Ab nach Hause – Tag 4

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22.08.2023

Die Freude darüber, heute nach Hause zu kommen und meine Lieben wieder zu sehen, war groß.

Trotz der hohen Temperatur in meinem Zimmer und der Lage an einer viel befahrenen Straße hatte ich über Nacht ganz gut regeneriert. Ein üppiges Frühstück lieferte die nötige Energie für die letzte Etappe. Diese war nun keine große Sache mehr. Ungefähr 70 Kilometer und etwas über 500 Höhenmeter schreckten mich nicht. Zumal ich die letzten 60 Kilometer gut kannte und das Höhenprofil ab Kilometer zehn zunächst lange bergab verlief und dann weitgehendst flach.

Die ersten Kilometer waren jedoch nicht unanstrengend und es war schon wieder ziemlich warm. Ich war froh über jede schattige Passage.

Zum Fotografieren hatte ich heute kaum noch Muse. Ich wollte einfach möglichst schnell durchkommen.

Endlich fiel mein erleichterter Blick auf Mudau. Dort startete der Smart Pfad. Dieser geniale Weg führt abseits der Straße top asphaltiert von Amorbach nach Mudau – bzw. umgekehrt.

Letztes Jahr hatte ich das Vergnügen, diesen tollen Weg mit Diane auf unserer ersten Etappe bergan von Amorbach nach Mudau zu fahren – und er machte da schon Spaß.
Heute rollte ich entgegengesetzt durch das schöne Tal.

In Amorbach angekommen knipste ich dann die letzten Bilder.

Jetzt hieß es nur noch: Durchbeißen!

Die letzten flachen 50 Kilometer kannte ich in- und auswendig. Aber wie hätte es auch anders sein können? Es herrschte ein ordentlicher Gegenwind, der mir den finalen Abschnitt nochmals ganz schön erschwerte.

Nach nicht ganz 4 Stunden hatte ich es geschafft! Ich war endlich zu Hause. Yeah!

Mein Fazit zu der Tour: Kann man machen, aber ich brauch es kein zweites Mal! Denn nächstes Jahr werden wir erneut nach Nauders fahren und ich wurde schon gefragt, ob ich da wieder heimradeln will…
Spaß hat es aber irgendwie dennoch gemacht. Und das Gefühl, solche Strapazen bewältigt zu haben, ist sowieso unbezahlbar!
Was gibt es sonst noch zu erwähnen? Die Routenplanung mit Komoot funktionierte wie gewohnt einwandfrei. Für ein schnelles, aber trotzdem verkehrsarmes Vorankommen wählte ich bei der Planung als Sportart „Fahrrad“. Es gab glücklicherweise keine Pannen, das leichte, wenige Gepäck war ausreichend und ich habe nichts vermisst.
Die robuste „Urlaubs-Enduro-Bereifung“ war nicht optimal, ich hatte mir oft meine leichter laufende „Race-Bereifung“ gewünscht. Überhaupt wäre mein Gravelrad die bessere Wahl gewesen, aber das hatte ich im Urlaub nicht dabei.

Apropos Gravelrad:

Ein Highlight sollte es dieses Jahr noch geben: Die obligatorische 4-Tagestour mit meiner lieben Frau Diane. Darauf freute ich mich schon wahnsinnig und hoffte, mich möglichst schnell zu erholen.

Keep on Biking!

Ab nach Hause – Tag 3

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21.08.2023

Ich glaube, ich kann mit Recht behaupten, dass das mein härtester Radtag ever war…
Woran es genau lag? Ich kann es gar nicht sagen. Dritter Hitzetag in Folge? Zu wenig gegessen und/oder getrunken? Das Höhenprofil? Der gnadenlose Nordwind? Einfach k.o.?

Am Morgen fühlte ich mich jedenfalls noch fit und ausgeruht und hatte ein tolles Frühstück im Hotel. Die Strecke war kürzer als die zwei vorherigen, jedoch warteten ordentlich Höhenmeter auf mich.

Die Landschaft war jedenfalls netter und abwechslungsreicher als am vorherigen Tag. Weitgehendst war ich auf kleinen und verkehrsarmen Nebensträßchen unterwegs. Allerdings war die Gegend dünn besiedelt, und in den wenigen Dörfern, die ich durchquerte, gab es noch nicht einmal Tankstellen.

Der Beste Abschnitt war der nach der „Straßensperrung“.

Hier war ich wirklich mutterseelenallein auf der Straße. Ich pokerte und fuhr weiter. Tatsächlich kam nur eine kleinere Baustelle, die den Abschnitt für Autos unpassierbar machte, für mich aber kein Problem war. Der Arbeitstrupp winkte mich freundlich durch.
Und das war gut so, denn sonst hätte ich einen weiten Umweg radeln müssen.

Endlich näherte ich mich Schwäbisch Hall. Hier hatte ich die Möglichkeit, mich zu verpflegen.

Auch heute hätte ich wieder von den Tieren lernen können… 😉

Schwäbisch Hall gefiel mir sehr gut, und ich bedauerte, dass ich nicht mehr Zeit hatte.

Irgendwann möchte ich hier noch einmal her.

An einer Tankstelle füllte ich meine Flaschen auf. Leider gab es dort kein „Bistro“ und ich zwängte ein paar Riegel und den schlechtesten Espresso meines Lebens in mich rein.
Danach wartete der Endgegner – die „Gottwollshäuser Steige“. Dieser kurze, aber sehr steile Anstieg, den ich ja unbedingt im Sattel bezwingen musste, zog mir alle Körner…
Danach bekam ich Kopfschmerzen.

Grausames Spiel des Schicksals: Natürlich handelte es sich hier nicht um das Goldbach bei uns zu Hause…

Der Rest ist schnell erzählt. Ich kämpfte mich irgendwie bis zu meinem Etappenziel durch. Dabei dachte ich mir immer wieder: „Weit ist es ja jetzt nicht mehr.“

Allerdings folgten nun 20 knüppelharte Kilometer in der Jagst – Kocher – Region. Runter ins Flusstal, rauf aus dem Flusstal. Repeat. Tatsächlich musste ich zwei Anstiege schieben. Ich war komplett durch. Bemühungen, irgendwo noch einmal einzukehren, verliefen im Sande. Zum Glück konnte ich meine Flaschen an einem eigentlich geschlossenen Gasthof auffüllen.

Ein Supermarkt in Adelsheim 20 Kilometer vor Buchen war dann meine Rettung. Ich kehrte im Café ein und plünderte die Kuchentheke. Der Markt war zudem klimatisiert und ich kühlte meine Körperkerntemperatur um 4 Grad herunter.
Ich telefonierte mir meiner Frau und sie bot mir gleich an, mich abzuholen. Ich muss sehr verzweifelt geklungen haben.

Schlussendlich erreichte ich Buchen – mein Etappenziel. Das Hotel „Reichsadler“ war schnell gefunden. Leider lag mein Zimmer südlich ausgerichtet und die Raumtemperatur hatte sich der Außentemperatur angepasst. Das hatte aber auch sein Gutes: Die im Waschbecken von der Salzkruste befreiten Radklamotten trockneten in Windeseile.

Das Abendessen, Burger ohne Brötchen, war aber sehr lecker und der laue Abend auf der Terrasse des Restaurants sehr erholsam. Übrigens wurden meine Befürchtungen – resultierend aus dem eigentümlichen Namens des Hotels, nicht erfüllt. Es waren keineswegs nur AFD-Anhänger dort. 😉

Früh ging ich zu Bett und versuchte möglichst gut zu regenerieren. Morgen würde ich endlich zu Hause ankommen und die letzte Etappe war auch nicht allzu lang. Ich war guter Dinge es zu schaffen.

Keep on Biking!