The Corona Diary – Biken in Zeiten von Corona – Der Urlaub im Karwendel – Bike 6

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10.08.2020

Nach der Wanderung auf dem Leitersteig blieb noch genug Zeit für eine weitere MTB-Tour. Schnell wechselte ich die Klamotten und schwang mich auf den Sattel.

Wieder musste ich die Fuhrt durch den Finzbach passieren, aber so langsam sank der Wasserpegel.

Den Altgraben ließ ich heute rechts liegen und fuhr gleich in das Finzbachtal. Dieses musste ich dann entlang, um mein eigentliches Ziel, den Gschwandtner-Trail, zu erreichen.

Das Abendlicht zauberte eine ganz besondere Stimmung in das einsame Tal. Für mich ist das die beste Zeit zum Biken.

Am Abzweig zum Rindberg traf ich drei andere Biker, die etwas unschlüssig in der Gegend herumstanden. Sie fragten mich nach dem kürzesten Weg nach Garmisch. Sie waren morgens dort mit Leihrädern gestartet. Ich wies ihnen den Weg. Sie müssten über die Esterbergalm, so wie ich. Ihre Hoffnung, dort etwas zu Essen und Trinken zu bekommen, musste ich ihnen leider nehmen. Es war zu spät und die Alm war sicher schon geschlossen. Kurzer Hand füllten sie die Trinkflaschen im Finzbach. Derweilen setzte ich meinen Weg fort. Es kamen jetzt gleich ein paar ordentlich steile Höhenmeter und ich bedauerte die drei Jungs – sie wirkten schon ganz schön fertig.

Aber schön war es hier oben! Ich genoss die Umgebung, wie man es tut, wenn man irgendwo zum ersten Mal ist.

An der Esterbergalm, die tatsächlich schon geschlossen war, bog ich nach links ab. Aus dem breiten Fahrweg wurde nun ein Singletrail.

Ich  musste kurz vom Rad, da der Trail zu steil zum fahren wurde. Mit so vielen Höhenmetern nach der Alm hatte ich eigentlich nicht mehr gerechnet. Aber egal, den höchsten Punkt hatte ich relativ schnell erreicht.

Auf dem Gschwandtner-Trail fuhr ich nun bergab. Allerdings muss ich zugeben, dass es auch einige Schiebepassagen bergab gab. Meine Fahrtechnik (und mein Hardtail) reichten nicht für den kompletten Downhill.

Am Gchwandtnerbauer war der Spaß vorbei und ich wechselte auf eine Schotterpiste.

Jetzt musste ich mich sputen, da ich schon relativ spät dran war. Ich hatte wieder einmal zu viele Fotostopps eingelegt… 😉

Am Geroldsee vorbei gelangte ich über den Barmsee zurück zur Ferienwohnung – gerade rechtzeitig zum Abendessen.

Keep on Biking!

The Corona Diary – Biken in Zeiten von Corona – Der Urlaub im Karwendel – Bike 4

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08.08.2020

Der heutige Tag war als Ruhetag angedacht. Wir fuhren über die Landesgrenze nach Österreich/Tirol. Genauer gesagt wollten wir nach Pertisau an den Achensee. Dort hatte ich als Kind ein paar Urlaube mit meinen Eltern verbracht. Für die Kinder wäre ein Bad in dem großen und imposanten See sicher ein tolles Erlebnis.

Allerdings staunten wir nicht schlecht, als wir uns dem Ziel näherten…

Corona – war da was? Zumindest hier merkte man nichts davon. Maskenpflicht? Fehlanzeige. Abstand halten? Fehlanzeige. Wie die Ölsardinen lagen Badegäste auf dem schmalen Grünstreifen zwischen der Straße nach Pertisau und dem Ufer des Sees. Einen Parkplatz zu finden war nicht einfach. Erst auf einem kostenpflichtigen Platz am anderen Ende des Ortes wurden wir fündig…
Ich bin ehrlich – wohl fühlten wir uns hier nicht. Aus dem „strengen“ Bayern kommend befremdete uns die laxe Umgangsweise mit dem Virus doch sehr…
Wir beschlossen, den Ausflug nicht unnötig auszudehnen. Kurz an den See, abkühlen und wieder zurück in das vermeintlich etwas sicherere Heimatland.
Aber zunächst hatten wir Hunger.
Im Gasthof Dorfwirt fanden wir, was wir suchten. Eine Wirtschaft mit Biergarten, nicht zu groß und nicht zu voll. Wie sich herausstellte, war auch das Essen sehr gut.

Nach dem Essen gingen wir weiter. Je mehr wir uns dem See näherten, desto voller wurden die Straßen. Menschen aus aller Herren Länder wuselten hier wild durcheinander – alle ohne Maske, alle ohne Abstand. Ich bekam schon Schweißausbrüche…
Der Abschuss kam dann aber am Strandbad von Pertisau. Dieses ist kostenlos und bietet einige Attraktionen wie die aufblasbare Seerutsche. Die Kinder waren sofort hellauf begeistert wollten unbedingt dahin.

Aber es war dermaßen voll dort, dass wir uns dagegen entschieden. Zum Glück sind unsere Beiden sehr vernünftig und verstanden unsere Vorbehalte gegenüber den Menschenmassen.

Ein paar Meter weiter fanden wir ein ruhiges Plätzchen mit Seezugang. Hier legten wir unseren Badestopp ein.

Das war auch gut und die Kinder behalten das Bad in dem riesigen See sicher in schöner Erinnerung.

Nach der Abkühlung fuhren wir wieder zurück an unseren Urlaubsort. Die Familie ging ein weiteres Mal an den Grubsee, mich zog es erneut auf das Rad. Nach dem ganzen Trubel am Mittag brauchte ich etwas Ruhe…

„Um den Hohen Kranzberg“ hieß meine heutige Runde und war wieder mit ungefähr zwei Stunden Fahrzeit eingeplant.

Durch Klais pedalierte ich in Richtung Schloss Elmau. Der Strecke war einfach – Schotter und Asphalt. Genau richtig um etwas Tempo zu bolzen.

Ich passierte das Kranzbach und überlegte kurz, ob wir den nächsten Urlaub nicht dort verbringen sollten… Diese Idee verwarf ich aber gleich wieder. Bei den Preisen wäre ein Wochenende dort schon fast teurer als unsere zwei Wochen in der Ferienwohnung… Aber toll ist es in dem Hotel sicherlich.

Als nächstes fuhr ich am Schloss Elmau vorbei – auch so eine exorbitant teure Unterkunft. Schön, aber nicht für uns.

Entlang des Ferchenbachs ging es weiter zum Ferchensee und Lautersee.

Auch heute war ich wieder relativ spät unterwegs und es war herrlich einsam. So entschied ich mich dann auch gegen die offizielle Radroute auf der Straße und wählte den etwas interessanteren Weg nach Mittenwald.

Am Ende warteten sogar noch ein paar S-Kurven auf mich, die gut zu fahren waren. Dieser Weg sollte jedoch nur zu Randzeiten befahren werden.

Über die berühmten Buckelwiesen gelangte ich zurück an den Ausgangsort. Das war nochmals ein landschaftlich sehr schöner Abschnitt mit einer tollen Aussicht auf das Karwendelmassiv.

Keep on Biking!

The Corona Diary – Biken in Zeiten von Corona – Der Urlaub im Karwendel – Bike 3

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07.08.2020

Nach der sehr tollen Wanderung am Vormittag folgte ein sehr tolle Biketour am Nachmittag. Im Netz hatte ich ein Video entdeckt, dass den Downhill auf dem Altgrabentrail zeigte. Dieser Trail lag sozusagen in unmittelbarer Nähe zu unserer Ferienresidenz. Er ließ sich hervorragend mit einem weiteren schönen Abschnitt durch das Finzbachtal kombinieren. Die Runde sollte in gut 2 Stunden machbar sein und war damit sozusagen „sozialkompatibel“.

Gut gelaunt und gespannt fuhr ich los. Zunächst musste ich wieder durch die Fuhrt am Finzbach.

Ich schaffte es ohne nasse Füße. Gleich dahinter begann der Anstieg in Richtung Wallgauer Alm. Gut 500 Höhenmeter am Stück wollten nun bezwungen werden. Ich wählte einen etwas kürzeren, dafür weniger gut zu fahrenden Weg gleich zu Beginn. Für das nächste Mal würde ich den „Normalweg“ in Richtung Finzalm nehmen.

Die restliche Auffahrt verlief relativ unspektakulär auf einem guten Schotterweg, der gegen Ende richtig steil wurde. Oben angelangt hätte ich noch einen Abstecher zur „Wallgauer Alm“ oder zur „Krüner Alm“ einlegen können. Sicher eine lohnende Alternative, da man nach der Wallgauer Alm einen weiteren Trail mitnehmen könnte. Aber dafür hatte ich nicht genug Zeit. Es wären so auch noch einmal 200 Höhenmeter on top gekommen.

Ich verschnaufte an der höchsten Stelle und begann dann mit der Abfahrt. Zunächst rollte ich auf Schotter in Richtung Krüner Alm bergab. Hier hatte ich eine herrliche Aussicht auf das Estergebirge und den Krottenkopf. Kurze Zeit später stand ich am Abzweig in den Altgraben.

Und dann begann der Trail! Ungelogen gehörte dieser Weg zu meinen bisherigen „Holytrails“. Nie schwerer als S0-S1 wand er sich entlang der Schlucht.

Dank der fortgeschrittenen Uhrzeit war ich völlig alleine unterwegs und konnte das Trail-Schmankerl in vollen Zügen genießen. Keinerlei Schwierigkeiten behinderten den Flow. Lediglich die vielen Fotostopps unterbrachen den Abfahrtspaß.

Vier Kilometer und 300 Tiefenmeter später stand ich mit einem fetten Grinsen am Ende des Altgrabentrails! Yeah – war das geil gewesen.

Und das zweite Highlight ließ nicht lange auf sich warten.

Durch das landschaftlich herrliche Finzbachtal pedalierte ich weiter. Zwar war die neu renovierte „Finzalm“ noch geschlossen, aber einkehren wollte ich ja eh nicht.

Das Tal erinnerte mich stark an Abschnitte des Val Mora. Ok – es war nicht ganz so hochalpin und auch nicht ganz so spektakulär, aber trotzdem sehr schön.

Ein Traum. Zwar fuhr ich das Tal bergauf, in der anderen Richtung hätte es sicher noch mehr Spaß gemacht, doch es gab nicht einen „Schiebemeter“. Und wieder genoss ich die absolute Ruhe und Abgeschiedenheit.

Auf dem Rückweg experimentierte ich dann ein wenig. Auf der Karte hatte ich einen Weg entdeckt, den ich noch ausprobieren wollte. Ich fuhr um den „Rindberg“ herum, um dann von oben an den Barmsee zurückzukehren.

Das war zwar ganz nett, aber die zusätzlichen Höhenmeter war es eigentlich nicht wert gewesen. Aber egal, ich verbuchte es als Training und außerdem hatte ich gerade zwei traumhafte Abschnitte hinter mir.

Beseelt kehrte ich zur Ferienwohnung zurück. An den See hatte ich es heute nicht mehr geschafft.

Was für ein herrlicher Tag – Karwendel leistet!

Keep on biking!