennt, da jeder sein eigenes Tempo fährt. So war das auch hier. Ich überließ Diane ihrem Schicksal und versuchte diesen schlimmen Abschnitt so schnell wie möglich hinter mich zu bringen. Wobei schnell ist der falsche Ausdruck. Die Rampen waren für mich unter diesen Bedingungen nicht fahrbar und ich schob, wild um mich wedelnd und schlagend, den Berg hinauf. Das Wasser aus dem Bach war bald aufgebraucht und an einer Wasserfassung füllte ich meine Flaschen erneut auf. Ich beschloss hier ein bisschen zu warten, das steilste Stück hatte ich hinter mir und gut im Blick. Sobald ich meine Frau kommen sah, lief ich ihr entgegen, um ihr das Rad abzunehmen. Kurz verschnauften wir, kühlten die Unterarme im kühlen Nass und schoben gemeinsam weiter.

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Kurz darauf konnten wir wieder aufsitzen und weiter treten. Endlich erreichten wir Andalo. Den höchsten Punkt der Etappe hatten wir nun hinter uns und auch schon gut über die Hälfte der Strecke. In dem Touristenort wollten wir in einem Supermarkt etwas essbares auftreiben. Leider waren wir gerade zur Siesta dort.

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In einer kleinen Bar fanden wir dann doch noch, was wir suchten. Zwei Panini, zwei kalte Cola, zwei Eis und Espressi wechselten die Besitzer und machten uns fürs erste sehr glücklich.

Nach der Pause erwartete uns ein weiteres landschaftliches Highlight: Der Molvenosee.

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Da hier sehr viel los war, ignorierten wir den Uferweg und blieben auf der Straße. Westseitig passierten wir den See. Am Weiher von Nembia trafen wir dann, wie im Roadbook beschrieben, den Namensgeber der Marvin-Route:

290Man gelangt an den Weiher von Nembia mit seinen Picknickplätzen und zum gleichnamigen Hotel-Restaurant, wo eine große „Marvin“-Flagge davor den radelnden Besucher erstmals auf die Heimat des Namensgebers dieser Tour hinweist. Es ist eine grafisch gestaltete Vignette eines frechen Biker-Bürschchens, das neugierig machen soll auf die vielfältigen Bikemöglichkeiten der Region. Nahezu 20 Tagestouren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade finden sich über die Homepage des Tourismusvereins oder im GPS-Touren-Portal. Etwa 10 dieser Strecken sind komplett ausgeschildert, die anderen lassen sich mithilfe eines GPS-Geräts leicht finden.

Parallel zur SS241 verlief die alte Verbindungsstraße, auf der wir verkehrsfrei nach San Lorenzo gelangten.

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Es folgte ein nun doch ein Stück auf der Straße SS241 in Richtung Ponte Arche. Das machte sogar etwas Spaß und der Asphalt kam uns jetzt ganz gelegen. In Villa Banale folgte wir dem Rat des Tourenerstellers und fuhren hinauf nach Premione, um einen „netten Flowtrail“ hinab nach Ponte Arche nicht zu verpassen. Das waren 70 Höhenmeter, die es noch einmal in sich hatten. Voll sonnenbeschienen bei über 30°C – puh. Von hier oben hatten wir aber schon unser Tagesziel in Comano im Blick.

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Zunächst wartete aber der „Flowtrail“ auf uns – im Nachhinein kann ich sagen: Das hätten wir uns besser gespart. Der Weg war die Mühen nicht wert. Aber egal – es ging erst einmal hinab nach Ponte Arche.

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Im Spar versorgten wir uns ein letztes Mal mit kühlen Getränken, um den Schlussanstieg nach Comano nicht trocken zu laufen. Fünf Kilometer und 200 Höhenmeter auf Asphalt waren das Finale. Das gute daran: Unsere Unterkunft befand sich direkt an der morgigen Route. Und da wir nicht in Ponte Arche Quartier machten, würden wir uns morgen diesen Abschnitt sparen.

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Monte Casale – Grande Finale für morgen.

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Unser Ziel in Sicht, zumindest auf dem Schild.

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Und dann hatten wir es erreicht – das Albergo Panoramica.

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Toll gelegen, sehr nettes Personal, super Essen, günstig und das Beste: Die Aussicht!

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Ein anstrengender, aber schöner Tag lag hinter uns. Morgen Abend würden wir am Lago sitzen – das feierten wir mit einem Forst und einem fantastischen Sonnenuntergang auf unserem Balkon. 🙂

Etappe 6

Fahrzeit: 06:04:36
Kilometer: 66,1 km
Durch. Geschw.: 10,9 km/h
Max. Geschw.: 42,8 km/h
Höhenmeter: 1.494 m
Rad: Stevens Glide ES

Keep on biking!

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