[Gastbeitrag] Michal Kwiatkowski gewinnt Straßenrennen der Rad-WM

Im spanischen Ponferrada war am Wochenende von schönem Wetter nicht viel zu spüren. Als die Radprofis in die letzten Stunden des Straßenrennens der derzeitigen Radsport WM gingen, wurden sie immer wieder von Regenfällen überrascht, die die Bedingungen von Minute zu Minute schwieriger werden ließen. Nur einer ließ sich von den widrigen Zuständen des Wetters und der Straße nicht ablenken. Die Rede ist vom polnischen Fahrer Michal Kwiatkowski. Etwa sechs Kilometer vor dem Ziel attackierte er und setzte sich damit von der Hauptgruppe ab. Keiner der anderen Fahrer konnte die Energie aufbringen, ihn noch einmal zu überholen und so entschied Kwiatkowski als erster Pole überhaupt das Straßenrennen der Rad-WM für sich.

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Bild: https://www.flickr.com/photos/flowizm/8755465237/

Schlechte Bedingungen für Degenkolb nach Krankheit

Mit von der Partie war auch der Deutsche John Degenkolb, der zuvor bei Live Wettenals gar kein schlechter Kandidat für die ersten Plätze gehandelt worden war. Schließlich hatte der Deutsche schon bei vorherigen Rennen sein Können bewiesen. Ein Krankenhausaufenthalt aufgrund einer Infektion in der Leistengegend hatte ihn allerdings kurz vor der WM etwas aus der Bahn geworfen. Zwar verkündete er eine Woche vor dem Rennen seine Teilnahme, mehr Informationen darüber hier, und zeigte sich äußerst zuversichtlich, doch am Ende reichte es im Regen von Ponferrada nur für den neunten Platz. Zuvor hatte der zuständige Teamarzt noch einmal Degenkolbs Blutwerte in einem Krankenhaus vor Ort überprüfen lassen und befunden, dass dieser ohne Probleme starten könne.

Keine Goldmedaille im Straßenrennen für Deutschland seit 1966

Mittlerweile ist es 48 Jahre her, dass ein Deutscher das WM-Straßenrennen für sich entscheiden konnte, nämlich Rudi Altig beim Rennen 1966 auf dem Nürburgring. 2011 stand wenigstens mit Andre Greipel wieder einmal ein Deutscher auf dem Siegertreppchen, als dieser in Kopenhagen Dritter wurde. Wenn man Degenkolbs Leistung in der bisherigen Saison betrachtet hat, dann hätte man fast davon ausgehen können, dass er es schaffen würde, den langjährigen Fluch über dem BDR (Bund Deutscher Radfahrer) endlich zu brechen und den Titel nach Hause zu holen. Schließlich hatte er zum Beispiel bei der diesjährigen Vuelta große Erfolge feiern können. Vielleicht war also wirklich seine Krankheit schuld daran, dass es in Ponferrada nicht ganz so gut gelaufen ist.

Positive Rad-WM Bilanz für BDR

Michal Kwiatkowski hat den Sieg des Straßenrennens in jedem Fall verdient. Nach 254 Kilometern und knapp sechseinhalb Stunden noch einmal aus der Gruppe auszubrechen und die Kraft aufzubringen, sich von allen anderen abzusetzen, das muss ihm erst einmal jemand nachmachen. Silber und Bronze gewannen der Australier Simon Gerrans und der Spanier Alejandro Valverde, die nur einen knappen Rückstand auf den jungen Polen hatten, als sie letztendlich ins Ziel rollten. Die Radsport Weltmeisterschaft in Spanien wird das letzte große Event dieser Saison sein. Insgesamt konnten die Deutschen hierbei eine positive Bilanz ziehen, denn schließlich waren bei den Rennen drei Gold- und zwei Silbermedaillen für die Fahrer mit dabei. Es ist also eine Verbesserung zu den Vorjahren zu erkennen und diese lässt ein wenig Hoffnung aufkommen, was die Entwicklung der deutschen Radfahrer in den kommenden Jahren angeht. Dann wird vielleicht auch die lange Wartezeit nach Altigs Sieg von ’66 endlich unterbrochen.

Sturm auf den Kreuzberg

Ich  hänge beim Bloggen immer noch hinter her. Hier nun der Bericht zu meiner Tour auf den Kreuzberg und zurück am 08.08.2014.

Der Alpencross war erfolgreich abgeschlossen und alle Rennradveranstaltungen hatte ich hinter mich gebracht. Aber irgendwie fehlte mir noch ein weiteres Highlight mit dem Rennrad für dieses Jahr – eine richtig lange Tour. Am 08.08. hatte ich Zeit und das Wetter sollte auch mitspielen – also nix wie los! 🙂

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Früh war ich auf den Beinen. Um 6.30 Uhr trat ich bereits in die Pedale – die Bedingungen waren ideal. Ich freute mich auf einen tollen Tag auf dem Rad. Leider fand sich kein Mitfahrer, aber so ist das halt, wenn man an einem Wochentag fährt. Das störte mich aber nicht weiter, inzwischen kann ganz gut viele Stunden mit mir alleine verbringen. 😉

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Zunächst führte mich der Weg über mir bekannte Straßen bis ins Flörsbachtal, ab da begann das Unbekannte. Die Streckenführung orientierte sich an der Tour eines Strava-Bekannten. Nur fuhr ich die Runde in entgegengesetzter Richtung.

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Über viele kleine, wenig befahrene Straßen gelangte ich in die Rhön. Es lief sehr gut, der Schnitt war ordentlich. Ab Bad Brückenau wurden die Straßen breiter, aber der Verkehr hielt sich immer noch in Grenzen.

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Das letzte Stück hinauf zum Kloster hatte ich nicht so steil in Erinnerung, aber schließlich stand ich nach gut 107 Kilometern im Klosterhof. Das war ungefähr die Hälfte der Strecke.

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Viel Zeit hatte ich nicht, es warteten ja noch einige Kilometer auf mich. Ein alkoholfreies Weizen und eine Brezel gönnte ich mir dann aber doch in der Klosterwirtschaft. Schnell noch die Trinkflaschen aufgefüllt und weiter ging es.

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Den Rückweg fand ich, abgesehen von der Abfahrt vom Kreuzberg, landschaftlich nicht mehr ganz so schön. Ich muss allerdings gestehen, dass mir nun auch etwas die Muße dafür fehlte. Strecke machen war jetzt angesagt. In Gemünden füllte ich ein weiteres Mal die Trinkflaschen und in Lohr mussten mich Eis und Koffein am Leben halten und für den Endspurt stärken. 😉

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Früher als Gedacht war ich wieder zu Hause und legte zufrieden nach getaner Arbeit die Beine hoch.

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Das war ein gelungener Tag auf dem Rad und ein Ausflug in die Rhön lohnt sich eigentlich immer, wenn er auch noch so kurz ist. 😉

Keep on biking!