Latex-Schläuche

Im Moment teste ich am Mountainbike Schläuche aus Latex von Michelin – den Aicomp Latex . Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von den Schläuchen halten soll.
Schön leicht sind sie ja, und ich glaube den Unterschied beim Rollwiderstand im Gegensatz zu herkömmlichen Schläuchen zu merken. Einige Vereinskollegen schwören auch auf die Schläuche in Punkto Pannensicherheit – andere nicht.
Ein Nachteil ist sicherlich die Tatsache, dass der Schlauch über mehrere Tage kontinuierlich Luft verliert. Das ist im normalen Gebrauch eigentlich kein Problem, da ich sowieso vor jeder Ausfahrt den Luftdruck kontrolliere und gegebenenfalls etwas nachpumpe.
Die erste Tour mit den Latexschläuchen war die Pfadtour. Es gab keine bemerkenswerten Vor- oder Nachteil. Allerdings stellte ich zwei Tage nach der Tour fest, das am Hinterrad die komplette Luft aus dem Reifen entwichen war, wo hingegen am Vorderrad noch fast der Druck herrschte, den ich am vor der Tour draufgegeben hatte – nämlich 2 bar. Ok – also Luft wieder drauf. Am nächsten Morgen war der Hinterreifen dann wieder komplett platt. Vorne war immer noch genug Luft vorhanden. Daraufhin untersuchte ich Mantel und Schlauch, konnte aber kein Loch, Dorn o.ä. entdecken.
Gestern früh vor der Tour pumpte ich die Reifen dann wieder auf. Für die Zeit der Tour hielt der Reifen die Luft, zu Hause stellte ich dann aber wieder einen Druckabfall auf fast 1 bar fest.
Ich werde den Schlauch nun tauschen, den Mantel noch mal genauestens auf versteckte Dornen absuchen und beobachten, wie sich der neue Schlauch verhält.
Aber Pannensicherheit stelle ich mir eigentlich anders vor.
Auch die Tauglichkeit auf Mehrtagestouren ist fraglich – muss man doch jeden Morgen die Reifen aufpumpen. Aber gut, dazu kann ich dann Ende Juli mehr sagen… 😉

Keep on biking!

Sonntagsrunde

Ist der Sommer eigentlich vorbei? Nun gut, beschweren brauchen wir uns über das Wetter der letzten Wochen aus Sicht der Biker sicherlich nicht. Und auch heute war das Wetter besser, als gemeldet. Wir hatten zwar einen starken Wind, und getröpfelt hatte es auch ganz kurz, aber alles in allem hatten wir sehr gute Bedingungen für eine sehr schöne Mountainbike-Tour.
Diese führte uns über die Elterhöfe, das Posthalterkreuz, Echterspfahl, die Gruftkapelle in Mespelbrunn, die „Herrin der Berge“, die Hohe Wart und den Pfaffenberg wieder zurück nach Aschaffenburg.
Das Tempo war ordentlich und die Stimmung bestens – genau das richtige für den Start in einen Sonntag.

Fahrzeit: 02:34:27
Kilometer: 44,52 km
Durch. Geschw.: 17,29 km/h
Max. Geschw.: 52,56 km/h
Höhenmeter: 776 m
Rad: Stevens Glide ES

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Keep on biking!

Rhön-Radmarathon extrem

Pfingsten fährt man nach Bimbach – so auch 2011!

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Anstieg zur Wasserkuppe – Fotos von Uli Blumenstein

Nach der letztjährigen gelungenen Premiere in Bimbach wollte ich mir diese Veranstaltung in diesem Jahr natürlich nicht entgehen lassen. Die Veranstalter setzten aber heuer noch einen obendrauf und hatten eine neue Strecke im Angebot:

Den Rhön-Radmarathon extrem mit 235 Kilometern mit 4300 Höhenmetern

Gemeinsam mit Sportsfreund Zenon stand ich um 6.30 Uhr am Start. Dem ging ein frühes Aufstehen um 4 Uhr und eine einstündige Autofahrt, die zum Glück Zenon übernahm, voraus.
Der offizielle Start war um 6 Uhr, aber da es keine Zeitmessung gab, konnte man später auf die Strecke. Es gab dann auch nur ein Zeitlimit, das man schaffen musste, das stellte aber kein Problem dar.
Das schöne an dem späteren Start war, dass wir zunächst nur am überholen waren – das motivierte ungemein. Wir wollten den Marathon locker angehen, aber irgendwie – na ja, wie das halt so ist…
Bis zur ersten Verpflegung auf dem Firmengelände von Rhönsprudel gingen wir es auch locker an und hängten uns bei einer Gruppe in den Windschatten. Wir holten uns an diesem ersten Kontrollpunkt nur den Stempel für die Urkunde und das Teilnehmergeschenk und fuhren zügig weiter. Dann folgt der erste Hammer der Strecke – die Auffahrt zu Ebersburg mit bis zu 18% Steigung. Auf der ersten Abfahrt nieselte es minimal und wir hofften, dass der Regen nicht stärker werden würde. Ab dem Anstieg zur Wasserkuppe war vom Regen nichts mehr zu spüren. Für den Rest des Tages hatten wir dann ideales Wetter.
Die Wasserkuppe mit einer Höhe von ca. 900 Metern markierte den höchsten Punkt der Strecke. Dieser Anstieg war sehr schön zu fahren, die Steigung war moderat und wir noch frisch. Es folgte eine rasante und tolle Abfahrt nach Gersfeld. Wir erreichten den zweiten Kontrollpunkt und stärkten uns an den Verpflegungständen. Weiter ging es hinauf zum Himmeldunkberg und runter nach Bischofsheim. Die Rhön ist ein Mittelgebirge und somit sind die Höhenmeter auf viele Anstiege verteilt. Aber gerade das ist das fiese an einem solchen Höhenprofil.
Auf dem Stück nach Bischofsheim empfiehlt es sich, eine gute Gruppe zu finden, in deren Windschatten man sich über das hügelige Gelände ziehen lassen kann – wir hatten kein Glück. Die Gruppen waren alle zu langsam für uns und so zogen wir uns, abwechselnd in der der Führungsarbeit, zu zweit bis zum nächsten Anstieg. Nun teilten sich die Marathonstrecken und wir bleiben auf der extrem-Route. In Fladungen wartete der dritte Kontrollpunkt auf uns. Hier bemerkte Zenon, dass er seine aufgeschnittene Flasche mit Ersatzschlauch und Luftpumpe am zweiten Kontrollpunkt hatte liegen lassen. Ärgerlich, aber nicht weiter tragisch. Nach diesem Kontrollpunkt ging es über die Hochrhönstraße hinauf in die Hochrhön. Eine traumhaft schöne Landschaft, vorbei am „Schwarzen Moor“, gekrönt von der Abfahrt nach Wüstensachsen. Bis Hilders fällt die Strecke leicht aber kontinuierlich ab, und wir machten nochmals ordentlich Tempo. Das rächte sich, zumindest bei mir, beim folgenden Anstieg. Aber immerhin lagen da auch schon ca. 130 Kilometer hinter uns. Ich drückte mir mein erstes Notfall-Gel. Wieder einmal überquerten wir eine ehemalige Ost-West-Grenze und bis zum 4. Kontrollpunkt in Kaltensundheim ging es nur noch bergab. Übrigens überquerte man auf der Strecke des Öfteren die Grenzen von Bayern, Hessen und Thüringen – es ist also eine 3-Länder-Rundfahrt, wenn man so will.
In Kaltensundheim gab es Nudeln mit Gulasch – sehr beliebt bei vielen Teilnehmern, aber nichts für uns. Wir begnügten uns mit Kuchen und füllten die Flaschen auf.
Ab jetzt fiel das Gelände tendenziell nur noch ab. Allerdings würzten einige deftige Anstiege die letzten 90 Kilometer. Das Tempo von Zenon konnte ich nun am Berg nicht mehr mitgehen. Und auch in der Ebene fiel es mir immer schwerer. Wir trafen uns nur noch an den Kontrollpunkten, an denen Zenon auf mich wartete. Am Kontrollpunkt 5 in Spahl gab es leider kein Wasser mehr und mit Essen war auch nicht mehr viel los. Das machte aber nichts, denn mir war etwas übel und ich hatte keine Lust auf feste Nahrung. Ich zwang eine Banane in mich rein und füllte Saft in meine Trinkflaschen. Und für den Notfall hatte ich noch ein Gel und einen Riegel im Trikot. Irgendwie erreichte ich den Kontrollpunkt 6 in Magretenhaun – den letzten auf der Strecke. Ein Lichtblick – aber immer noch stand der Tacho nicht auf 200 Kilometer. Nun gut, das meiste war ja geschafft. Das letzte mal Flaschen füllen, Rosinenbrot und Banane reinstopfen und weiter. Und Sonnencreme auftragen. Dieses Jahr wollte ich schließlich nicht wieder so einen Sonnenbrand wie 2010. Beim losfahren hängten wir uns an eine Gruppe, von der Zenon fand, dass sie ein gutes Tempo hätte. Zunächst stimmte das auch. Bis wir von einer Frau überholt wurden.  Das ging ja mal gar nicht! Und weg war die Gruppe… Ich konnte und wollte nicht mithalten. Und so kämpfte ich bis Fulda alleine weiter. Ich überholte und wurde überholt. Das spielte aber alles keine Rolle mehr. Ich wollte nur noch ankommen. Auf den letzten Kilometern fand ich dann doch noch eine Gruppe, die mich mitzog. Kurz vor Lüdermünd, also quasi schon fast im Ziel, drückte ich mir dann doch noch das zweite Notfall-Gel. Ich mobilisierte meine letzten Kräfte und überholte noch ein paar Mitstreiter, die wohl noch mehr auf dem Zahnfleisch gingen als ich…
Und dann – das Ziel. Geschafft! Zenon wartete dort auf mich und machte ein Finisher-Foto. Zwei Minuten vor mir war er angekommen – so sagte er. Nur um mich zu trösten? 😉
Egal.
Im Ziel hielten wir uns nicht allzu lange auf. Wir holten uns unsere Finisher-Geschenke –  ein H.A.D. und die Urkunde – und kippten eine Tasse Kaffee ab. Und dann nix wie heim. Man, war ich froh, dass Zenon fuhr!
Und die Kommentare zu Hause (aus zwei von einander unabhängigen Quelle): Du siehst fertig aus.
Egal.
Ich war wieder einmal ein Held am Sonntag und schneller als letztes Jahr. Und das trotz mehr Kilometern und mehr Höhenmetern!

Fahrzeit: 09:10:58
Gesamtzeit: 10:24:38
Kilometer: 231,03 km
Durch. Geschw.: 25,16 km/h
Max. Geschw.: 75,6 km/h
Höhenmeter: 3889 m
Rad: Cannondale Caad9

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Noch ein paar Fotos (bei Zenon auch in voller Größe):

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18% an der Ebersburg – kein ernsthaftes Problem.

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On the top of the tour – Zenon auf der Wasserkuppe.

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(Noch) alles Bestens!

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Radler am Berg.

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In Fladungen: Ich beim zweiten Milchreis – Team Alpecin hinter uns.

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Macht schnell! 😉

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Opfer am Fuße der Hochrhön.

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Führungsarbeit auf der Hochrhönstraße.

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Na, was hab ich da wohl in der Hand?

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Macht müde Männer munter… 😉

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Geschafft – das war Bimbach 2011!

Ich freu mich schon auf 2012 – dann wieder mit weiblicher Verstärkung. 🙂

Keep on biking!