The Corona Diary – Biken in Zeiten von Corona – KAT Bike – Etappe 2

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07.09.2021

In der Pension Lukas hatten wir uns gut von der ersten, doch etwas länger als geplanten, Etappe erholt. Nach dem Frühstück starteten wir in den zweiten Tag.

Wir verließen Hopfgarten in Richtung Brixen im Thale. Wären wir im Tal geblieben, wäre das eine Strecke von gerade mal 12 Kilometern gewesen. Sind wir aber nicht. Und so warteten über 50 Kilometer und 1.700 Höhenmeter auf uns.
Das macht die KAT-Bike-Strecke aus. Eigentlich liegen die Etappenorte recht nahe bei einander. Aber es gibt verschiedene Routen mit unterschiedlichem Anforderungsprofil. Wir – also ich – hatten uns immer für die „härteste“ Variante entschieden – mit der Option unterwegs auf eine leichtere Strecke auszuweichen.

Zunächst pedalierten wir auf einer wenig befahrenen Straße durch malerische Bergdörfer in Richtung Haagalm.

Wir hatten tolles Wetter und genossen die Aussicht über Berge und Täler.

Hinter Mammos war Schluss mit Asphalt und wir wechselten auf einen Schotterweg – natürlich eine Rodelbahn. Und nicht nur irgendeine…

Die Rodelbahn Haagalm war eine harte Nuss. Zum Glück verlief ein Großteil des Weges im Schatten und die Temperaturen waren noch angenehm. Einige Rampen zwangen uns allerdings aus dem Sattel. Aber wir hatten ja Zeit.

Als wir die Haagalm erreichten, war diese leider geschlossen. Die Hütte machte auch insgesamt den Eindruck, schon länger geschlossen zu haben. Vielleicht öffnet sie auch nur im Winter. Aus unserer verdienten Jause wurde also leider nichts. Für solche Fälle hatten wir jedoch vorgesorgt und füllten die Speicher mit Riegeln auf.

Die Abfahrt nach Kelchsau durch das dortige Skigebiet war schnell und einfach und ohne Trails. Das störte uns aber nicht weiter. Wir waren froh, flott voranzukommen. Es wartete ja schließlich noch ein bisschen was auf uns…

Der nächste Anstieg mit 650 Höhenmetern am Stück bäumte sich vor uns auf. Die Steigungsprozente waren ordentlich und wir hätten nun doch gerne ein richtiges Essen gehabt. Wir fragten ein uns entgegenkommendes Wanderpärchen, ob es weiter oben noch eine Einkehrmöglichkeit gäbe. Sie bejahten dies und schwärmten uns von den leckeren Schnitzeln vor.
Der Weg zog sich und zog sich. Wir überlegten schon, ob sich die zwei einen Spaß mit uns gemachten hatten. Niemand sonst war hier unterwegs und die Gegend sehr einsam.

Diese vermeintliche Hütte war leider nur eine Scheune. Doch ein Biker, der uns wenig später entgegenkam, bestätigte die Information der Wandersleute. Wir kämpften uns weiter.

Und endlich – die ersehnte Hütte kam unvermittelt in Sicht.

Es handelte sich um die die herrlich gelegene „Demmelhütten“. Außer uns war noch eine Seniorenwandergruppe bei Hüttenwirt Josef eingekehrt. Oder sollte ich besser schreiben eingefallen? Diese Gruppe fiel vor allem durch ein penetrantes Verhalten, dem hohen Alkoholkonsum geschuldet, auf. Wir wussten jetzt nicht, ob wir das lustig oder peinlich finden sollten. Es war auf alle Fälle nervig. Ich sag nur: Alexa, spiel Andreas Gabalier…

Wir fanden zum Glück ein Platz auf der Terrasse um die Ecke. Josef und seine hausgemachten Schnitzel kombiniert mit der fantastischen Aussicht versöhnten uns jedoch schnell.

So gestärkt gingen wir nun den zweiten Teil der Etappe an. Wir hatten zwar das Gros der Höhenmeter, aber erst die Hälfte der Strecke auf unserem Konto.

Begleitet von dummen Kommentaren der vollgesoffenen Wander-Oldies fuhren wir weiter. Eines ist aber sicher: Diese Rast werden wir sicherlich nie vergessen!!!

Schlagartig wurde es wieder still und einsam um uns herum. Das tat gut. Auf einem wunderschönen Panoramaweg fuhren wir oberhalb Kelchsau wieder zurück in Richtung Brixental.

Nur noch ein paar Wellen mussten überwunden werden und eine kurze Schiebepassage, die als Überleitung von einem auf einen anderen Forstweg diente, brachte uns nun auch nicht mehr aus der Ruhe.

Schließlich rollten wir entlang der Windauer Ache nach Westendorf. Kurz vor dem Etappenziel gönnten wir uns noch ein leckeres Eis.

Nochmals mussten wir kurz in die Pedale treten. Das letzte Stück nach Brixen im Thale war aber nur noch ein Klacks.

Erschöpft aber glücklich checkten wir im Hotel Restaurant Loipenstub’n ein.

Wir freuten uns auf ein gediegenes Abendessen und einen ruhigen Abend. Leider erfuhren wir, das just heute der bestens besuchte Grillabend mit Buffet und Livemusik stattfand… Da wir zum auswärts essen zu müde waren, quetschten wir uns halt an den letzten freien Mini-Tisch. So viel Trubel – irgendwie auch seltsam und ungewohnt in dieser Zeit.
Obwohl das Essen toll war und im Hotel die 2G-Regel galt, fühlten wir uns nicht so richtig wohl und wir zogen uns schnell in unser ruhiges Zimmer zurück.

Das war die zweite Etappe und wir erholten uns für die kommende dritte.

Keep on biking!