Die Hauchenberg- und Stoffelberg-Tour

Das Allgäu ist ja unter anderem bekannt für den ausgezeichneten Käse, der hier produziert wird. Übrigens gibt es ganz besonders leckeren Käse in der kleinen Bergkäserei Diepolz. Wir nahmen hier an einer Führung durch die Käserei teil. Nach der Führung deckten wir uns ordentlich mit Käse ein, den wir während der Führung verkosten durften. Wer also in der Ecke ist, sollte hier mal vorbeischauen. Eventuell verknüpft man das mit einem Besuch des Bergbauernmuseum in Diepolz. Es liegt direkt neben der Käserei und ist besonders – aber nicht nur – für Kinder interessant.

Aber was hat das eigentlich mit dieser Mountainbike Tour zu tun?

Nun, zum einen liegen Museum und Käserei am Fuße des Hauchenbergs. Zum anderen wird einem bei der Tour nachhaltig verdeutlicht, woher der Käse eigentlich kommt…

Nach unserer Wanderung auf das Hahnenköpfle fand sich noch die Zeit für eine kurze Tour für mich. Schon lange wollte ich das Gebiet direkt am Ferienhof mit dem Mountainbike erkunden. Direkt oberhalb liegt der Höhenzug des Hauchenberg und der Gipfel des Stoffelberg. Ich zog mich also schnell um und sprang auf das MTB.

Auf der Karte hatte ich mir vorher eine ungefähre Runde überlegt. Ich fuhr ohne GPS-Track. Den Kartenausschnitt hatte ich aber mit dem Smartphone fotografiert und konnte mich so unterwegs immer wieder orientieren. Mein erstes Ziel war der Gipfel des Hauchenberg und der sich dort befindende Aussichtsturm „Alpkönigblick“.

Das Abendlicht zauberte die Perfekte Stimmung für so eine Tour.

Ich folgte dem 5er Weg und bezwang den Berg sozusagen von hinten. Schon auf dem Hinweg machte sich eine Besonderheit des Allgäus bemerkbar: Weidergatter! Wie schon weiter oben erwähnt wird im Allgäu leckerer Käse produziert. Aber dafür braucht es Kühe – viele Kühe. Und die sind im Sommer auf den Weiden. Es gibt wohl keine Wiese, die nicht als Weide genutzt wird. Der Allgäuer umzäunt seine Weide gerne mit Stacheldraht, was aus Sicht der Bauern auch durchaus Sinn macht. Für Biker ist das aber die „Hölle“. Man kann eigentlich keinen Kilometer abseits von Straßen fahren (egal ob Trail, Singeltrail oder Forstweg) ohne nicht mindestens auf ein Weidegatter zu stoßen. Die Durchlässe sind für Wanderer optimiert, nicht für Radfahrer. Und so bleibt einem nichts anderes übrig, als das Rad über das Gatter oder den Stacheldraht zu heben. Flow geht anders. Biken ist im Allgäu ein Ganzkörper-Workout! 😉

Dafür ist es dort schön – das entschädigt für die Strapazen.

Ein paar nette Trails fand ich auf der Tour auch. Nur der Flow fehlte halt. Auf dem obigen Foto wäre übrigens der Turm zu sehen, wenn da nicht die Tanne im Vordergrund wäre.

Ich erklomm den 20 Meter hohen Turm und genoss die Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen – ein Traum.

Allmählich wurde es spät, und ich sparte mir den Trail über den Bergrücken. Ich hatte keine Lust auf eine Schiebe- und Hebeorgie. Ich wollte ja noch auf den Stoffelberg. Und so fuhr ich ein Stück zurück und querte den Bergrücken etwas unterhalb.

Unverhofft fuhr ich hier noch einen netten Trail. Für den Stoffelberg blieb dann nicht mehr viel Zeit, so dass ich den Gipfel ausließ und nur auf dem Stoffelbergweg unterwegs war.

Die Südseite des Berges gehört zum Grund des Ferienhofes, auf dem wir „urlaubten“. Auch hier gab es einige Weidezäune zu überqueren. Davon abgesehen war der Weg aber echt ganz nett.

Rechtzeitig zum Abendbrot und vor der Dunkelheit war ich zurück.

Fazit zur ersten Tour:

Das Allgäu ist perfekt zum Rennradfahren. Zum Mountainbiken ist es nicht ganz so toll wegen der vielen Weiden. Das wusste ich aber bereits von dem Allgäucross, den ich vor ein paar Wochen unweit von hier startete. Wenn man weiß auf was man sich einlässt, kann man aber dennoch schöne Touren fahren. Übrigens verlaufen die sogenannten, offiziellen, Mountainbiketouren in der Region auf verkehrsarmen Nebenstraßen. Die wissen schon warum… 😉

Keep on Biking!