Frohes Neues!

Nach längerer Zeit melde ich, um einen ganz kurzen Rückblick auf 2016 und eine Vorausschau auf 2017 zu posten. Die sportlichen Daten werden anhand des kleinen Strava-Filmchens dargestellt.

Die Top-Highlights waren die Teilnahme am Tannheimer Radmarathon und natürlich die Alpenrunde. Auch super war die Wellness & Bike Tour und der Vereinsausflug in die Pfalz. Zu letzterem gibt es leider noch keinen Bericht. Vielleicht hole ich das noch nach…
Privat hat sich auch einiges geändert. Wir sind umgezogen und ich habe mein Fitnessstudio aufgegeben. Die Kinder wachsen und halten uns gut auf Trab. 😉

Trotzdem versuchen Diane und ich unser gemeinsames Hobby, den Radsport, auch ab und zu gemeinsam auszuüben. Im Alltag gelingt das nur selten, aber wir haben auch für 2017 ein paar gemeinsame Events geplant. Und somit komme ich auch schon auf den Ausblick auf 2017:

  • 28.05.2017: Wenigumstad Rad Marathon (Je nach Wetter und Lust&Laune)
  • 04.06.2017: Rhön-Radmarathon Bimbach (258 Kilometer, 4.700 Höhenmeter) / Diane auf der 180er-Strecke
  • 30.07.2017: Arlberg Giro (150 Kilometer, 2.500 Höhenmeter) / Diane und ich angemeldet
  • Anfang August 2017: Alpentour 3 Tage / Diane und ich (+ Gäste?)
  • 13.08.2017: Rhön 300 (300 Kilometer, 4.500 Höhenmeter)

Vielleicht kommt noch die eine oder andere Veranstaltung dazu…

So, jetzt geht es erst mal weiter mit dem Training. Ich melde mich.

Keep on cycling!

Radmarathon Tannheimer Tal 2016 oder auf der Flucht vor der 9h-Gruppe

Rückblick auf den 10.07.2016

Kommen wir zu dem sportlichen Highlight 2016 aus unserer Sicht – dem Radmarathon im Tannheimer Tal.
Diese Veranstaltung war die einzige, die dieses Jahr unsere Vorgaben erfüllte.

  1. Wir wollten beide starten
  2. Es musste für Diane eine machbare Strecke geben
  3. Es musste mit einer Übernachtung an einem Wochenende machbar sein

Viel Auswahl blieb da nicht, da auch noch unser Familienurlaub im August anstand. Ich meldete uns also beide für den Radmarathon an. Für mich war die Langstrecke mit 230 Kilometern und 3.300 Höhenmetern wie gemacht und Diane wollte auf der Mittelstrecke mit 130 Kilometern und 930 Höhenmetern starten. Das waren machbare Aufgaben. Erfreulicherweise waren auch die Startgebühren sehr erschwinglich.

Die Betreuung der Kinder übernahmen dankenswerterweise erneut meine Schwiegereltern und wir starteten samstags früh in Richtung Tannheimer Tal. Die Anreise verlief reibungslos und wir bezogen unser Quartier, den Alpengasthof „Zur Post“ in Schattwald, am frühen Nachmittag. Im Anschluss fuhren wir zur Anmeldung und Expo, wo wir unsere Startunterlagen abholten.

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Wir deckten uns noch mit Andenken ein – Diane erstand ein tiptop Armband und ich legte mir, entgegen meiner Planung, das Trikot und die Hose zur Veranstaltung zu. Zwei Paar Socken erhielt  jeder Teilnehmer als Startgeschenk.

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Nachdem wir gecheckt hatten wo wir am Renn-Morgen parken sollten gönnten wir uns einen Apfelstrudel uns eine Tasse Cappuccino. Die Zeit bis zum Abendessen nutzten wir für die obligatorischen Vorbereitungen.

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Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren fuhren wir ein weiteres Mal nach Tannheim und suchten uns eine Pizzeria. Die Pizza war ok und wir kehrten erschöpft und gesättigt ins Hotel zurück.

Der Wecker klingelte früh. Außer uns fanden sich noch weitere Radsportler zu einem schnellen Frühstück ein. Wie immer nahm ich mir eine Schüssel Müsli mit Joghurt und ein Honigbrötchen. Das hat sich über die Jahre bewehrt. Da Diane eine Stunde später starten würde übernahm sie die Fahrt nach Tannheim und die Parkplatzsuche. Die Zeit wurde knapp und ich nervös. Zum Glück fanden wir einen Parkplatz. Ich wollte auf keinen Fall den Start verpassen. In aller Eile baute ich mein Vorderrad ein und prüfte ein letztes Mal Luft, Bremsen und meine Ausrüstung. Da das Wetter sehr gut gemeldet war verzichtete ich auf Weste, Jacke, Arm- und Beinlinge. Kurz bereute ich das, da es am frühen Morgen noch sehr frisch war. Aber im Verlauf des Tages war ich froh, nicht mehr dabei zu haben.
Ich verabschiedete mich von meiner Frau und wünschte ihr viel Glück. Dann hastete ich zum Start und wartete zitternd auf den Startschuss. Ich hatte keine Ahnung ob ich mich vorne oder hinten befand. Es stellte sich heraus, dass ich mich ziemlich weit am Ende des Startfeldes befand. Zögernd setzte sich das Fahrerfeld irgendwann in Bewegung. Einclicken, ausclicken, einclicken,… das übliche Procedere. Bis ich über die Startlinie rollte waren bereits ca. 6 Minuten vergangen. Leider wurde die Zeit ab 6 Uhr genommen und nicht ab dem Zeitpunkt, an dem man über die Startlinie rollte. Ok – 6 Minuten mehr oder weniger spielen eigentlich keine Rolle… 😉

Mein Ziel war es, unter 8 Stunden zu bleiben. Am Anfang nicht überpacen und hinten raus noch ’ne Schippe drauflegen – so wollte ich den Marathon angehen. Nicht überpacen fiel am Anfang recht leicht, da wir zunächst neutralisiert auf Radwegen eine Schleife über Grän fuhren. Ab da hieß es: Feuer frei.

Bis zur ersten Verpflegung war ich super unterwegs. Ich befand mich öfters an der Spitze eines größeren Feldes und fuhr meine Geschwindigkeit. Ich war mir sicher gut unterwegs zu sein. An der Verpflegung hielt ich mich nicht lange auf. Gerade als ich zurück zum Rad eilte hörte ich es: „Die 9-Stunden-Gruppe – Abfahrt!“
Waaaas? Als ich mich umblickte befand ich mich mitten der 9-Stunden-Gruppe von Marcel Wüst. Der bietet sich Teilnehmern als Pacemaker für eine Zeit von 9 Stunden an. Meine Motivation flog dahin… Das darf doch nicht war sein, ich dachte ich wäre viel schneller unterwegs gewesen. Auf den nächsten Kilometern versuchte ich mich von der Gruppe abzusetzen. Es ging immer noch recht flach durchs Allgäu und es gelang mir nicht. Ok – bleibe ich halt in der Gruppe und fahre das Ding in 9 Stunden – das waren meine Gedanken. An der Verpflegung vor dem Riedbergpass hielt ich kurz an um meine Flasche aufzufüllen und Kohlehydrate nachzuschieben. Die „Wüsts“ fuhren weiter. Verdammt…
Dann kam der Pass. 16% über 4 Kilometer! Sau anstrengend. Aber die „Wüsts“ waren alles keine Bergfahrer. Ich holte mir einen nach dem anderen. Und ich konnte mich wohl etwas absetzen. Zumindest sah ich nach dem Riedbergpass keinen der Gruppe mehr.

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Die Abfahrt lief für meine Verhältnisse gut. Den folgenden Abschnitt Richtung Hochtannbergpass kannte ich vom Highlander. Hier war es wichtig, eine gute Gruppe bis zum Einstieg in den Pass zu haben. Zum Glück fand ich eine solche. 😉

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Ein weiteres Mal hieß es schnell stärken und hinein ins Vergnügen. Der Pass ist sehr schön, wenn auch am Anfang nicht gerade flach. Eine Besonderheit ist die Kurve auf einer Brücke – das sieht schon toll aus.

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Zur Passhöhe hin wird die Strecke flacher und ich konnte mich an dem tollen Panorama erfreuen. Es folgte eine flotte Abfahrt ins Inntal. Auch hier war es wichtig, eine gut funktionierende Gruppe zu haben. Diese fand sich zum Glück zusammen und wir flogen, uns in der Führung abwechselnd, in Richtung Gaichtpass. Hier zerfiel die Gruppe. Ein Teil bog in die letzte Verpflegung ab, die ich ausließ. Zu dritt begannen wir den letzten Anstieg. Wir plauderten noch kurz über die gute Zusammenarbeit auf den letzten Kilometern und über den Marathon, dann setzte ich mich ab. Ein Blick auf meinen Tacho verriet mir, dass mein Ziel Sub 8h in greifbarer Nähe war.

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Allerdings musste ich etwas Gas geben. Die Sonne knallte nun ganz schön auf die Kletterpassage und ich fragte mich, ob es ein kluge Entscheidung gewesen war, die letzte Verpflegung auszulassen. Naja, würde schon gehen, es war ja nicht mehr weit…

Ich kam gut auf der Passhöhe an und freute mich auf die letzten Kilometer. Diese wurden allerdings ganz schön zäh – ein veritabler Gegenwind stellte sich mir entgegen. Ich musste noch einmal ganz schön Kämpfen – dann war es geschafft.

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Unter acht Stunden – yeah! Fast einen 30er Schnitt – yeah! Ich war froh, dass ich meine Vorgaben erreicht hatte. Ich wurde bereits von der frisch geduschten und umgezogenen Diane erwartet. Sie hatte sich für die kurze Strecke mit 85 Kilometern und 690 Höhenmeter entschieden – die Vorbereitung lief für sie in diesem Jahr nicht ganz so gut. Dennoch hatte sie ihr Ziel, einen 25er Schnitt zu fahren, erreicht.

Schwitzend erholte ich mich von den Strapazen und mir war zunächst etwas übel. Aber die Zielverpflegung trug zur Regeneration bei. Da wir allerdings noch nach Hause fahren mussten, brachen wir bald zurück zu unserer Unterkunft auf. Das Zimmer hatten wir zwar schon geräumt, aber ich durfte in der Sauna duschen – welch ein Luxus.

Spät am Abend kamen wir zu Hause an. Wir waren sehr zufrieden mit dem Wochenende und dem Event und ich empfehle die Veranstaltung gerne weiter. Nur der Verkehr – besonders am Hochtannbergpass und im Inntal war etwas störend. Aber so ist das halt an einem schönen Tag in den Alpen. Und gesperrte Straße gibt es ja bei den wenigsten Veranstaltungen. Insofern sind die eingebauten Radwegabschnitte gar nicht so verkehrt… 😉

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Keep on cycling!

 

Giro Hattersheim

Rückblick auf den 19.06.2016

Aus terminlichen Gründen konnte ich dieses Jahr leider nicht in Bimbach an den Start gehen. Auf der Suche nach Alternativen stolperte ich bei meiner Recherche über eine Veranstaltung ganz in meiner Nähe – dem Giro Hattersheim. Die Eckdaten hörten sich ganz gut an: 220 Kilometer und irgendwas mit 3.000 Höhenmetern. Und die Strecke führt über den Feldberg im Taunus, da wollte ich auch schon immer mal hinauf. Der größte Pluspunkt war aber der logistische Aspekt: lediglich 50 Minuten Anfahrtszeit von mir zu Hause. Ich plante meine Teilnahme fest ein.

Am 19.06. war es soweit. Die Wetterprognosen waren nicht so schlecht, ich war aber auch schon so einiges gewöhnt in diesem Jahr. Früh stand ich auf, zwängte mir mein obligatorisches Müsli rein, schnappte meinen Krempel und ab ging es auf die A3. Herrlich, wenn die Autobahn so schön leer ist. Ich war früh genug am Start, um in Ruhe meine Startgebühr zu zahlen und um mich fertig zu machen. Ich reihte mich etwas weiter hinten ein, ich wollte nicht von Anfang an zu schnell fahren. Neutralisiert fuhr das Feld die ersten paar Kilometer in Richtung Taunus los. Nach dem das Führungsfahrzeug weg war, schlug ich mein Wohlfühltempo an. Das war wohl für viele genau richtig, denn als ich mich umblickte, hatte ich eine große Gruppe hinter mir. Da der erste Teil relativ flach verlief, legte ich noch eine Schippe drauf. Bis fast zu ersten Verpflegung blieb die Gruppe zusammen. Später beteiligten sich ein paar Jungs der Berliner Sparkassen Mannschaft an der Führungsarbeit. Aus dieser Gruppe kam dann auch mal ein Lob: „Da hast du aber gut geackert vorne.“ Schön, wenn man einmal so etwas zu hören bekommt.

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Nach der ersten Verpflegung zerfiel die Gruppe leider. Wobei ich den Sparkassen-Fahrern immer wieder einmal begegnete.
Pünktlich zur Auffahrt auf den Feldberg setzte feiner Nieselregen ein und das Thermometer zeigte am Gipfel frische 6°C an. Hier oben herrscht doch ein anderes, raues, Klima. Die Abfahrt war dem zu Folge kein besonderer Genuss, aber sie ging zum Glück schnell vorbei. Kurz darauf traf ich mitten im Nirgendwo an einer Kreuzung meine Vereinskollegin Marion, die auf der RTF-Strecke unterwegs war. Wir fuhren kurz zusammen und wechselten ein paar Worte, bevor sich unser Weg wieder trennte.
Aus Unachtsamkeit sammelte ich nun ein paar extra Kilometer, als ich an einem Kreisel auf die RTF-Strecke abbog. Zum Glück bemerkte ich meinen Fehler aber recht schnell, da auf einmal so viel auf der Strecke los war. Ein Blick auf mein Navi bestätigte mir meine Befürchtungen und ich kehrte um. Das wäre dann auch mein einziger, klitzekleiner Kritikpunkt an der sonst perfekt organisierten Veranstaltung. Die Beschilderung an Kreisverkehren war meiner Meinung nach etwas dürftig. Ich passte nun besser auf und es blieb bei dieser einen „Verfehlung“.
Gegen Ende der Runde zahlte ich nun doch noch Tribut für mein Anfangs recht hohes Tempo. Die Streckenplaner nahmen jeden Hügel und jeden Buckel auf dem Rückweg nach Hattersheim mit – und das waren viele. Oft waren es nur wenige Höhenmeter, aber diese taten richtig weh. Heilfroh war ich, als mich auf den letzten flachen Kilometern mit Gegenwind ein großer Triathlet (optimaler Windschatten) aufsammelte. Der trainierte für den Ironman in Frankfurt und war mit seiner aerodynamisch optimierten Maschine auf einer kürzeren Strecke gestartet. So ein Rad muss ich unbedingt mal Probe fahren… 😉
Nach 8 Stunden und 30 Minuten rollte ich über die Ziellinie – geschafft. Ich hatte mein Ziel – unter 9 Stunden – geschafft. Das feierte ich mit einer Rindswurst. Ach ja, es gibt noch einen zweiten, nicht ganz ernst gemeinten, Kritikpunkt: Leider gab es am Wurststand keinen Ketchup mehr.
Aber wer, außer mir, isst seine Worscht schon mit Ketchup statt mit Senf… 😉

Fazit: Der Giro Hattersheim ist eine Teilnahme unbedingt wert. Sehr gut organisiert, eine tolle Verpflegung und ein sehr schöne Strecke durch den Taunus – empfehlenswert!

Keep on cycling!

RTF Wenigumstadt

Das erste Saison-Highlight habe ich absolviert. 2014 und 2015 startete ich in Wenigumstadt auf der Marathon-Strecke, dieses Jahr fuhr ich „nur“ die lange RTF mit offiziellen 155 Kilometern.
Das hatte mehrere Gründe:

1. Zeit
2. Fehlende Kilometer auf langen Strecken (meiner Meinung nach)
3. Das Wetter
4. Meinen fehlenden Langstreckenpartner

Wie jedes Jahr weiß ich bei der ersten Veranstaltung dieser Art nicht, wo ich leistungsmäßig stehe. So auch am vergangenen Sonntag. Rein vom Gefühl hatte ich mich schwächer als die letzten Jahre eingeordnet. So fuhr ich in der Vorbereitung kaum Touren über 100 Kilometer, die längste hatte gerade mal 118 Kilometer. Das Maximum an Höhenmetern pro Tour lag bei  knapp 1.600 Meter. Im Vergleich zum Vorjahr hängte ich da hinten dran. Aber gut, die RTF würde ich sicherlich schaffen, auch wenn ich alleine fahren würde.
Die Wetterprognosen waren schlecht, und es fand sich keine Gruppe aus dem Verein zusammen. Auch ich war am überlegen, ob ich fahren sollte. Am Vorabend feierte mein Schwager einen runden Geburtstag im Spessart und es erforderte einiges an Organisation, um sonntags radeln zu können. Das alleine sprach dann schon für eine Teilnahme.
Diane blieb in Altenbuch und ich fuhr am Samstagabend mit den Kindern zu meinen Eltern in Hösbach. Wir kamen sehr spät ins Bett. Ich schlief schlecht und ab 3 Uhr war die Nacht mehr oder weniger vorbei für mich. Immer wieder kontrollierte ich das Regenradar – was ein Blödsinn.Um 5 Uhr stand ich genervt auf und beschloss, einfach früher zu fahren. Es regnete nicht und nach einem schnellen Müsli und 3 Tassen Espresso stieg ich in voller Montur ins Auto. Es folgte ein Donnerschlag und Starkregen prasselte herab… Na toll.
Für solche Situationen habe ich mir eine mentale Vorgehensweise zurecht gelegt. Die läuft ab wie folgt:
„Jetzt bist du schon so weit, da ziehst du das Ding durch. Heute Mittag ist alles vorbei und es ist ja nur Wasser.“
Das funktionierte ganz gut und ich tastete mich auf der Autobahn mit Höchstgeschwindigkeit voran. Als Höchstgeschwindigkeit der Scheibenwischer…
Kurz vor Wenigumstadt hörte es tatsächlich auf zu regnen. Ich fand einen Parkplatz und meldete mich an. Es war noch früh und eigentlich „durften“ die RTFler noch gar nicht los. Bis ich aber auf dem Rad saß, war es doch tatsächlich wieder 7.15 Uhr… Keine Ahnung, wo ich immer die Zeit verliere.
Von oben trocken, von unten nass – so gestalteten sich die ersten Kilometer. Ich legte auf der mir bestens bekannten, flachen Strecke ein ordentliches Tempo vor und dachte mir: „Gib Gas – dann ist es schneller vorbei“. An der ersten Verpflegung erfuhr ich, dass ich erst der 10. auf der Strecke war und wohl auch nicht mehr so viele folgen würden. Meine Hoffnung auf einen „Zug von hinten“ schwanden. Also alleine durchbeißen!
Die Straßen wurden trocken und ich fühlte mich wider erwarten gut. Kurz vor Vielbrunn verschwand ich im Nebel – aber es blieb trocken. An der zweiten Verpflegung kam ich als 6. an. Ich hatte unterwegs wohl ein paar Fahrer überholt? Ah – bei Röllbach blieb ich auf der Straße, statt auf den Radweg abzubiegen. Da hatte ich wohl den Abzweig verpasst. Das erklärt auch, warum ich am Ende etwas weniger Kilometer auf dem Zähler hatte. In Vielbrunn stopfte ich mich leckerem Reiskuchen voll und fuhr weiter durch den Nebel. Ich überholte noch einmal zwei ältere Marathonisti und genoss die Fahrt über den neu asphaltierten Limesweg zwischen Würzberg und Hesselbach. Auf der Auffahrt von Hesseneck zum Krähberg überholte ich einen weiteren Langstreckler, der hinter mir auf der Abfahrt nach Hetzbach auf die lange Schleife abbog. Ich flog am Marbach Stausee vorbei und kam als erster Fahrer an den, für mich 3., Kontrollpunkt. Reiskuchen, Stempel, etwas Smalltalk, trinken und weiter durch das Mossautal. In diesem Jahr herrschte dort kein Gegenwind, was mir entgegen kam. Hinter dem Tal stießen dann ein paar Fahrer der kürzeren Strecke dazu, aber ich fuhr alleine meinen Stiefel weiter. Letzte Kontrolle in Lengfeld – kein Reiskuchen, aber ich freute mich nun eh auf eine Rindsworscht im Ziel. Nur noch ein paar Wellen und knapp 20 Kilometer und die RTF lag hinter mir. Ich hatte es geschafft, das Wetter war besser als erwartet und die Wurst schmeckte hervorragend. Ich war froh, mich für den Start entschieden zu haben. 🙂
Ach ja, mein Netto-Schnitt erfreute mich ebenfalls sehr – 31,5 km/h – damit hätte ich im Leben nicht gerechnet… Alles richtig gemacht. 😉

Nun kann ich doch etwas zuversichtlicher auf meinen Start im Juli im Tannheimer Tal blicken. Und es gibt vorher noch einmal zwei Gelegenheiten, über 200 Kilometer zu fahren. Sollten klappen…

Keep on cycling!