„Sturm“ auf die Ronneburg

Meine bisher schönste Tour des Jahres führte mich vergangenen Freitag auf die Ronneburg. Sturm in Anführungszeichen, weil ich es eher gemütlich angehen ließ. GA1 – dafür aber nur mit Wasser und nix zu essen. Das ist auch irgendwie anstrengend. 😉

Auf der Ronneburg war ich das letzte Mal vor gut 20 Jahren (während meiner damaligen Grufti-Phase) im Rahmen eines Mittelalterfestes. Und das auch ohne Fahrrad.
Ein Strava-Contact brachte mich mit seiner Tour auf die Idee, der Burg mal wieder einen Besuch abzustatten. Da mein Sohn ein großer Ritter-Fan ist, wollte ich auch gleich abchecken, ob sich ein Familienausflug dorthin lohnen würde.
Ich bearbeitete den Track geringfügig für meine Zweck und machte so eine schöne 100-Kilometer-Tour mit wenig Höhenmetern daraus. Das Wetter war perfekt – aber noch viel perfekter war die Strecke. Ich war fast nur auf verkehrsarmen Nebenstraßen oder gut asphaltierten Wirtschaftswegen unterwegs. Und bei großen Straßen lief fast immer ein guter Fahrradweg nebenher – Hessen halt. 😉

Hier ein paar Impressionen:

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Das war wieder ein schöner Tag auf dem Rad. Ach ja, für einen Ausflug mit den Kindern ist die Burg auch bestens geeignet. Da werden wir den alten Gemäuern wohl bald einen Besuch abstatten. 🙂

Keep on biking!

Gran Fondo 130

Ich liebe den Odenwald! Dieses Jahr hatte ich noch gar nicht so viel Gelegenheit, tiefer in diese Region vorzudringen. Die bisherigen eher frischen Temperaturen hielten mich davon ab. Vier Stunden und länger im Kühlschrank – das ist nichts für mich. Ich komme da nicht so richtig auf Touren, was sich am Schnitt bemerkbar macht. Und da ich unter der Woche bestimmte Zeitfenster habe, war mir das bisher alles zu lang. Aber heute bot sich die Chance – wobei, frisch war es auch. Als ich morgens aus dem Fenster sah, war alles mit Raureif  bedeckt. Brrrr.

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Der Start lag in Altenbuch und ich hatte mir in Gedanken eine schöne Strecke zurechtgebastelt, auf der ich einige Highlights und Lieblingsstrecken unter die schmalen Reifen nehmen wollte.
Flach rollte ich bis Miltenberg. Da war der Wind noch auf meiner Seite und ich kam zügig voran. Weiter nach Amorbach konnte ich meine Durchschnittsgeschwindigkeit halten, doch bereits am Anstieg nach Mudau ging die Geschwindigkeit nach unten. An die Leistung, die ich zur selben Zeit im letzten Jahr erbrachte, kam ich heute bei weitem nicht dran. Überhaupt bin ich in diesem Jahr langsamer unterwegs. Habe ich das schon einmal erwähnt? Keine Ahnung, woran das liegt – ich schiebe es mal auf die Kälte und den Wind, der in diesem Jahr nicht auf meiner Seite zu sein scheint…

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So fehlten mir auf dem Segment 3 km/h und fast 3 Minuten zu meiner Bestzeit. Egal – Spaß hat es trotzdem gemacht. 🙂

Ich kurbelte weiter und stattete dem höchsten Berg im Odenwald – dem Katzenbuckel – einen Besuch ab.

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Das heißt, den Gipfel sparte ich mir. In Waldkatzenbach bog ich in Richtung Gaimühle ab. Das ist nicht gerade meine Lieblingsabfahrt, wobei man doch immer wieder einen schönen Blick auf die umliegenden Gipfel hat.

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Unten angekommen begann auch gleich der zweite lange Anstieg des Tages hinauf zur Limesstraße. Leider änderte sich nun auch grundlegend meine Fahrtrichtung und ab jetzt bremste mich der frische Nordostwind. Auf der Höhe angekommen konnte ich den folgenden Part nicht so richtig genießen. Das Sträßchen nach Hesselbach gehört zwar zu meinen absoluten Favoriten, ebenso die Straße von Hesselbach nach Würzberg, aber heute musste ich schwer kämpfen. Mich beschlich das ungute Gefühl, dass ich mich bei der Streckenplanung übernommen hatte. Der Zacken zum Katzenbuckel baute ich erst unterwegs ein…
Jede noch so kleine Welle tat weh und bremste mich. Da war sie wieder – die Panik es nicht rechtzeitig zu schaffen. Wie sollte ich weiter fahren? Wieder runter nach Amorbach und flach zurück? Bis Vielbrunn? Runter nach Laudenbach? Oder doch über Haingrund, Seckmauern und Wörth? Das schien mir die beste Variante zu sein. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich den Abzweig nach Haingrund. Und hier war auch klar: Die Zeit wird reichen. Puh.

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Im Maintal konnte ich endlich durchatmen und wieder etwas an Fahrt aufnehmen. Wobei mir hier natürlich auch der vermaledeite Wind einen Strich durch die Rechnung machte. Auf dem kürzesten Weg fuhr ich nun nach Hause.

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Die Zeit reichte noch für einen Recovery-Shake, 10 Minuten Regeneration, eine Dusche inkl. Beinrasur und eine Portion Morgenstund‘ mit einer Banane. Pünktlich um 16 Uhr stand ich im Studio. Ich liebe es einfach, wenn ein Plan aufgeht. 🙂

Keep on biking!

Grau sind alle meine Tage

Nein, ich leide nicht unter einer Depression! Wobei mir diese Wetterlage schon sehr auf das Gemüt drückt. HOCHNEBEL – mein persönliches Unwort des Jahres 2014. Und 2015 geht schon wieder so los. Hochnebel ist im Moment die vorherrschende Wetterlage in unserer Region. Hieß das früher nicht einfach „bedeckter Himmel“? Ein Vorteil hat diese Witterung allerdings: Es bleibt meist trocken. Ich nutzte also den grauen aber trockenen Tag für meinen zweiten 100er in diesem Jahr. Im Januar sammelte ich bei der ersten Ausgabe bei Kaiserwetter eifrig Höhenmeter mit meinem Schönwetter-Rad, heute kämpfte ich mich Main auf- und abwärts. Miltenberg war der Wendepunkt. Damit ich auf die 100 Kilometer kam, baute ich noch ein paar Schlenker ein.

Einen Lichtblick gab es an diesem trüben Tag aber doch (mal vom Gelingen des Vorhabens abgesehen): Zuhause erwartete mich ein Paket aus Teltow. 🙂

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Etwas über ein Jahr hielt die letzte Flasche. Das bedeutet ca. 12.000 Kilometer aufgeteilt auf 3 Räder. Ein sehr guter Wert – gut für mich, nicht so gut für die Firma Dry Fluid. 😉 Der Gleitstoff ist einfach zu sparsam…

Meine Ketten werden jetzt wieder mindestens ein Jahr gleiten und gleiten und gleiten und….

Keep on biking!

Die Angst fuhr mit

Unvernünftig, unvernünftig, unvernünftig – dieser Gedanke begleitete mich auf der heutigen Trainingsrunde. Diese wurde eine der langsamsten meiner Rennradkarriere. Eigentlich wollte ich nur noch ein paar lockere Höhenmeter machen, ohne Ambitionen. Für „flach“ war es mir zu windig und für schnell war ich von den vorangegangenen Einheiten zu müde. Aber noch ein weiterer Grund bremste mich mehr, als mir lieb war. Schon bei der Auffahrt zum Engländer schoss es mir durch den Kopf: Das ist keine gute Idee! Je höher ich kam, desto mehr Schnee lag. Aber die Straße war leider nicht trocken, und an manchen Stellen funkelte es verdächtig. Ich beschloss, nicht den selben Weg zurückzufahren, sondern über Vormwald und den Kahlgrund mein Glück zu versuchen. Das Gefälle auf der Strecke ist nicht so steil und die Straße verläuft in Südlage – da sollte die Gefahr von Glatteis nicht ganz so groß sein. Aber zunächst erreichte ich das „Skigebiet“ am Engländer und machte ein paar Fotos, um das herreliche Wetter und den Spessart-Winter festzuhalten. Dann begann ich mit der Abfahrt. Mein Plan ging leider nicht auf – die Straße war pitschepatsche nass und ich hatte panische Angst vor einer Eisplatte. Bald schmerzten meine verkrampften Hände vom Angst-Bremsen. Dazu kam Spritzwasser von unten. Super Idee, dachte ich mir. So konnte ich die Abfahrt leider nicht genießen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich verkrampft und ausgekühlt in Sommerkahl an. Endlich ging es bergauf, da wurde mir schnell wieder warm. Nun waren die Straßenverhältnisse wieder unproblematisch und ich sah zu, dass ich schnell heim unter die Dusche kam. Trotz meiner stellenweisen Angst als Begleiter überwogen die positiven Gefühle und die Freude über den herrlichen  Wintertag. Allerdings stelle ich fest: Es ist einfach noch kein richtiges Rennrad-Wetter. 😉

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Keep on biking!