In der Zwickmühle und großes Unglück

In der Zwickmühle befinde ich mich weil ich wieder mit dem Laufen angefangen habe. Am Montag raffte ich mich auf und habe nach 3 Jahren Abstinenz die Laufschuhe geschnürt. Eigentlich wollte ich 20-30 Minuten locker mit Gehpausen laufen. Daraus wurde ein 1-stündiger Lauf über ca. 9 Kilometer. Und es hat richtig Spaß gemacht (von dem Muskelkater den ich bis heute hatte, reden wir besser nicht). Aber es ist halt so, dass die Zeit begrenzt ist und ich mich nur schwer zwischen Biken und Laufen entscheiden kann. Im Moment, gerade bei dem tollen Herbstwetter macht radeln halt noch ziemlich viel Spaß. Mal schauen, wie es weiter geht.

Aber vielleicht habe ich jetzt doch mehr Zeit zum Laufen. Und hier kommen wir zu dem großen Unglück. Heute wollte ich eigentlich die Strecke des 6h-Rennens in Heimbuchenthal, dem Stenger-Bike Waldsee Cup 2012, bei dem ich in einem 4er-Mixed-Team starten will, abfahren.
Bei dem obligatorischen kurzen Bikecheck fiel mir ein Kratzer am Hinterbau auf. Der Kratzer stellte sich leider als Riss heraus…

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Ein kurzer Besuch beim Zweirad Stenger in Hösbach bestätigte das Problem ein weiteres Mal. Der Hinterbau ist hinüber. Ich hoffe nun auf die Kulanz von Stevens und auf einen neuen Hinterbau, der hoffentlich zügig kommt, sonst ist nicht nur meine Teilnahme bei 6h-Rennen gefährdet sondern auch meine Teilnahme beim Vereinsausflug…

So, und vor lauter Frust geh ich jetzt laufen…

Keep on biking (oder running).

Spessart-Biker Tour

Nach der relativ aufwendigen Berichterstattung zu unserem Alpencross musste ich eine kleinere Blog-Pause einlegen. Aber jetzt geht es weiter. 😉
In der Zwischenzeit war ich sportlich nicht untätig, bin einige Mountainbike- und Rennradtouren gefahren und auch mit dem Kinderanhänger war ich unterwegs.
Heute war ich mal wieder als Guide für den Spessart-Biker e.V. tätig und wir fuhren eine schöne Runde auf den Aschaffenburger Trails – meinem Heimatrevier. Das war eine super Tour – alles hat perfekt gepasst. So muss das sein. 🙂

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Mehr Fotos im Spessart-Biker Album: *klick*

Fahrzeit: 02:53:54
Kilometer: 37,52 km
Durch. Geschw.: 12,95 km/h
Max. Geschw.: 46,80 km/h
Höhenmeter: 829 m
Rad: Stevens Glide ES

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Keep on biking!

Alpencross 2012 – die Albrechtroute – Epilog

Epilog

Zum Schluss möchte ich ein kurzes Resümee ziehen:
Es war eine geile Tour und eine super Erfahrung. Sicher, es war nicht unsere erste Mehrtagestour und auch nicht der erste Ausflug mit dem Bike ins Gebirge. Aber in dieser Konstellation und mit dieser Strecke war es einfach genial.

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Als Mountainbiker sollte man einmal die Alpen aus eigener Kraft mit dem Bike überquert haben. So ein Alpencross übt schon eine wahnsinnige Faszination aus. So viele Eindrücke, so viele Erlebnisse – es ist schwer, dass in Worten auszudrücken. Ich hoffe, es ist mir in den vorherigen Tagesberichten ein bisschen gelungen. Natürlich gibt es Leute, die extremere Routen fahren, aber für uns als 08/15-Biker war die Albrechtroute genau die richtige Strecke. Sie machte Lust auf mehr – so soll das sein.

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In den sog. „Bike-Bravos“ liest man des Öfteren, dass so eine Tour gemeinsam mit der Frau/Freundin zu einer Belastungsprobe für dieEhe/Beziehung werden kann. Das kann ich in unserem Fall überhaupt nicht bestätigen – ich hätte die Tour mit niemand anderem fahren mögen. Ich hoffe, dass wir noch viele gemeinsame Touren dieser Art absolvieren können – eine Idee für den nächsten Cross hätten wir schon… 😉

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Wir haben unsere Räder jedenfalls nicht im Gardasee versenkt und sind am Freitag nach Hause gefahren. Das war wohl die härteste Etappe – 11 Stunden im Auto mit Staus in und um München und Nürnberg. Aber eines lernt man unter anderem bei einem Alpencross: Gelassenheit.

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Mit dem Mondaufgang über dem Gardasee endet die Berichterstattung. Ich bedanke mich für die Klicks und das Lesen und hoffe, es hat Spass gemacht.

Hier geht es zum Fotoalbum mit allen Fotos: *klick*

Keep on biking!

Alpencross 2012 – die Albrechtroute – Tag 7

Tag 7 (Donnerstag, 02.08.2012): Madonna di Campiglio – Torbole

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Unfassbar – da war er – der letzte Tag. Heute würden wir an unserem Ziel ankommen. Bei dem Gedanken daran hatte ich gemischte Gefühle. Einerseits war ich froh, die Tour zu beenden und morgen die Beine hochlegen zu können (na ja, von der Autofahrt abgesehen), andererseits war die Zeit wie im Fluge vergangen und das Endes des Urlaubs und der genialen Tour stand unmittelbar bevor.
Wir gingen wieder früh zum Frühstück. Für das Ariston etwas zu früh, das Buffet wurde gerade aufgebaut. Es mangelte trotzdem an nichts. Ein letztes Mal hatten wir die Rucksäcke gepackt und die Vorbereitungen für den Tag getroffen. Nach unserem obligatorischen Startfoto verließen wir zügig Madonna di Campiglio.

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Kurz nach dem Ort versüßte uns ein feiner Trail den Start in die Etappe. Der Tag begann locker mit einigen Höhenmetern Abfahrt.

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Der Trail ging auch nach den Wasserfällen „Cascata di Mezza“ weiter. Allerdings mussten wir doch einige Meter schieben. Auf Schotter ging es weiter im Wald bergab, bis wir auf einer Lichtung angelangten.

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Ein tolles Brenta-Panorama bot sich uns. Kurz danach begann der Anstieg durch das Val d’Agola hinauf zum letzten Pass der Tour, dem Passo Bregn da l’Ors (1.836m). Bei der Auffahrt trafen wir ein weiteres, und letztes Mal auf der Tour auf Harald, Margit und Herbert.

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Wir rasteten gemeinsam kurz bei der Wasserstelle, fuhren zusammen am Lago d’Agola vorbei und trennten uns bei der Schiebepassage. Die drei waren schnell außer Sichtweite. 😉

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Die Schiebepassage hinauf zur Passhöhe war noch einmal ein richtigs „Geochse“ und Schwerstarbeit. Aber auch diesen letzten richtigen Pass bewältigten wir ohne größere Probleme. Nur ein Passschild konnten wir auf der Höhe nicht ausfindig machen. Wir schauten uns nur kurz um und setzten unseren Weg fort. Irgendwie wollten wir nun nur noch am Lago ankommen.

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Bis zum Passo del Gotro (1.848m) warteten noch ein paar Meter besten Flowtrails auf uns, den wir, nachdem wir eine Schulklasse hatten passieren lassen, absurften. Der Pass war keine Herausforderung mehr, wir kamen quasi von oben.

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Die letzten „trailigen“ Meter, ab dann wartete ein Sinkflug von nahezu 1.200 Höhenmetern auf uns. Erst auf Schotter, dann auf Asphalt. Yeah! Und dann wurde es heiß…

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Auf Straßen setzten wir unseren Weg nun fort. Eigentlich ging es tendenziell nur noch bergab. Wir erreichten das Sarca-Tal. Wir konnten den Gardasee fast schon riechen, was aber hauptsächlich an dem Gegenwind lag, der vom See her wehte. Ca. 35 Kilometer hatten wir noch zu fahren. Damit, dass wir hier die „haarigste“ Situation der Tour erleben würden, hatten wir nicht gerechnet.
Drei Tunnels lagen auf der Strecke, die alle auf einem Radweg zu umfahren gewesen wären – eigentlich. Doch leider waren die Umfahrungen alle gesperrt – und zwar gründlich mit Bauzäunen. Wir überlegten kurz, wie es weitergehen sollte. Die Entscheidung fiel mangels Alternative auf die Durchfahrt der Tunnels. Ich montierte an meinem Rucksack provisorisch die Stirnlampe und freute mich, sie nicht umsonst mitgeschleppt zu haben. Ich schaltete sie auf den Blinkmodus und los ging es. Die Tunnel waren ca. 2 Kilometer lang. Mit mulmigem Gefühl durchfuhren wir den Tunnel. Wahnsinn, was in so einem Tunnel für ein Geräuschpegel herrscht. Insbesondere dann, wenn ein LKW hindurch fährt. Der erste lag hinter uns. Kurz darauf kam der zweite. Auch hier war die Umfahrung gesperrt. Wir fuhren also durch. Ungefähr in der Mitte kam es dann zu der brenzligen Situation. Mit einem Wahnsinnsgetöse kam uns ein LKW entgegen. Diane fuhr vorne, ich hinten mit dem Blinklicht auf dem Rücken. Die Straße war leicht abschüssig und wir gaben Gas, um schnell durch zu kommen. Auf einmal scherte hinter dem LKW ein PKW aus und überholte den Lastwagen. Ich schrie meiner Frau zu, sie solle bremsen und aufpassen, was sie auch tat. Kurz vor ihr zog der PKW wieder nach links und fuhr auf seiner Spur weiter. Das war ganz schön knapp, denn die Straße war nicht allzu breit. Nach dem Tunnel mussten wir erst einmal kurz verschnaufen. Froh, das nichts passiert war fuhren wir weiter. Doch oh Graus, es kam ein dritter Tunnel. Natürlich war auch hier die Umfahrung gesperrt. Super. Doch diesmal ging alles glatt. Ein paar Serpentinen noch bergab, dann konnten wir auch endlich die vielbefahrene Straße verlassen und auf einen Radweg entlang der Sarca wechseln. Genau hier hatte ich den ersten, einzigen Platten auf der Tour. Bei 35°C wechselte ich den Schlauch am Vorderrad. Eine Ursache konnte ich nicht entdecken. Nicht mehr ganz 30 Kilometer waren noch zu fahren.

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Auf gut der Hälfte der restlichen Strecke kehrten wir laut Empfehlung von Herrn Albrecht in der Gelateria Maui in Dro ein – das beste Eis am Gardasee, so seine Aussage. Ob das stimmt – keine Ahnung. Es war aber wirklich saulecker! Gleich 4 Spachtel ließ ich mir in den Becher packen – die Auswahl fiel aber auch zu schwer. Das kam genau zur richtigen Zeit…

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Die lezten Kilometer lagen vor uns. Es war sehr heiß und der Weg zog sich. Wir fuhren durch kleine Ortschaften, durch Obstplantagen und Olivenhaine. Immer wieder lockte die Sarca zu einem Bad, aber wir spulten die letzten Kilometer ab. Diane zog das Tempo an, ich übernahm und sie fuhr im Windschatten mit. Wir wollten endlich ankommen.

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Wir fuhren um eine Kurve und plötzlich lag er vor uns – der Gardasee. Die Sarca mündete an dieser Stelle in den Lago und wir überquerten eine Brücke. Wir hatten es geschafft!

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Das obligatorische Finisher-Bild. Sieben Tage Alpencross lagen hinter uns. Die Tour war definitiv vorbei. Wir waren froh und traurig zugleich.

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Aus der Einsamkeit der Berge tauchten wir in den Trubel des Feriendomizils ein. Die Fahrt über die Strandpromenade war noch eine kleine Herausforderung… 😉
Auf Anhieb fand ich unser Hotel, welches wir vorher über Holidaycheck herausgesucht hatten. Wir checkten ein, stellten die Räder unter und gingen in ein Strandcafé.

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Mit Finisher-Bier und -Pizza feierten wir unsere erfolgreich beendete Tour und genossen den Blick auf den Gardasee. Im Anschluss begaben wir uns zu unserem Auto und holten die frischen Klamotten. Zurück im Hotel Benaco machten wir uns frisch und chillten ein wenig. Abends spazierten wir am See, gingen essen und kauften ein paar Mitbringsel ein.  Auch bei einer Gelateria fielen wir ein. Beim Mondaufgang am Strand sitzend ließen wir den Tag ausklingen.
In dieser Nacht schlief ich das erste Mal seit 7 Tagen wieder richtig gut… 🙂

Fazit zum siebten Tag:
Zum Schluss nochmals eine lange Etappe – aufgewertet durch ein paar schöne Trails und die tolle Landschaft am Anfang. Gegen Ende wurde es zäh – das Eis in Dro half weiter. Die Ankunft am Lago war überraschend und unspektakulär – und wunderschön. Das Benaco kann ich wärmstens weiter empfehlen – das Frühstück am nächsten Morgen war sensationell.

Fahrzeit: 05:09:22
Kilometer: 75,65 km
Durch. Geschw.: 14,67 km/h
Max. Geschw.: 58,08 km/h
Höhenmeter: 815 m
Rad: Stevens Glide ES

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Hier geht es zum Fotoalbum mit allen Fotos: *klick*

Keep on biking!