Kurzurlaub im Schwarzwald – Tag 2

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12.04.2022

Seit ich mit dem Rennradfahren begonnen hatte, war es ein Traum von mir, einen Gipfel der „Tour de France“ zu erklimmen. Mit der Wahl meines Urlaubsortes Badenweiler im Schwarzwald rückte dieser Traum nun tatsächlich in greifbare Nähe. Die Eckdaten dazu lauteten ~150 Kilometer und ~1.500 Höhenmeter. Das war selbst nach der gestrigen Aufwärmrunde eine machbare Aufgabe. Mein Ziel lautete: Grand Ballon – ein waschechter Tour-Gipfel seit 1969.

Schwer motiviert startete ich nach einem gemütlichen Morgen bei erneut bestem Wetter in den Tag. Das topografische Grundgerüst der Tour war einfach: Kurze Abfahrt – langes Flachstück – langer Anstieg – lange Abfahrt – langes Flachstück – kurzer Anstieg.

Das Tolle daran war, dass ich quasi die ganze Anfahrt den Gipfel meiner Sehnsüchte vor mir hatte.

Es gab mehrere Anfahrtswege auf den Grand Ballon. Für mich kam nur die Ostanfahrt über Soultz und den Col Amic in Frage.

Bei Neuenburg am Rhein überquerte ich selbigen und somit auch die Landesgrenze.

Die Landschaft war wenig abwechslungsreich. Ich durchfuhr meist auf schnurgeraden Linien endlose Ackerflächen, Waldstücke und verschlafene Ortschaften. Dafür hielt sich der Verkehr dankenswerterweise sehr in Grenzen.

Für etwas Nervenkitzel sorgte die Überquerung eines ehemaligen Flugfeldes.

Dieses war komplett eingezäunt. Nur am Anfang war ein kleiner Durchlass offen. Ich pedalierte vor mich hin und hoffte, dass der über mannshohe Zaun am Ende auch eine Öffnung hatte. Doch ich bekam langsam Zweifel. Eine Umkehr hätten einen weiten Umweg in mir unbekannter Umgebung bedeutet. Ich hielt Ausschau nach einer Öffnung und wurde immer nervöser. Erst ganz am Ende der Rollbahn entdeckte ich erleichtert eine Lücke im Zaun – Schwein gehabt.

Kurz hinter Soultz, nach ca. 47 Kilometern, legte ich eine Pause ein. Es wurde warm und vor mir lag nun der lange Anstieg. Ich entledigte mich meiner Weste und der Armlinge und führte mir etwas Energie in Form von Flüssignahrung zu. Ich hatte eine Flasche Fresubin Energy dabei. Damit hatte ich schon bei meinen 500+ (2018, 2019) Touren sehr gute Erfahrungen gemacht.
Zwar war das für die heutige „kurze“ Etappe nicht unbedingt notwendig, aber im Vorfeld hatte ich gelesen, dass es mit Verpflegungsmöglichkeiten auf der Tour eher „mau“ aussähe. Und so war es auch – mir waren bei der Durchfahrt der Ortschaften keinerlei Einkaufsmöglichkeiten aufgefallen. Also war ich froh über die Kalorienzufuhr.

In unmittelbarer Nähe meines Pausenplatzes nisteten unzählige Störche. Ein herrliches Bild.

Überhaupt hatte ich in der Gegend sehr viele Störche gesehen – wunderschön.

Irgendwann musste ich mich jedoch von dem Anblick losreißen und weiterfahren.

Erst durch Weinberge, dann bewaldetes Gelände, führte mich die Route auf einer kleinen, unbefahrenen Straße stets nach oben.

Ich ließ mir Zeit und hielt zwischendurch für ein paar Bilder an. Nach gut 11 Kilometern lichtete sich der Wald und der erste Höhepunkt, der Col Amic, kam in Sicht.

Der Blick zurück offenbarte eine herrliche Aussicht auf die Rheinebene.

Am Col führte der Weg weiter auf der sonst wohl vielbefahrenen „Routes des Crêtes“, doch auch hier hielt sich der Verkehr in Grenzen. Das sieht später im Jahr und an Wochenenden sicher anders aus.

Eine Besonderheit der Auffahrt sind die zwei oder drei gepflasterten Kurven. Die Unebenheiten schluckte mein Roubaix-Komfortrenner aber relaxt weg.

Leider wurde ich in einer der Kurven von einer Baustellenampel jäh ausgebremst. Brav wartete ich die Rotphase ab. Das kostete mich ein paar weitere Minuten. Eines war sicher – eine Bestzeit in Strava würde das nicht mehr werden. Aber gut, das lag nicht nur an der Ampel… 😉

Dafür waren die Landschaft, die Straße und die Aussicht phantastisch. Ich genoss jede einzelne Kurbelumdrehung. Ok, kurz musste ich raus aus der Komfortzone und dem Touristenmodus, als zwei Jungspunde meinten, mich überholen zu müssen. Das Rennen ging an mich… 🙂

Als der Abstand zu den beiden groß genug war und sich der Puls wieder etwas beruhigt hatte, kam auch endlich der Gipfel wieder in Sicht. Weit konnte es nun nicht mehr sein.

Und zack war ich oben. Ich freute mich auf eine Einkehr und endlich feste Nahrung. Doch leider war alles geschlossen. Es herrschte tatsächlich noch Vorsaison. Erst ein paar Tage später, zu Ostern, würden die Restaurants öffnen. Merde!

Glücklicherweise betrieb wenigstens eine der Jausestationen einen Notbetrieb während der Vorbereitungsarbeiten zur Öffnung. So konnte ich ein kaltes und ein warmes Getränk und einen Schokoriegel erstehen. Einen weiteren Riegel fügte ich zu meinem spärlichen Mittagessen hinzu. Eine Füllung für meine Trinkflaschen bekam ich obendrein.

Ich entspannte noch etwas in der Sonne und labte mich an der Aussicht, bevor ich mich den Berg „hinabstürzte“. Eine lange Abfahrt wartete nun auf mich. Ich war froh über die Scheibenbremsen am neuen Rad und das „Future Shock“-System, da der Asphalt abschnittsweise nicht im besten Zustand war. Dafür nahm ich das Mehrgewicht des Rades gegenüber meinem anderen Renner gerne in Kauf.

Nach der tollen Abfahrt durchquerte ich die Rheinebene auf einem anderen Weg als bei der Hinfahrt. Die Landschaft ähnelte sich jedoch sehr. Dazu kam nun ein nicht unerheblicher Gegenwind, der mich einiges an Körnern kostete. Das Wasser wurde knapp und ich verspeiste den letzten Riegel und ein Gel. Auch jetzt fand sich kein Laden und keine Tankstelle. Als ich zurück über die Rheinbrücke in Deutschland war, beschloss ich jedoch, die letzten Kilometer bis Badenweiler ohne weiteren Stopp durchzubeißen.

Dort belohnte ich mich für die doch nicht so ganz unstrapaziöse, aber herrliche Tour.

Grand Ballon? Check!

Etwas erschrocken war ich über die von meinem Garmin empfohlene Erholungszeit.

Fast zwei Tage? Da würde mein Kurzurlaub schon zu Ende sein…

Keep on cycling!

Kurzurlaub im Schwarzwald – Tag 1

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11.04.2022

Eigentlich war der Trip in den Schwarzwald als Trainingslager für den Ötztaler geplant. Gut, einen Startplatz hatte ich nicht, aber in den Schwarzwald bin ich trotzdem gefahren…

Dabei hatte ich mein neues Rennrad, um es quasi auf Herz und Nieren zu testen. Zwar ist das Specialized Roubaix kein ausgesprochenes Leichtgewicht (passt also gut zu  mir), dafür bietet es viel Komfort und Dämpfung und hat sich für längere Strecken bereits als etwas rückenschonender erwiesen.

Badenweiler als Ausgangspunkt hatte ich mir ausgesucht, da von dort zwei Ziele gut erreichbar waren, die ich unbedingt einmal „erradeln“ wollte. Dazu schreibe ich in den kommenden Berichten mehr.

Für den ersten Tag hatte ich mir nur eine kleinere Runde auf Komoot zusammengeklickt – zum Einrollen sozusagen.

Nachdem ich mein Zimmer im Hotel Eberhardt-Burghardt bezogen hatte, besorgte ich mir noch schnell eine kleine Stärkung.

Endlich rollte ich los. Es war ungefähr halb drei, also hatte ich genug Zeit, um die Runde ohne Stress zu fahren.

Ich fuhr im „Urlaubsmodus“ und hielt immer wieder für ein paar Fotos an. Die Gegend war einfach zu schön und ich genoss die ruhigen Nebensträßchen und die tollen Ausblicke.

Inzwischen wurde es gut warm und ich kam an den steilen Rampen ordentlich ins Schwitzen.

Für ein paar Kilometer fand ich einen Begleiter, der mit seinem Gravelrad unterwegs war. Er war aus der Nähe und wir schwatzten ein wenig über das Radfahren und die Gegend. Da er aber bereits am Ende seiner Tour war, trennten sich unsere Wege alsbald wieder.

Langsam kam der Gipfel des Blauen in Sicht. Dort wollte ich noch hinauf. Ich hatte die etwas einfachere Auffahrt von Osten gewählt. Von Malsburg musste ich gut 600 Höhenmeter bezwingen, was aber kein größeres Problem war.

Der Anstieg war dank der tollen Aussichten sehr kurzweilig und nicht allzu steil.

Wirklich grandios war aber die Sicht von der Terrasse des, leider wegen Ruhetags geschlossenen, Berghauses in Richtung Süden und somit in die Schweizer Alpen.

Die Smartphone-Fotos geben das leider nicht wieder.

Die letzten Meter zum Gipfel bezwang ich dann auch noch. Von dort sah ich in den „tiefen“ Schwarzwald hinein.

Schließlich machte ich mich an die Abfahrt. Hier war ich wirklich froh über die 28er Reifen und das „Future Shock“-System an meinem Rad. Der Asphalt war an manchen Stellen in einem sehr schlechten Zustand.

Gegen 17.30 Uhr traf ich in Badenweiler ein. Es blieb noch genug Zeit für einen sehr leckeren Cappuccino im Velo Café.

Der erste Tag und die erste Tour waren schon einmal sehr schön und vielversprechend und machten Lust auf mehr… 😉

Keep on cycling!

Ho un sogno! – Aus, der Traum…

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Leider hatte ich beim Ötztaler Radmarathon kein Losglück. Somit fällt ein, wenn nicht sogar DAS, Saisonhighlight weg. Wobei, wenn ich ehrlich bin, bin ich sogar ganz froh darüber… Bedeutet ein Start bei diesem Rennen ja nicht nur Spaß… Ich hätte ganz schön Druck gehabt meine Bestzeit von vor 12 Jahren zu verbessern. Nun ja, man wird  halt auch nicht jünger… 😉

Zwei weitere Highlights finden aber – stand jetzt – statt, bei denen ich auch schon angemeldet bin:

Bereits Ende Mai findet in Wenigumstadt der BONNET-Radmarathon statt. An dem Marathon habe ich schon des Öfteren teilgenommen und es war immer eine Freude. Allerdings bin ich seit meinem Unfall 2019 selten über 100 Kilometer gefahren. Das muss ich nun ändern und ein paar längere Einheiten absolvieren.

Am 24.07. werde ich wieder mit meinem MTB in Lohr/Wombach an der Startlinie stehen und am 26. Keiler Bike-Marathon teilnehmen. Mal schauen, ob ich da meine Zeit von letztem Jahr toppen kann.

Weitere Events liegen zeitlich leider so ungünstig, dass ich in diesem Jahr nicht daran teilnehmen kann.

Aber zwei sind ja besser als keines. 😉

Keep on cycling!

Winterurlaub oder Trainingslager? #6

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04.03.2022

Und da war er, der letzte Urlaubstag. Morgen würde es wieder nach Hause gehen. Ich machte mich also bereit, die Abschlusstour zu fahren. Dafür hatte ich mir nochmals zwei Highlights überlegt – zum einen die Fahrt über Land nach Bad Kötzting und zum anderen einen weiteren, kleinen „Pass“.

Auf der ersten Hälfte der Strecke, war das Wetter nochmals ein Träumchen und ich pedalierte gelöst auf dem wunderschönen Abschnitt vor mich dahin.

Aber hinter mir drückte das schlechte Wetter rein und ich durfte die Zeit nicht ganz außer Acht lassen.

Ich hatte Rückenwind und kam flott voran. Da aber bei Bad Kötzting ein quasi 180° Richtungswechsel anstand, verhieß das für den zweiten Teil der Tour nichts Gutes.
Und so war es dann auch. Der eisige Wind stellte sich mir mit aller Kraft entgegen. Es wurde ein ziemlicher Kampf – so ist das halt. Beim Radfahren sind Licht & Schatten, Wind & Rückenwind und Glück & Unglück manchmal relativ nahe bei einander. Zumindest mit der Wahl meines Rades für den Urlaub hatte ich Glück und alles Richtig gemacht, denn auch heute versuchte ich die großen Straßen zu meiden. Und da die Radwege in der Gegend nicht durchgehend asphaltiert sind, freute ich mich erneut über mein Gravelrad.

Über den Gipfeln am relativ nahen Horizont brauten sich inzwischen dunkle Wolken zusammen und mir wehten vereinzelte Schneeflöckchen um die kalte Nase. Gut, dass mein Weg hier nach rechts abbog und ich der Schneefront aus dem Weg ging. Eine Abfahrt, von dem nun vor mir liegten „Pass“, wollte ich auf keinen Fall im Schnee erleben.

Bei Arrach begann der Anstieg, der mich dann nochmals erfreute. Sehr wenig Verkehr, durch den Wald etwas windgeschützt, angenehme Steigungsprozente und flüssig zu pedalieren – so muss ein Anstieg sein.

Oben an der „Passhöhe“ angekommen, überlegte ich kurz, ob ich einkehren sollte. Das ungemütliche Wetter drängte mich jedoch zum Weiterfahren. Funfact am Rande: Hier war ich schon mal zum Wandern, vor vielen Jahren, 2007. Das fiel mir auf, als ich mir das Gasthaus betrachtete und überlegte. Kinners, wie die Zeit vergeht…

Die Abfahrt war nochmals richtig geil – frisch, aber flott.

Die restlichen Kilometer spulte ich dann relativ spaßbefreit im kalten Gegenwind und ohne Sonnenschein ab. Erschöpft, aber glücklich über das „Mini-Trainigslager“, kam ich in Bodenmais an und natürlich gingen wir zum krönenden Abschluss abends noch einmal zum Essen ins Adam-Bräu.

Zu guter Letzt noch ein paar Impressionen von der Piste – auch die richtigen Wintersportler unserer Familie hatten eine tolle Zeit.

Fazit: Es war ein toller Urlaub und wir hatten ein paar sehr schöne Tage, die zum Glück trotz des häufigen Essengehens infektionsfrei verliefen. Der Bayerische Wald hat noch einmal geleistet. Der nächste Winterurlaub ist bereits geplant und gebucht, aber wie schon an anderer Stelle erwähnt, werde ich da kein Rad mitnehmen können. Aber Langlaufen und Schneeschuhwandern macht ja auch Spaß… 😉

Keep on cycling!

Winterurlaub oder Trainingslager? #4

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02.03.2022

Schon wieder Rad fahren? Ok, wenn es sein muss… 🙂

Allerdings wollte ich heute nur locker rollen – so langsam wurden die Beine richtig schwer. Maximal 50 Kilometer und weniger Höhenmeter als die Tage zuvor sollte die heutige Runde haben. Ich klickte mir wieder etwas auf Komoot zusammen und brach als letzter nach dem Frühstück auf.

Ich halte diesen Bericht bewusst kurz, denn die Tour fiel im Vergleich zu den bisherigen in jeglicher Hinsicht ab. Es fiel mir echt schwer und die Runde war irgendwie sehr unrhythmisch zu fahren. Auch fehlten absolute Highlights. Es war halt ein mehr oder weniger stupides Kilometerabspulen.

Vom Untergrund war alles dabei, so dass ich mich erneut über die Wahl des Rades freute. Das Diverge leistete wieder treu seine Dienste.

Ein Besuch des Schnaps-Museums hätte sicherlich für etwas Auflockerung gesorgt, ich entschied mich jedoch dagegen. Erstens ist Blutwurtz nicht wirklich mein Getränk und zweitens hatte ich an der Stelle noch das Meiste der Strecke vor mir.

Also pedalierte ich tapfer weiter und kämpfte mit den immer wieder anfallenden steilen Rampen.

Das landschaftlich schönste Stück lag zwischen Triefenried und Rohrbach.

Ab Regen wurde es dann richtig zäh und ich machte keine Bilder mehr. Ich weiß jetzt gar nicht, ob es an der Strecke, dem nicht ganz so tollen Wetter oder an meinen schweren Beinen lag, aber ich war froh, als ich fertig war. Und ich freute mich auf den nächsten Tag, der wirklich ein Ruhetag werden würde. Meine Tochter brauchte nämlich auch einen Tag Pause vom Skifahren und wir hatten ein paar gemeinsame Aktivitäten geplant. (Dazu mehr im nächsten Bericht)

Ok, am Ende war ich dann aber doch wieder froh, den Schweinehund besiegt zu haben. Und außerdem wollte das heutige Abendessen im Adam-Bräu erstmal verdient sein… 😉

Ich war gespannt, wie sich der Urlaub auf der Waage bemerkbar machen würde. So richtig ins Kaloriendefizit kam ich nämlich nicht… 😉

Keep on cycling!