Frohes Neues – „Bayerwald 2“

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(Keine Ahnung, ob ich das hier angeben muss oder nicht.)

Rückblick 03.01.2020

Auch der zweite Tag geizte nicht mit Sonne. Es war nicht so kalt wie am Tag zuvor, dafür etwas windiger. Nach dem Frühstück brach der Rest der Familie erneut in Richtung Großer Arber auf, während ich über die Grenze in den Böhmer Wald wollte.

Zum Grenzübergang war es nicht weit und schon nach wenigen Kilometern „machte ich rüber“.

Es handelte sich um einen kleinen Wander-Übergang, und wären die Schilder nicht gewesen, hätte ich es kaum bemerkt, nun in einem anderen Land unterwegs zu sein.

Ich hatte mir mit Komoot eine Route zurecht gebastelt, die mich an der Talsperre Nýrsko vorbeiführen sollte. Das würde mein Highlight der Tour werden. Da schon bei der Planung klar wurde, dass es nicht viele Einkehrmöglichkeiten geben würde, hatte ich ausreichend Proviant dabei. Zunächst war ich fernab der Zivilisation im Wald unterwegs. Nur einmal überquerte ich eine größere Straße.

Ein verlassenes, zum Kauf angebotenes Hotel an der Straße zeugte von touristisch besseren Tagen.

Immerhin war ich auf offiziellen Wegen unterwegs, was ich zwischendurch etwas bezweifelte. Ich fand es teilweise etwas unheimlich in dem dichten, ursprünglichen Wald.

Es war wirklich sehr ruhig und sehr einsam. Mitten im Nirgendwo verließ ich den markierten Weg und folgte meinem Track. Die Route sollte mich über einen Berg führen, dafür aber ein paar Kilometer abkürzen. Zunächst pedalierte ich auf einem guten Forstweg unterhalb des Berges dahin. Aber an der Stelle, an der der Anstieg abzweigen sollte war kein Weg. Ich checkte das Navi. Auf der Karte war ein Weg eingezeichnet. Und die lila Linie zeigte unmissverständlich bergauf. Ich fuhr ein Stück zurück. Da war ein Weg, aber nicht der geplante. Ich entschloss mich, diesen zu nehmen und notfalls ein paar Höhenmeter quer durch den Wald zu schieben…

Ein weißes Kreuz markierte den Pfad – bis zu einem Hochsitz. Da endete die Markierung – und auch der Weg. Ok. Dumm gelaufen, aber zurück wollte ich nicht. Ich orientierte mich an dem GPS-Track. Der verlief ein paar hundert Meter links von mir einfach gerade bergauf. Also schob ich durch den Wald und versuchte wieder auf die Spur zu geraten.

Das war gar nicht so einfach. Ich befand mich auf einmal mitten in einem Windbruchgebiet. Kreuz und quer lagen die Bäume und ich kämpfte mich, immer den besten Weg suchend durch dieses Mikado, weiter bergauf. Erschwerend kam hinzu, dass der Wind weiter auffrischte und es knackte, krachte und knarzte verdächtig in den noch stehenden Baumwipfeln. Etwas panisch beschleunigte ich meinen Schritt. Wenn mir hier etwas passieren würde… Naja, die Wölfe und Bären würden sich sicherlich freuen. 😉

Endlich bekam ich wieder festen Boden, sprich einen Weg, unter die Füße. Gott, was war ich froh! Kurz wurde ich aus meiner Freude gerissen, als unmittelbar vor mir sieben kapitale Rothirsche krachend aus dem Unterholz preschten und den Weg überquerten. Mit beschleunigtem Herzschlag erreichte ich den höchsten Punkt des Berges – erst einmal verschnaufen. Aber es war kalt und außer Wald gab es nichts um mich herum. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, einen Trail für die Abfahrt zu suchen. Doch dann dachte ich mir – keine weiteren Experimente, ich hatte genug Nervenkitzel gehabt.

Nach einer längeren, unspektakulären Abfahrt stand ich endlich am Stausee. Auch dort hielt ich mich nicht länger auf. Die „Eskapade“ durch die Wildnis hatte mich viel Zeit gekostet und ich hatte noch gut die Hälfte des Weges vor mir.

Der Rückweg verlief dann ohne weitere Zwischenfälle meist auf einsamen Landstraßen. Allerdings war der Gegenwind echt fies. Dafür zauberte er bizarre Wolkenformationen an den Himmel.

An einer Kapelle legte ich noch einen kurzen Sightseeing-Stopp ein.


Kapelle des hl. Bernhard bzw. Bärenkapelle (Medvědí kaple) auf dem Kapellenberg bei Liščí, sie wurde durch Georg Kohlbeck aus Fuchsberg erbaut, der an der Stelle 1720 von einem Bären angegriffen wurde und das Tier nach einem schweren Kampf töten konnte. (Quelle: Wikipedia)

So langsam näherte ich mich wieder der Grenze. Erwähnenswerte Trails gab es auf der ganzen Tour nicht. Zumindest in dieser Region von Tschechien scheint es wenig Wander- bzw. Mountainbike-Tourismus zu geben.

Ein paar Trail-Meter fand ich dann doch noch. 😉

Vorbei an verlassenen Gebäuden gelangte ich zurück an den kleinen Grenzübergang. Der „Jägershoftrail“ kurz vor dem Ziel war der krönende Abschluss der Tour.

Und schon stand ich wieder an unserer Ferienwohnung. Das war nochmals eine abenteuerliche Tour gewesen. Zum Nachfahren allerdings nur bedingt zu empfehlen. Wobei – spannend war es ja… 😉

Am Abend ließen wir den Kurzurlaub im Wirtshaus Schindldacherl ausklingen.

Wir hatten viel erlebt in der kurzen Zeit. Auch die Wintersportler unserer Familie hatten auf dem Arber eine gute Zeit gehabt. Auch wenn dort wesentlich mehr Trubel geherrscht hatte, als bei meinen Touren. 😉

Keep on Biking!

Frohes Neues – „Bayerwald 1“

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Rückblick 02.01.2020

Und schon bin ich fast aktuell. Der Rest des Jahres verlief relativ ruhig. Gerade noch so hatte ich es geschafft, die 10.000 Jahreskilometer im Freien zu erreichen – das war mein Ziel. Das will ich nach Möglichkeit 2020 auch wieder hinbekommen, ansonsten habe ich keine großen sportlichen Ambitionen für das Jahr – ein paar schöne Touren mit der Familie und Freunden und vielleicht ein MTB-Marathon. Das würde mich reizen, aber ich muss abwarten, wie es mit dem „Fixateur interne“ weitergeht und wann der Termin für die Entfernung ist. Planmäßiger Zeitpunkt wäre nach neun Monaten postoperativ, also Mitte Juni. Das ist allerdings ein ungünstiger Zeitraum. Ich hoffe, es geht einen Monat früher. Wenn nicht, überlege ich, ob es nicht Sinn macht, bis Herbst zu warten. Dann wäre die Hauptsaison vorüber und eine sportliche Zwangspause nicht so tragisch. Aber das steht im Moment noch alles in den Sternen.

Aber zurück zum Biken. Das Christkind brachte uns überraschenderweise ein Geschenk in Form eines Kurzurlaubs im Bayerischen Wald. Start war der 01.01.2020. Das passte gut, da wir Silvester in Nürnberg bei Verwandten verbrachten. So mussten wir am 01. gerade noch etwas weiter fahren.
Geplant war das ganze als Skiurlaub, aber es gab keinen Schnee – in meinem Fall zum Glück. 😉
Diane und die Kinder nahmen Boards und Skier mit, zumindest auf dem Arber sollte ein bisschen Abfahrtssport möglich sein. Die Tallagen waren allerdings schneefrei. Deswegen nahm ich mein Bike mit.

Nach kurzer Fahrt checkten wir am Mittwochnachmittag in unserer Ferienwohnung ein. Unweit des kleinen Örtchens gibt es ein kleines Skigebiet am Hohenbogen bei Neukirchen b. Hl. Blut.
Leider lag dort nicht genug Schnee und die Wintersportler in unserer Familie fuhren am Donnerstag zum Arber. Aufgrund der für mich günstigen Schneelage war es mein Plan, den Hohenbogen mit dem Rad zu erobern.

Es war zwar frisch, aber sonnig und trocken. Mit der richtigen Ausrüstung ideale Bedingungen zum „Winterbiken“. Ich hatte mich für mein altes 26″-Fully entschieden, das ich inzwischen als Winter- und Schlechtwetter Mountainbike nutze.

Zuerst führte mich die geplante Route nach Neukirchen.

Direkt im Ort begann der Anstieg, vorbei am verwaisten Skihang, auf den Hohenbogen.

Ich hatte mir eine möglichst einfache, durchgängige Auffahrtsvariante herausgesucht. Ein kleines Stück musste ich jedoch auf einem wohl eher ungenutzten Waldweg bergan schieben. Doch im Großen und Ganzen war die Auffahrt sehr angenehm.

An der Diensthütte der Forstverwaltung wechselte ich auf die asphaltierte Straße, welche bis fast hinauf zum Gipfel führte.

Hier oben gab es eine herrliche Aussicht über den schneelosen Bayerischen Wald bis hinüber in den nahen Böhmerwald.

Im Berghaus Hohenbogen kehrte ich ein und wärmte mich bei einem Cappuccino und einem Stück Kuchen etwas auf. Ich war heute wohl der einzige Mountainbiker und zog verwunderte Blicke auf mich. Übrigens traf ich auch unterwegs keinen weiteren Biker.

Nach der Rast pedalierte ich weiter zu den beeindruckenden Nato-Türmen. Auf eine Besichtigung der Zeugnisse des „Kalten Krieges“ verzichtete ich aufgrund der frischen Temperaturen und der voranschreitenden Tageszeit. Zwar hatte ich eine rudimentäre Beleuchtung am Rad, wollte aber trotzdem nicht unbedingt in die Dunkelheit geraten.

Außerdem wartete nun der beste Teil der Tour auf mich – die Abfahrt zurück nach Neukirchen. Diese erfolgte teils auf tollen Singletrails, teils auf flotten Schotterpisten.

Abschnittweise war ich sogar froh, dass ich mit meinem Fully unterwegs war. Gerade  im oberen Teil waren die Trails durchaus etwas ruppigerer Natur, jedoch immer gut fahrbar.

Bei untergehender Sonne fuhr ich zurück zur Ferienwohnung und genoss dabei die feierliche Stimmung des schwindenden Tageslichts.

Die Auftakt-Tour war ein voller Erfolg gewesen und ich freute mich schon auf den nächsten Tag und die zweite Tour.

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Die vielleicht wichtigste Tour des Jahres 2019

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Rückblick 20.10.2019

Eine Woche nach dem Kurzurlaub, gerade als ich wieder mit dem Rennradfahren begonnen hatte, passierte der Unfall. Nach dem ersten Schock, der Operation und dem Krankenhausaufenthalt begann ich mit meinem eigenen Reha-Programm. Zunächst bin ich viel gelaufen. Alle Wege – zur Apotheke, zum Arzt, zur Physiotherapie, etc. – habe ich zu Fuß erledigt. Nach und nach begann ich dann mit leichten Athletik-Übungen und zaghaften Versuchen auf dem Ergometer. Die Kontrolluntersuchungen im Klinikum bestätigten einen positiven Genesungsverlauf. Auf Schmerzmittel konnte ich bereits  zwei Wochen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus verzichten. Die Behandlungen der Praxis Handgriff unterstützenden mich dabei.

Und bereits einen Monat nach der Operation saß ich schon wieder auf dem Rad – natürlich mit der nötigen Vorsicht. Zunächst begann ich mit kurzen Strecken im Ort, die ich bisher zu Fuß erledigt hatte. Langsam steigerte ich die Umfänge, als ich merkte, dass mir das Radeln nicht merklich schadete. Am Sonntag, den 20.10 war es dann soweit. Ich fühlte mich gut und es war ein schöner Herbsttag. Wir beschlossen, eine kleine Familientour mit Einkehr im Waldmichelbacher Hof zu fahren. Was war das schön, und ich war so happy, dass ich im Kreise meiner Lieben wieder Rad fahren konnte!

Ja, das war die vielleicht wichtigste Tour des Jahres 2019, wenn nicht sogar überhaupt. 🙂

Keep on Biking!

Kurzurlaub in Cortina – Der letzte Tag

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Rückblick 06.09.2019

Der Blick aus dem Fenster bestätigte leider die Wettervorhersage vom vorherigen Tag. Es regnete und zudem waren die Temperaturen in den niedrigen, einstelligen Bereich gefallen. Das bedeutete, dass es weiter oben sogar schneien könnte.

Eigentlich hatte ich für den letzten Tag nochmal eine schöne Tour geplant. Das Ziel wäre der Lago Fedara gewesen – ein landschaftlicher Traum. Aber bei diesen Bedingungen hätte diese Tour keinen Sinn gemacht.

So entschieden wir uns für eine Tour auf der Sellaronda – mit dem Auto…

Unterhalb des Pordoijoch kehrten wir ein und gönnten uns eine Portion Carbonara. Der Blick aus dem Albergo Ristoro Lezuo bestätigte uns in unserer Entscheidung. Das Wetter wurde nicht besser – dafür war die Pasta lecker.

Nach der Tour bummelten wir noch ein bisschen durch Cortina. Das Wetter war immer noch mies, so dass ich nur ein einziges Foto vom Ort gemacht habe.

Schade, dass aus der MTB-Tour nichts geworden ist, aber so ist das halt mit dem Wetter in den Bergen.

Am nächsten Tag war schon wieder die Heimreise angesagt – die Kinder warteten schon sehnlichst auf uns.

Keep on Biking!

Kurzurlaub in Cortina – Tour 3

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Rückblick 05.09.2019

Auch der nächste Tag erfreute uns mit Kaiserwetter. Wir hatten uns gut erholt und waren bereit für die zweite Tour. Diese führte uns zu den Cinque Torri.

Doch zunächst mussten wir erst wieder ein paar Kilometer am Fuße der Tofane auf dem Falzarego hinauf kurbeln, bevor wir die Passstraße verließen und die steile Auffahrt zum Rifugio Cinque Torri angingen.

Wir rasteten hier allerdings nur kurz und entschieden uns alsbald für die Weiterfahrt. Die große Pause wollten wir ganz oben einlegen.

Nun erreichten wir die berühmten Kletterfelsen. Das Motiv der markanten Felstürme dürfte den meisten bekannt sein.

Unser Weg führte uns weiter hinauf, in Richtung höchster Punkt der Tour. Bis dorthin waren es noch einige steile und schottrige Höhenmeter.

Endlich hatten wir die Forcella Nuvolau und damit auch das Rifugio Averau erreicht. Hier legten wir nun die wohlverdiente Pause ein.

Die Hütte war gut besucht und wir fanden gerade noch so ein kleines Plätzchen. Das Essen war sehr lecker, wenn auch nicht gerade günstig. Nachdem wir uns etwas erholt hatten, fuhren wir weiter.

So steil, wie es auf der einen Seite hinauf ging, ging es nun auf der anderen bergab. Loser, grober Schotter machte die ersten Tiefenmeter zu einer Zitterpartie. Dann wurde es etwas flacher, aber die Anspannung bei der vermeintlich einfachen Abfahrt blieb.

Das herrliche Panorama genossen wir immer wieder beim Händeausschütteln. Weiter unten trafen wir auf die Passstraße des Passo di Giau.

Ich kannte den Pass bereits von der Maratona und war froh, dass wir nur ein paar Kehren des oberen Teil des Passes vor uns hatten. Wie heißt es so schön? „Der Giau ist eine Sau!“ 😉

Von nun an ging es bergab. Und wie! Einer der schönsten Abschnitte des Urlaubs lag vor uns. Die alte „Passstraße“. Von der Straße war allerdings nicht mehr viel zu sehen. Sie war komplett mit Gras bewachsen.

Trotzdem war sie super zu fahren und die Aussicht auf die Dolomiten war erneut spektakulär! Ein Traum, der leider viel zu schnell vorbei war. Dieses Stück hätte gerne etwas länger sein können. Auf der richtigen Straße fuhren wir weiter, zurück in Richtung Hotel.

Ein kleines Trailexperiment bot nochmals etwas Abwechslung und Abenteuer, bevor wir das Hotel erreicht hatten und die Tour auf der Terrasse der Bar beendeten.
Auch die dritte Tour in Cortina war ein voller Erfolg gewesen.

Leider versprach die Wetterprognose für den nächsten Tag kein Kaiserwetter, aber daran wollten wir jetzt noch nicht denken…

Keep on Biking!