Glück im Unglück

Zwischen die Berichterstattung über das Wochenende auf dem Rennsteig muss ich leider eine nicht so erfreuliche aktuelle Nachricht schieben.

Am Montag wurde mir auf einer Kreuzung im Spessart leider die Vorfahrt genommen. Ich konnte dem Fahrzeug nicht mehr ausweichen und prallte in die Beifahrerseite. Wie der Sturz dann weiter ablief kann ich nicht genau sagen.

Ich knallte wohl auf das Steißbein und hatte dort sofort wahnsinnige Schmerzen.

Auf eimmal waren ziemlich viele Menschen um mich herum. Besonders bedanken möchte ich mich bei dem LKW-Fahrer, der mit seinem Fahrzeug die Unfallstelle sicherte. Ich lag ja mitten auf der Straße. Er reagierte auch sonst sehr besonnen und schaffte es, mich etwas zu beruhigen. Nach einem gescheiterten Versuch aufzustehen, war schnell klar, dass ich was abbekommen hatte. Eine Ersthelferin legte mir eine Halskrause an und wir warteten auf die Polizei und vor allem den Rettungswagen. Während der Wartezeit testete ich immer wieder, ob ich meine Gliedmaßen bewegen konnte und ob ich Gefühl in ihnen hatte. Gott sei Dank funktionierte alles.

Zuerst kam die Polizei und nahm den Unfall auf. Die Verursacherin gab gleich zu, mich nicht gesehen zu haben. Ansonsten kam aber nicht so viel Anteilnahme von ihr, wenn ich mich recht erinnere. Das lag vielleicht am Schock, vielleicht auch daran, dass ich sie im ersten Affekt wüst beschimpft hatte. (Sorry dafür,  aber Sie hatten mich gerade ziemlich unsanft vom Rad geholt und vielleicht für immer mein Leben verändert)

Dann kam endlich der Rettungswagen. Erstaunt stellten wir alle fest, mich inbegriffen, dass ich keinerlei äußere Blessuren aufwies.

Die Sanitäter gingen von einer starken Prellung aus. Zur Sicherheit und zur Abklärung brachten sie mich trotzdem ins Klinikum nach Aschaffenburg. Auf der Fahrt machte ich mir so allerhand Gedanken, wie es weitergehen würde…

In der Notaufnahme wurde festgestellt, dass ein Lendenwirbel gebrochen war. Ich musste da bleiben und begann zu bangen. Wie schlimm war der Bruch, was hieß dass für mich und müsste ich operiert werden?

Das Personal in der Notaufnahme war völlig überlastet, zeitgleich mit mir waren über 40 mehr oder weniger schlimme Notfälle zu behandeln. Trotzdem machten sie einen tollen Job und ich fühlte mich trotz meiner Ängste und Befürchtungen gut aufgehoben. Der Bruch war, wie ich inzwischen erfahren hatte, auf den ersten Blick nicht kompliziert und mit etwas Glück wäre keine OP notwendig. Ich war etwas beruhigter – auch weil meine Frau inzwischen bei mir war. Eine sichere Auskunft wollte die Ärztin aber noch nicht geben, die gemachten Röntgenaufnahmen sollten erst dem Chefarzt vorgelegt werden.

Bald war ich auf Station und wartete. Es war Montag Nachmittag. Den restlichen Tag wartete ich auf den Chefarzt und versuchte mich zu beruhigen. Leider kam der Arzt am Montag nicht mehr und ich verbrachte eine schmerzhafte und sehr unruhige Nacht auf Station.

Am nächsten Morgen kam endlich der Chefarzt mit der etwas erlösenden Nachricht. Der Wirbel L1 war auf der Vorderseite gebrochen, aber die viel wichtigere Rückseite war in Ordnung. Bei einem MRT solle noch abgeklärt werden, ob die umliegenden Bänder und Bandscheiben intakt seien. Wenn ja, wäre keine OP notwendig. Ein Korsett solle mir für ein paar Wochen die notwendige Stütze im Alltag geben. Aber alles in Allem seien die Prognosen für eine vollständige Genesung sehr gut.

Das waren gute Nachrichten. Am Nachmittag kam der Herr vom Sanitätshaus und passte mir mein „Exoskelett“ an.

Die Entlassung war für Mittwoch geplant. Es sollte erste eine Röntgenkontrolle durchgeführt werden. Dabei wurde leider festgestellt, dass der Wirbelkörper weiter eingebrochen war. Nicht viel, aber schon nach zwei Tagen.

Zusammen mit dem Chefarzt entschied ich mich schweren Herzens nun doch für eine OP. Mittels eines „Fixateur interne“ sollte der Bruch stabilisiert werden. Nach einer gewissen Zeit, ca. 9 Monate könne das Metall wieder aus meinem Körper entfernt werden.

Die Operation wurde am Donnerstag durchgeführt. Gott, was war ich aufgeregt. Meine erste Operation – war im Nachhinein gar nicht so schlimm. Diane war bei mir, als ich auf mein Zimmer zurückkam. Das war sehr schön.

Die OP war gut verlaufen und schon am Freitag konnte ich aufstehen und ins Bad. Noch waren die Schmerzen sehr groß und das Fremdkörpergefühl im Rücken sehr ausgeprägt.

Am Samstag verließ ich das Krankenzimmer und ging an die frische Luft. Ein Traum.

Die Ärzte waren mit dem weiteren Verlauf sehr zufrieden und am Dienstag, fünf Tage nach der OP, wurde ich nach Hause entlassen. Was war ich froh – und meine Familie auch.

Der Fahrplan für die nächste Zeit: Hausärztliche Betreuung, Vollbelastung, weitere Mobilisation und Physiotherapie.

Inzwischen ist es Sonntag und ich bin seit fünf Tagen zu Hause. Es geht von Tag zu Tag ein bisschen besser. Die harten Schmerzmittel brauche ich gar nicht mehr. Ich versuche jeden Tag eine halbe Stunde zu spazieren. Das ist auch für den Kopf ganz gut. Nur zu Hause ist ja auch langweilig.

Morgen werden die Klammern entfernt und ich darf endlich duschen. Juhu – das wird ein Fest. 😉

Am 07.10. findet eine Röntgenkontrolle statt. Ich hoffe, dass alles in Ordnung ist. Wenn ja, fange ich vorsichtig mit dem Ergometertraining an.

Und sonst? Die Unfallverursacherin hat ihre Schuld zugegeben und ein Anwalt kümmert sich um solche Dinge wie Schmerzensgeld und Schadenersatz.

Jetzt habe ich erst einmal Zeit, die Blogbeiträge, welche über den Sommer liegengeblieben sind, nachzuholen. Wobei ich langes Sitzen noch vermeiden soll.

Über den weiteren Genesungsverlauf halte ich euch natürlich auf dem Laufenden.

Keep on Biking und passt auf euch auf!

Rennsteig Revival 2019 – Tag 1

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(Keine Ahnung, ob ich das hier angeben muss oder nicht.)

29.06.2019

Wie schon gesagt, die „Pension Antik Nr. 1“ war etwas skurril und speziell, aber das Frühstück ließ keine Wünsche offen. Und das Geschirr war ein echter Klassiker. Auf dem gleichen Set habe ich jahrelang bei meinen Eltern gefrühstückt.

Nach dem Frühstück mussten wir aber los, die erste Etappe auf dem Rennsteig stand an. Wir kürzten den Anfang ab und stiegen unweit von Bad Lobenstein ein.

Der erste Tag war mir vom Trailanteil besser in Erinnerung und so war es auch. Ich hatte mich im Vorfeld für mein Hardtail entschieden. Eigentlich war das die richtige Wahl, manchmal wünschte ich mir auf den mitunter sehr wurzeligen Passagen jedoch ein Fully – wobei, so richtig wohl fühlte ich mich zuletzt auf dem 26er auch nicht mehr. Also passte das schon.

Panzerplatten – historische Zeugen und des Radlers Albtraum – mussten wir zum Glück nur überqueren.

An vieles konnten wir uns noch von unserer Erstbefahrung erinnern, andere Erinnerungen waren hingegen schon verblasst. Bestens in Erinnerung war uns die Bratwurst aus Ernstthal geblieben. Umso enttäuschter waren wir, als wir auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums ankamen. Die Bratwurstbude gab es nicht mehr. Weil wir aber Hunger hatten, und auch der Durst wegen der heißen Witterung ziemlich groß war, fielen wir in den örtlichen Discounter ein und versorgten uns mit dem nötigsten. In einem schattigen Plätzchen machten wir dann eine Pause.

Hier stieg einer unser Mitfahrer aus, seine Kniegelenke spielten nicht mehr mit. Er wollte uns am Abend in der Unterkunft treffen und versuchte mit öffentlichen Verkehrsmitteln dort hin zu kommen.

Wir setzten unsere Fahrt fort und kämpften uns weiter durch die Hitze. Für das Wochenende waren andernorts Hitzewarnungen ausgegeben worden. Ideale Voraussetzungen für unser Vorhaben. 😉

Aber es ging eigentlich ganz gut, und der Rennsteig verläuft oft im Wald. Mehr zu kämpfen hatten manche Teilnehmer einer veranstalteten Rennsteigtour. In dieser Gruppe war so mancher Fahrer, der etwas überfordert schien. Das bestätigten uns auch die Helfer und Sanitäter, die die Tour begleiteten. Mit ihnen hielten wir an unserer nächsten Pause einen längeren Plausch.

Wie 2008 kehrten wir auch diesmal in der Triniusbaude ein. Wo weiland Kanzler Schröder einkehrte, kann man ja eigentlich nichts verkehrt machen… 😉

Nach dieser ausgedehnteren Rast machten wir uns an den Endspurt.

Nach gut 85 Kilometern, 1.500 Höhenmetern und vielen Litern verlorenem Schweiß erreichten wir unser Etappenziel, das Waldhotel „Rennsteighöhe“ – auch noch bestens von der Erstbefahrung bekannt. Der Kniegeschädigte erwartete uns schon. Er hatte sich tatsächlich mit den öffentlichen Verkehrsmitten durchgeschlagen.

Wir bezogen unser Appartement, machten uns frisch und nahmen das Abendessen ein. Der Abend wurde allerdings nicht allzu lange. Die Hitze des Tages und das doch anstrengende Profil der Etappe machten sich nun bemerkbar. Wir gingen, begleitet von unerklärlichen, etwas unheimlichen, Schüssen aus dem Wald früh zu Bett.

Keep on Biking!

Rennsteig Revival 2019 – Prolog

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(Keine Ahnung, ob ich das hier angeben muss oder nicht.)

28.06.2019

Elf Jahre sind eine lange Zeit. Und elf Jahre war es her, dass ich mit ein paar Freunden auf dem Rennsteig unterwegs gewesen war. Kinners, wie die Zeit vergeht…

Die Besetzung der Rennsteig-Crew war fast identisch zu der damaligen, auch wenn wir alle etwas gealtert waren. Ein neuer Biker war dazugekommen.

Wir reisten freitags mit den Autos nach Eisenach, um von dort mit dem Zug weiter zu fahren. Ein komplette Anreise mit dem Zug war aus logistischen Gründen leider nicht möglich. Aber schon das kleine Stück nach Bad Lobenstein wurde abenteuerlicher als gedacht. Merke: Eine Fahrkarte in Verbindung mit Fahrradkarte ist kein Garant dafür, dass man auch tatsächlich mitgenommen wird…
Sinnigerweise wurde in Richtung Blankenstein nur ein Wagon eingesetzt – der Fahrradmitnahme waren also Grenzen gesetzt. Das Problem war nur, dass außer unserer 5 köpfigen Gruppe noch viele andere Biker in Richtung Rennsteig-Start unterwegs waren. Es kam zu tumultartigen Szenen an den zwei Umstiegen und. Das Zugpersonal, welches uns und anderen Bikern den Zustieg verwehren wollte, wurde einfach „überrannt“. Eine andere Möglichkeit gab es leider nicht, da wir sonst irgendwo im nirgendwo gestrandet wären. Im inneren der Züge wurde dann Fahrradmikado gespielt

Irgendwie schafften wir es aber nach Bad Lobenstein. Wir starteten nicht, wie vor elf Jahren in Blankenstein, sondern kürzten ein paar Kilometer ab. Das lag hauptsächlich daran, dass wir in der Unterkunft von damals kein Zimmer bekommen hatten.

Bad Lobenstein ist ein schönes Örtchen, und nachdem wir unsere (etwas skurrile) Unterkunft „Pension Antik Nr. 1“ gefunden und bezogen hatten, gingen wir den Ort erkunden und etwas essen.

Nach dem Essen beschlossen wir, uns mit einer kleinen Tour zur naheliegenden Bleilochtalsperre von dem Anreisestress zu erholen. Es war noch hell genug und die Talsperre eine schöne Sehenswürdigkeit, die wir uns nicht entgehen lassen wollten.

Ein kleiner Nachtisch durfte aber nicht fehlen.

Auf dem Rückweg bemerkte ich, dass meine Trinkflasche fehlte. Ich hatte sie wohl am Aussichtspunkt stehen lassen. Das war schlecht, denn für die Tour auf dem Rennsteig benötigte ich die Flasche unbedingt. Also kehrte ich um und fand die Flasche tatsächlich dort, wo ich sie abgestellt hatte – ein Glück.

Schnell fuhr ich hinter den anderen her und wir trafen uns auf einen Absacker erneut im Brauhaus. Eine gute Adresse für süffiges Bier und leckeres Essen.

Allerdings dehnten wir den Schlummertrunk nicht allzu lange aus, da wir am nächsten Tag noch etwas vor hatten. 😉

Keep on Biking!

Langer Sonntag oder lieber Radhelm als Stahlhelm

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(Keine Ahnung, ob ich das hier angeben muss oder nicht.)

Tolles Wetter und viel Zeit – das waren ideale Voraussetzungen für einen langen Sonntag auf dem Mountainbike.

Ich starte ja gerne direkt von der Haustür weg meine Touren, um die Belastung für die Umwelt möglichst gering zu halten. Aber nach ein paar Jahren kennt man halt wirklich jeden Trail in der näheren Umgebung und muss schon etwas weiter weg, um Neues zu entdecken. Im Sommer verfüge ich meist über die Fitness, solche lange Strecken zu fahren. Und als Vorbereitung für die kommenden Langstrecken-Events sind solche Einheiten auch sehr willkommen.

Also schwang ich mich am vergangenen Sonntag um 8.15 Uhr auf den Sattel meines Hardtails und fuhr Mainaufwärts. Die geplante Route war mit ein paar Highlights aufgepeppt, die ich zum Teil schon kannte. Aber es waren auch neue Abschnitte dabei, auf die ich mich schon freute.

Nette Trails im Obernauer Wald machten den Auftakt. Ich überquerte auf der Mainschleuse den Main und steuerte die Trails von Mömlingen an.

Ein kleines Stück fuhr ich auf der Mö1, allerdings entgegen der offiziellen Fahrtrichtung. Das war aber kein Problem, so stark ist die Strecke nicht frequentiert und es war noch dazu relativ früh am Tag.

Es folgte ein für mich neuer Abschnitt – der Gruselpfad hinab nach Mömlingen. Sooo gruselig war dann aber gar nicht – eher sehr spaßig. 😉

Nachdem ich das Mümlingtal durchquert hatte hieß es erst einmal Höhenmeter machen. Auch hier war ich noch nicht gewesen.

Bei Lützelbach stieß auf den Limeswanderweg, dem ich jetzt einige Kilometer folgte.

Der Limeswanderweg folgt dem Verlauf der ehemaligen Grenzlinie und geleitet Sie vom sonnigen Main, durch den waldreichen Odenwald, bis ins romantische Neckartal. Bei dieser landschaftlich schönen und kulturell interessanten Wanderung im östlichen Odenwald passieren Sie die Überreste römischer Wachtürme, Kastelle, Badeanlagen und Grenzbefestigungen. Die Wege sind gut markiert, interessante Infotafeln machen Sie auf Sehenswertes aufmerksam und berichten vom Leben in der damaligen Grenzregion.

Außerdem zeichnete sich der Limesweg mit einem sehr hohen Trailanteil aus. Ein wahres Vergnügen! (Ich setzte den Weg auf meine „To drive“-Liste.)

Hinter Vielbrunn verließ ich den historischen Weg und bewegte mich auf fast ebenso alten Wegen. So muteten die Pfade zumindest an.

Hier war schon lange niemand mehr unterwegs gewesen. Zum Glück führte der Weg bergab und der verlassene, zugewucherte Trail war erstaunlich gut zu fahren.

Ich durchquerte das Ohrenbachtal, welches ich vom Rennradfahren kannte. Nach dem nächsten Anstieg erreichte ich den „Lauseichen Trail“ – ein Highlight der Region und meiner Tour. Der Trail war mir zwar nicht neu, aber es war schon lange her, dass ich ihn gefahren bin. Um genau zu sein fast sieben Jahre

In Rüdenau pedalierte ich an einer neuen Destillerie vorbei, deren feine Tropfen ich sehr schätze. Natürlich nur zu besonderen Anlässen und gaaaanz selten.

Leider war der Laden geschlossen. Die Spirtiuosen von St. Kilian wären für meinen immer größer werdenden Durst sicher auch nicht das richtige gewesen. Zudem hatte ich gerade mal noch nicht ganz die Hälfte der Gesamtstrecke hinter mich gebracht.

Ich kämpfte mich einen schweißtreibenden Anstieg nach Mainbullau hinauf, um mich mit dem nächsten Downhill nach Weckbach belohnen zu können. Den bin auch 2012 zum letzten Mal gefahren.

Der Weg schien leider in letzter Zeit nicht oft begangen bzw. befahren worden zu sein. Er war ganz schön zugewuchert. Viel Laub und Geäst vereinfachten die Abfahrt auch nicht unbedingt. Spaßig war es trotzdem.

Von Weckbach musste ich wieder den Berg hinauf, zurück in Richtung Mainbullau. Es wartete ein weiteres Highlight, welches ich mitnehmen wollte.
Langsam wurden meine Flüssigkeitsvorräte knapp. Neben den beiden Trinkflaschen hatte ich noch eine Trinkblase mit 1,5L Wasser im Rucksack. Viel war da jetzt nicht mehr drin.

Der Aufstieg war lang und anstrengend. Auch hier hatte ich Abschnitte eingebaut, die schon längere Zeit unbenutzt waren und die Auffahrt unnötig zäh machten. Aber egal, irgendwann war ich oben. Ich wechselte auf einen schicken, teilweise recht schwierigen Trail und ich musste sogar an ein paar Stellen runter vom Rad. Ich wollte aber auch kein Risiko eingehen.

Diese S-Kurve gehörte zu den leichten Stellen.

Mitten im Wald kam ich dann zu dem Highlight –  den Heunensäulen.

Allerdings verschwendete ich keine Zeit für Sightseeing – ich musste weiter. Hydration wurde erforderlich. Ich ließ sogar ein paar geplante schöne Abschnitte aus, da ich dem „Hitzetod“ entgehen wollte und hoffte, in den Ortschaften einen Verpflegungspunkt zu finden. Erst ein gutes Stück weiter rettete mich die Bahnhofsbäckerei von Trennfurt. Bis dorthin hatten alle anderen angesteuerten Laben leider geschlossen.

Frisch gestärkt, „koffeiniert“ und hydriert startete ich in den Endspurt. Den Wendepunkt der Tour hatte ich schon ein gutes Stück hinter mir gelassen und ich wandelte nun auf bestens bekannten Wegen gen Heimat zurück.

An den Hängen des Maintals finden sich wirklich tolle Trails und Aussichtspunkte. Hier fahre ich immer wieder gerne.

Und wie ich so vor mich hinfahre denke ich mir: „Was leben wir doch in einer tollen Zeit und Region, wo man einfach so zum Spaß herumfahren kann und einen Radhelm trägt anstatt eines Stahlhelmes. Das sollten wir uns viel öfter vor Augen halten und es zu schätzen wissen.“
Denn im Maintal verlaufen nicht nur ein paar schöne Trails – im zweiten Weltkrieg verlief hier auch die Wetterau-Main-Tauber-Stellung. Einige Zeitzeugen finden sich heute noch dort.

Aber genug abgeschweift – am Ende habe ich mich mit einem Eis belohnt und bin schlagkaputt zu Hause eingerollt. Schee war’s.

Peace & keep on Biking!