Alpencross 2015 – Die Marvin-Route – Tag 4

Tag 4 (Dienstag, 04.08.2015): Sterzing – Meran

Heute fiel es uns schwer, vom Frühstück aufzustehen. Das lag zum einen an den jetzt schon etwas müden Knochen, zum anderen an dem üppigen Frühstücksbuffet. Und an dem ersten guten Kaffee auf der Tour – Italien halt. 😉

Aber es nutzte ja nichts, wir mussten weiter…

Unseren Alpencross letztes Jahr starteten wir auch in Sterzing. Damals sind wir aber über die Schneebergscharte. So etwas „extremes“ hatten wir in diesem Jahr nicht vor. Die Marvin-Route führte über den Rinner Sattel am Jaufenpass. Diesen kenne ich bereits vom Ötztaler Radmarathon. Zweimal bin ich über den Straßenpass und er war mir nicht in bester Erinnerung geblieben. Die Variante über den Rinner Sattel versprach schon etwas mehr Spaß und wir waren ja auch nicht mit den Rennrädern im Renntempo unterwegs. Besonders gehasst hatte ich die Abfahrt über die Passstraße, die würde uns aber dank einer Singletrailabfahrt ins Passeiertal erspart bleiben. Darauf freute ich mich auch schon sehr.

Aber zurück zum Start. Zunächst fuhren wir in Richtung Ridnauntal. Wir hielten uns genau an den GPS-Track. Der bescherte uns nach wenigen Kilometern die ersten Trails, die flach und parallel zum Radweg verliefen.

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Das war schön, wurde aber zunehmend anstrengend, da der Weg immer wurzeliger wurde und wir dort einige Körner liegen ließen…

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Bei Mareit überquerten wir den Ridnaunbach und wechselten in Ratschingstal. Auf einer Teerstraße erklommen wir die ersten ernst zunehmenden Höhenmeter des Tages nach Pardaun. Hier kam unser Mitgeführtes 1.-Hilfe-Set zum Einsatz. Diane hatte am Vortag einen gummierten Überzug ihrer Bikebrille verloren. Das blanke Metall trug sich sehr unangenehm und es musste eine Notoperation durchgeführt werden.

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Mit Mullbinde und Tape umwickelt wurde die Brille wieder tragbar und die Fahrt konnte fortgesetzt werden.

Bis Bichl fuhren wir auf einem netten Radweg an einem Bach entlang. Es wurde schon gut warm. Immer wieder hielt ich Ausschau nach einer Gelegenheit, die Trinkflaschen aufzufüllen, doch es kam nichts.

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In Bichl machten wir halt an einem kleinen Geschäft und versorgten uns mit kühlen Getränken für die nun beginnende lange Auffahrt. Zunächst auf Asphalt wechselten wir alsbald auf eine geschotterte – ja, richtig – Rodelbahn. Sacksteil ging es hinauf zur Rinneralm. Hier kehrten wir ein. Wir hatten heute genügend Zeit, die Etappe sollte nicht so lange und schwer werden. Und wir waren ja im Urlaub. 😉

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Nach der Erholung erklommen wir die letzten Meter bis zum höchsten Punkt.

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Hier oben gab es auch Pferde. Diese standen genau auf unserem Weg und ließen es sich auch nicht nehmen, uns bis zum verlassen des Gatters zu begleiten. Durch ein geschicktes Manöver konnte ich die Tiere aber Diane auf die Fersen „hetzen“. 😉 Ich atmete durch, sie war nicht soo begeistert.

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Wir schafften es aber ohne Zwischenfälle auf die sichere Seite. Dort erwartete uns eine gigantische Aussicht auf den Jaufenpass und das Passeiertal nebst einem ersten kurzen Singletrail.

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Ein paar Meter mussten wir dann doch auf die Straße, was sofort unangenehme Erinnerungen auslöste, bevor wir auf den Wanderweg 17 wechseln durften. Diane zögerte kurz und überlegte auf der Straße weiterzufahren, doch der starke Verkehr von Pkws, Lkws und Motorrädern überzeugte sie, mit mir den Trail zu versuchen, der als herausfordernd und anspruchsvoll beschrieben wurde. Das war er teilweise auch, aber alles in allem war er doch bis auf wenige Stellen gut fahrbar. Allemal besser als die Straße. 😉

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Nach diesem Trail wartete fahrtechnisch keine Herausforderung mehr auf uns. Wir folgten dem Track in Richtung St. Leonhard.

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Auf einer kleinen Nebenstraße fuhren wir ohne Fahrzeugverkehr ab und genossen immer wieder die herrliche Aussicht. Kurz wurde es spannend, als wir an eine Straßensperrung kamen. Der Asphalt war komplett weg und die Straße nicht passierbar. Die zwei Arbeiter dort zeigten aber Verständnis und ließen uns zum Glück durch die Sperrung. Mit einer kleinen Klettereinlage kamen wir auf die andere Seite der Baustelle. Gott sei Dank, denn sonst hätten wir ein gutes Stück zurück gemusst!

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Auf dem uns von letztem Jahr bekannten Radweg fuhren wir nun nach Meran. Den Waalweg zur Linken ließen wir liegen, da dunkle Wolken aufzogen und für nachmittags Gewitter prognostiziert waren.

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Trockenen Fußes erreichten wir uns Quartier für die kommende Nacht: das Casa Palotti in Obermais – unsere zweite Nacht in einem Kloster. Waren wir etwas auf einer Pilgerreise? Irgendwie schon. 😉
Die Unterkunft war gut, günstig und sauber – was will man mehr. Zum Abendessen gab es eine riesige Pizza in einem nahe gelegenen Restaurant. Danach chillten wir noch kurz im Garten des Klosters, bis uns ein Gewitter ins Zimmer vertrieb.

Etappe 4

Fahrzeit: 05:24:47
Kilometer: 58,2 km
Durch. Geschw.: 10,8 km/h
Max. Geschw.: 45,4 km/h
Höhenmeter: 1.278 m
Rad: Stevens Glide ES

Keep on biking!

Ein Gedanke zu „Alpencross 2015 – Die Marvin-Route – Tag 4

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