Von 25 auf 0 in 1 Sekunde

Mein letzter heftiger Sturz mit Verletzung liegt schon länger zurück. So wirklich erinnern kann ich mich gar nicht mehr. Ich glaube 2009 bei Biebergrund Bike Marathon hatte es mich erwischt. Damals war die Hüfte blau.
Dazwischen lagen wohl einige kleinere „Umfaller“, die allesamt glimpflich ausgingen.
Heute war es aber soweit – wobei ich wohl auch diesmal sehr viel Glück hatte.
Und so ereignete sich der Sturz:
In der Mittagspause schwang ich mich auf mein MTB. Zwei lockere, trailreiche Stunden hatte ich geplant. Am besten geht das in meinem Heimrevier, dem Schweinheimer und Obernauer Wald. Nach ca. 10 Minuten erreichte ich die ersten Trails, die ich lässig absurfte. Spaß sollte es machen und weniger Training sein. Nach dem ersten Downhill fuhr ich wieder bergauf, um den nächsten Spaß-Downhill zu erreichen.

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Diesen Singletrail bin ich gefühlte tausendmal gefahren. Mit mäßigem Gefälle führt der Pfad fast schnurgerade nach unten und endet am Obernauer Friedhof. Auch bei der Sulzbacher CC-Tour ist dieser Trail oft Bestandteil, so auch in diesem Jahr.

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Dieses Bild enstand im April auf dem Trail.

Also ließ ich es laufen und erreichte relativ schnell ein schönes Tempo. Leider regnete es in letzter Zeit relativ viel und das Regenwasser hatte auf dem Trail zwei relativ große Unterspülung in Längsrichtung mit kurzem Abstand ausgespült. Viel zu spät erkannte ich das erste Loch, da der Trail an der Stelle etwas zugewuchert war. Irgendwie schaffte ich es über den Graben, um dann zu sehen, dass ein zweiter auf mich wartete. Zielsicher versenkte ich das Vorderrad in diesem Hindernis mit gut 25 km/h. Der weitere Ablauf ist mir nicht mehr so ganz geläufig. Obwohl während des Sturzes alles in Zeitlupe ablief, kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern. Ich versuchte „so gut wie möglich“ zu Stürzen. Einen Überschlag gab es wohl nicht, ich stürzte auf die linke Seite. Sofort nach dem Sturz sprang ich auf und rannte im Kreis herum und machte seltsame Geräusche. Vorher war zum Schreien keine Zeit… 😉
Für einen Außenstehenden hätte das sicherlich sehr seltsam ausgesehen. Tatsächlich überprüfte ich lediglich meine Körperfunktionen und vergewisserte mich, dass ich mir keine ernsthaften Verletzungen zugezogen hatte. Tatsächlich spürte ich zunächst keine Schmerzen. Als nächstes zog ich meinen Helm ab, da ich glaubte, auf den Kopf gefallen zu sein. Und tatsächlich, die linke Seite war mit Dreck und Pflanzenteilen bedeckt. Wow – was wohl ohne Helm passiert wäre?
Jetzt erst schaute ich nach meinem Rad. Auch hier konnte ich keine Schäden ausmachen.
Ich schnaufte noch ein paar mal durch, bevor ich mich mit wackeligen Beinen wieder auf das Rad setzte. Das restliche Stück des Trails rollte ich ganz langsam hinab.
Da ich keine großen Schmerzen hatte, beschloss ich, die Tour fortzusetzen. Ich pedalierte hoch zur Marienkapelle. Dabei stellte ich aber fest, dass mit der Schaltung etwas nicht stimmte. Oben angekommen, untersuchte ich die Sache genauer – bei dem übermäßigen Lenkereinschlag hatte sich die Schaltzughülle aus dem rechten Trigger Shifter gelöst und der Schaltzug war auch nicht mehr in Ordnung. Also brach ich hier die Tour ab, da die Gänge sprangen und ich nicht einen Totalausfall der Schaltung riskieren wollte. Als ich erneut auf das Rad stieg verspürte ich einen brennenden Schmerz am linken Bein rechts unterhalb vom Knie. Hier hatte sich jetzt doch ein schöne Beule gebildet. Und links hatte ich mir wohl eine fiese Zerrung am Oberschenkel eingefangen. Aber pedalieren ging ganz gut und fast schmerzfrei. Zuhause legte ich mir gleich einen Verband mit Eis auf die Prellung – das half wohl ganz gut. Den Schaltzug wechselte ich auch gleich und die Schaltzughülle scheint auch nicht ganz defekt zu sein – zumindest bei der kurzen Probefahrt ließ sich die Schaltung wieder einwandfrei betätigen.
Alles in allem hatte ich mal wieder sehr viel Glück, zumal auch das Schlüsselbein heil blieb, obwohl ich auch auf der Schulter landete, was der Dreck auf meinem Trikot bewies. Das viele Krafttraining scheint sich also auszuzahlen, da eine ausgeprägte Muskulatur vor Verletzungen schützen kann.
Später fuhr ich dann mit dem Stadtrad ins Studio – das ging einwandfrei. Vielleicht kann ich ja morgen schon wieder eine lockere Einheit auf dem Rennrad absolvieren…
In diesem Sinne –
keep on biking!

Jetzt macht auch das Mountainbiken endlich wieder Spaß!

Nach der langen, langen Winterzeit und dem fehlenden Frühling wird es nun endlich mal wieder Zeit für das Mountainbike. In letzter Zeit bin ich ja fast nur Rennrad gefahren… Das lag aber auch an einem Defekt am Schaltwerk. Jetzt habe ich ein neues Schaltwerk am Rad und ich kann endlich wieder fahren. Letzte Woche startete ich mit dem Anhänger in die Saison und heute stand die nächste MTB-Tour auf dem Plan. Sportsfreund Zenon war auch mit von der Partie, und so reihten wir so viele Trailkilometer wie möglich im nächsten Umkreis von Aschaffenburg aneinander. Die Bedingungen waren sehr gut und  wir drehten eine ordentliche Runde. Lediglich das alte Sorgenkind Weißberg bereitete uns Kummer. Hier ist die rechte Umfahrung (vom Pfaffenberg aus gesehen) wegen gefällter Bäume wieder unfahrbar. Bereits im September 2010 wurde hier ordentlich gewütet. Der Weg war zuletzt wieder gut fahrbar, aber jetzt… 🙁
Davon abgesehen war es eine tiptop Tour! 😉

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Fahrzeit: 03:16:17
Kilometer: 42,97 km
Durch. Geschw.: 13,14 km/h
Max. Geschw.: 49,68 km/h
Höhenmeter: 1110 m
Rad: Stevens Glide ES

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Keep on biking!

Pfingsten fährt man nach Bimbach

Pfingsten fährt man nach Bimbach – oder auch nicht. Seit drei Jahren habe ich keine Auflage des Rhön-Radmarathons in Bimbach verpasst. Dieses Jahr musste ich leider wegen zwei sehr wichtigen Geburtstagen am selben Tag passen. Na gut, da muss man eben Prioritäten setzen…
Glücklicherweise nutzten wir aber das Familienfest als Anlass für einen „Kurzurlaub“ im Spessart, so dass ich mein Rennrad mitnehmen konnte und am Samstag und Montag eine ordentliche Tour fahren konnte. Quasi ein Mini-Trainingslager.

Über GPSies suchte ich zwei Touren heraus, die über die übliche Trainingsregion im Spessart hinweg führten. Am Samstag erhielt ich Unterstützung von Sportsfreund Zenon, der mich auf der Tour begleitete.  Es stand die längere Tour auf dem Programm, die auch mehr Höhenmeter aufwies. Bei perfekten Bedingungen fuhren wir so eine geniale Tour. Bis nach Kühlsheim führte uns die Strecke, die mit vielen verkehrsarmen Straßen und schönen Fernblicken begeisterte.

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Dank an Zenon für das Foto.

Bei dieser Gelegenheit holte ich mir auch leider den ersten, obligatorischen, Sonnenbrand des Jahres, den ich mir sonst in Bimbach holte. Irgendwie lerne ich nicht aus meinen Fehlern.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Regeneration und der, leider etwas zu üppigen, Kalorienzufuhr…

Für Pfingstmontag war eine weitere Tour geplant, die mich noch weiter südöstlich führen sollte. Eigentlich wollte mich Zenon da auch begleiten. Aber morgens regnete es relativ stark und ich hatte keine richtige Lust, bei diesem Wetter zu fahren. Wir sagten die gemeinsame Ausfahrt zunächst ab. Zum Glück entschied ich mich später dann doch für die Tour, was ich nicht bereute. Auch diesmal glänzte die Strecke mit wenig Verkehr und tollen Aussichten in mir bisher größtenteils unbekanntem Terrain. Und trocken blieb es auch.

Das war ein verlängertes Wochenende ganz nach meinem Geschmack und eine mehr als würdige Entschädigung für den verpassten Rhön-Radmarathon… 🙂

Am Rande möchte ich noch ein kleines Update zu dem noch laufenden DryFluid Gleitstoff veröffentlichen:
Die aktuelle Kette und Kassette an meinem Rennrad habe ich am 27.03.2012 montiert und sie haben bisher 6.207 Kilometer und 54.298 Höhenmeter bei einer Laufzeit von 9 Tagen und 23:47:33 Stunden bei Wind und Wetter, Sommer und Winter gehalten. Das sind gut 3.000 Kilometer mehr als bei meinen bisherigen Ketten. Jetzt allerdings sagt meine Kettenlehre, dass es nun so langsam Zeit für einen Wechsel wäre…

Keep on biking!