Kurzurlaub im Schwarzwald – Tag 3

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13.04.2022

Natürlich hielt ich mich nicht an die von Garmin vorgegebene Erholungszeit. 😉

Für den heutigen Tag hatte ich mir ein weiteres Highlight ausgeguckt, auf das ich mich schon wahnsinnig freute. Eigentlich war das der Grund, überhaupt in die Region zu fahren.

Nach dem reichhaltigen Frühstück im Hotel machte ich mich fertig und schwang mich wieder auf den Sattel. Meine Beine fühlten sich trotz der zwei vorhergegangen Touren ganz gut an. Das war auch wichtig, denn heute standen erneut mehr als 100 Kilometer auf der Tagesordnung.

Die Sonne lachte von einem leicht getrübten, blauen Himmel. Dafür war eine Wolke aus Saharastaub verantwortlich. Dieses Phänomen hatten wir in diesem Jahr schon mehrfach erlebt. Nicht getrübt war allerdings meine Laune. 😉

Ich rollte hinab nach Müllheim und pedalierte dann mit Rückenwind parallel zum Rhein in Richtung Norden.

Bald schon kam mein Ziel in Sicht. Aus der Ebene ragte der Kaiserstuhl mit seinem höchsten Gipfel, dem Totenkopf, empor.

Wobei, zu  meinem eigentlichen Ziel musste ich noch ein paar Hügelchen auf den Ausläufern des kleinen Mittelgebirges überqueren.

Auf bestens asphaltierten Wegen und kleinen Straßen durchfuhr ich herrliche Weinberge. Im Westen waren die Vogesen am dunstigen Horizont zu sehen. Die Landschaft war schon arg schön. Eine Wiederholung, am besten mit meiner Frau, habe ich mir schon vorgenommen…

In Oberrotweil begann dann der Anstieg zu meinem eigentlichen Ziel, dem Texaspass.

Ich weiß gar nicht mehr genau, wo ich auf diesen kleinen „Pass“ aufmerksam wurde – wahrscheinlich in irgendeiner Radzeitschrift. Auf alle Fälle gefielen mir die Fotos so gut, dass ich da unbedingt auch einmal hin wollte. In der Realität war es dort sogar noch viel schöner. Ein schmales Sträßchen schlängelte sich durch die Weinbauterrassen. An Wochenenden herrscht wohl ziemlich viel Ausflugsverkehr, aber jetzt unter der Woche war angenehm wenig los.

Von den Zahlen ist der Texaspass mit seinen 125 Höhenmetern nicht wirklich eine Herausforderung. Relativ bald stand ich am höchsten Punkt und ließ meine Blicke schweifen. Ich saugte das Panorama regelrecht in mich hinein. Ein Traum! Seinen Namen hat der Pass übrigens uns Rennradfahrern zu verdanken. In den Jahren 1985-2012 führte das Etappenrennen „Rothaus-Regio-Tour“ über diese Straße und die Teilnehmer gaben ihr den Namen – weil die Serpentinen einem geschwungenen Lasso ähneln. Gut, für diese Assoziation braucht es schon etwas Fantasie…

Nach der Pause erwartete mich eine spaßige Abfahrt weiter in Richtung Norden, bevor ich nach ungefähr 55 Kilometern den Wendepunkt der Tour erreicht hatte. Das war in Endingen am Kaiserstuhl.

Da ich nun gut die Hälfte der Strecke absolviert hatte, war es Zeit für eine etwas längere Pause. In einem Café am Marktplatz gönnte ich mir eine Cola, einen Cappuccino und ein Stück Kuchen. Über mir am Himmel kreisten klappernde Störche.

Urlaub kann so schön sein… 🙂

Weiter ging es auf geteerten Radwegen und Straßen. Ich überquerte erneut den Kaiserstuhl. Das „Bahlinger Eck“ mit über 12 % Steigung brachte mich richtig ins Schwitzen.

Gar nicht auf dem Schirm hatte ich den Tuniberg. Der Abschnitt über diese Erhöhung, auch „Kleiner Bruder des Kaiserstuhl“ genannt, gefiel mir fast noch besser als der Texaspass.

Der Tuniberg Höhenweg führt auf fast 10 Kilometern Länge durch die Weinberge auf dem Höhenzug. Kein Verkehr und bester Asphalt machen den Weg zu einem Gedicht für Rennradler. Linker Hand schaut man über Freiburg in den Schwarzwald, rechter Hand erspäht man den Kaiserstuhl und die Vogesen.

Nach diesem Teil der Strecke wurde es nochmals richtig anstrengend. Die letzten 30 Kilometer kämpfte ich mit Gegenwind in der Rheinebene, unrhythmisch zu pedalierenden Minianstiegen und den nun doch etwas schweren Beinen. Zudem wurde es sehr warm und die Getränkelage knapp. Aber eine weiter Pause wollte ich jetzt nicht mehr einlegen.

Richtig weh tat der der letzte „Brocken“, der Anstieg zur Schwärze Hütte. Eigentlich lächerliche 123 Höhenmeter auf 1,8 Kilometern – aber ich war platt.

Jetzt noch nach Badenweiler hoch und erstmal ein leckeres Eis – darauf freute ich mich schon die ganzen letzten 30 Kilometer.

Und auf das Eis folgte wieder ein Cappuccino im Velo Café.

Das Rad hängte ich an den „Nagel“ und legte die Beine hoch – so muss ein perfekter Rennradtag enden.

Mein Radcomputer war heute gnädiger und die empfohlene Erholungszeit fiel etwas kürzer aus als gestern. Also nicht, dass ich mich daran halten würde…
Der morgigen Abschlussrunde stand also nichts im Wege.

Keep on cycling!