Alpencross 2015 – Die Marvin-Route – Tag 3

Tag 3 (Montag, 03.08.2015): Maria Waldrast – Sterzing

Ein Blick aus dem Fenster bestätigte die Wettervorhersage: Vor uns lag ein Traum-Tag!

065

Und meinem Magen ging es auch schon viel besser. Perfekte Voraussetzungen für den wohl schönsten Tag der Tour. Heute ging es über die Brenner Grenzkammstraße. In der Tourenbeschreibung wurde darauf hingewiesen, diese Etappe nur bei guten und stabilen Wetterverhältnissen anzugehen – gut, diese hatten wir.
Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen und waren um 9 Uhr auf dem Sattel. Voller Euphorie raste Diane die Teerstraße vor mir hinab und verpasste glatt den Einstieg in den Trail auf unserer Route, der nach rechts abzweigte. Alles Schreien, Klingeln und Rufen meinerseits nutzte nichts – sie war weg. Etwas wütend fuhr ich hinterher und sah mich schon im Tal. Zum Glück hat sie wohl dann auf ihrem GPS-Gerät gesehen, dass sie nicht mehr auf dem Track war und kam mir nach ein paar Kehren entgegen. Gott sei Dank, sonst wären uns entweder ein schöner Trail und eine abenteuerliche Weidenquerung entgangen, oder einiges an zusätzlichen Höhenmetern auf uns zugekommen. Also: An dieser Abfahrt gut aufpassen. Es kann leicht passieren, dass man den Abzweig verpasst.

068

069

070

072

Der Trail schlängelte sich oberhalb des Brennertals am Berg entlang und endete abrupt an einem Weidezaun. Die Spur auf dem GPS-Gerät zeigte uns leider nicht eindeutig den Weg. Aber nach kurzem orientieren unter Zuhilfenahme der Kartenausdrucke und des Roadbooks war klar, wir müssen irgendwo durch ein „Loch“ im Zaun.

073

Nach kurzer Suche hatten wir die Stelle gefunden und wir betraten das Weidegelände. Wir sahen einen Heuschober um den sich einige Kälber scharten. Die sahen uns auch und nahmen wohl an, sie bekämen etwas zu futtern von uns. Oder sie wollten nur spielen. Wir beschleunigten unseren Schritt und schoben schneller. Die Kühe taten es uns gleich und wurden auch schneller. Jetzt gaben wir Gas und rannten fast zum Tor, dass uns einen Ausweg aus dem Reich der „Killer-Kälber“ versprach. Flux kletterten wir über das Gatter und holten die Räder nach. Puh – geschafft. Die Tiere auf der anderen Seite sahen etwas entäuscht aus – kein Futter und nix zum Spielen. 😉

075

Auf einem aussichtsreichen Weg gelangten wir ins Gschnitztal. Dieses durchquerten wir und sammelten auf einer weiteren Rodelpiste Höhenmeter. Ein kleines Asphaltsträßchen brachte uns ins Obernbergtal. In Vinaders legten wir im Schatten der Kirche eine kurze Pause ein. Dort füllten wir auch unsere Flaschen auf und nahmen Energie in Form eines Riegels zu uns.

079

Der nächste Stopp sollte an der Sattelbergalm stattfinden.

082

Hier gönnten wir uns eine weitere Pause inkl. Nudelsuppe und alkoholfreiem Weizen. Und natürlich das herrliche Panorama dort. Lange verweilten wir aber nicht. Es warteten schließlich noch einige Kilometer und Höhenmeter auf uns. Zunächst fahrend begannen wir den Anstieg zur Grenzkammstraße. Später gingen wir zum Schieben über. Das gab uns aber auch die Möglichkeit, die Umgebung in vollen Zügen zu genießen.

092

096

Und plötzlich waren wir oben. Sensationell! Und unglaublich, was hier oben in kriegerischer Absicht geschaffen wurde und doch nie benutzt wurde… Wir waren völlig geflashed.

098

103

104

106

110

117

121

In leichtem Auf und Ab zog sich unser Weg auf der einsamen Naturstraße dahin. Einfach wunderschön. Im Tal konnten wir das geschäftige Treiben auf der A13 verfolgen und hier oben herrschte einfach nur Stille.

124

Doch das Beste sollte erst noch kommen. Der 1er-Weg nach Gossensaß. Für mich zählt er zu den besten Trails, die ich je gefahren bin.

127

Im oberen Bereich ist der Trail noch etwas technischer aber schon bald, ungefähr ab der Baumgrenze, gewinnt der Weg an Flow und wir zirkelten S-Kurve um S-Kurve gen Gossensaß.

128

129

134

135

Diesen Weg will ich unbedingt noch einmal fahren. Einfach geil!!!

Auf der Brennerstraße rollten wir jetzt nur noch nach Sterzing und bezogen unser Quartier im Gasthof Klammer.139

Es folgte das „business as usual“. Trotz der nicht zu knappen Fahrleistung heute hatten wir noch genug Energie nach dem (sehr leckeren) Essen für einen Spaziergang ins Zentrum von Sterzing um dort ein Eis zu essen. Das lag bestimmt an der aufputschenden Wirkung der phantastischen Eindrücke heute.
Meine Einteilung der bisherigen Etappen hatte sich als goldrichtig für uns erwiesen und wir waren froh, einen so schönen Tag erlebt zu haben. Die Whats-App-Nachrichten von zu Hause waren auch alle positiv – den Kindern ging es gut und sie hatten viel Spaß in ihrem „Urlaub“ – was willst du mehr?

Etappe 3

Fahrzeit: 06:26:51
Kilometer: 58,6 km
Durch. Geschw.: 9,1 km/h
Max. Geschw.: 52,6 km/h
Höhenmeter: 1.861 m
Rad: Stevens Glide ES

Keep on biking!

3 Gedanken zu „Alpencross 2015 – Die Marvin-Route – Tag 3

  1. Pingback: Alpencross 2015 – Die Marvin-Route – Epilog | MTB- und Rennrad-Blog für Spessart und Umgebung

  2. Pingback: Was geht 2016 | MTB- und Rennrad-Blog für Spessart und Umgebung

  3. Pingback: Giro Engiadina Bassa – Epilog | MTB- und Rennrad-Blog für Spessart und Umgebung

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Time limit is exhausted. Please reload CAPTCHA.